Ich glaube das ist im letzten Jahr hier völlig verschwunden, zu trocken. Die Wiese um die Wäschespinne sah im Sommer so aus:
Diese stressbetonten Standorte habe ich auch in in erhöhter Sonnenexponierter Lage , wenn dann noch ein Gehölz das Wasser wegsäuft, hat man im Sommer jedes Jahr diese trockenen Stellen. Mit der Zeit gehen dann jene Pflanzen dorthin, die es aushalten. Diese Dynamik zu beobachten ist spannend. Ich verstehe beige/vertrockentete Rasen/Wiesenflächen daher immer als Chance.
Wir haben auch extrem viele Maulwürfe, die stören so oft den Boden, dass alles mögliche eine Chance hat sich in der Wiese breit zu machen, ich benutze die Maulwurfshügel seit dem, um sukkessive Arten aus dem Umfeld in der Wiese anzureichern bspw: Kuckuckslichtenelke, rote lichtnelke, sumpfvergergissmein nicht etc.
Es kommen aber von ganz allein Arten auf wie Wiesenkümmel, Anthriscus sylvestris etc, die Störung durch den Maukwurf erscheint mir durchaus wichtig, denn sie schafft auf unserer Feuchtwiese offenen Boden, den man so gut wie nie hat auf solch produktiven Wiesen. Eine Ausnahme bilden Überflutungen die bringen teils soviel Schlamm aufs die Wiese, dass es dann wiederum wie ein vorbereitestet Saatbeet ist.
Campanula persicifolia hat in den Dürrejahren sowohl in den Gärten als auch in den paar Wildvorkommen in unserer Gegend regelrecht Karriere gemacht. Obwohl sie nicht tief zu wurzeln scheint, muss das Feinwurzelsystem sehr ausgedehnt und leistungsfähig sein.
Sehr cool, in meinen Beeten hält er sich bisher auch recht lange und Wildvorkommen gibts hier auch, aber nicht in Wiesen eher auf kargem Felsen, die Wildart sieht auch nicht so apart aus wie seine Gartenkollegen, wobei das natürlich auch den harten Bedingungen geschuldet sein kann in denen Sie ihr Dasein fristet. Sie ist auch deutlich Schneckenresistenter als die meisten Campanulas, ich weiß noch nicht ob es die beste Campanula ist, aber sie gehört wie ich finde zu den besten.
Und sollte meiner Meinung nach in keinen Garten fehlen, dafür ist diese viel zu robust, schön und ökologisch wertvoll.
Entgegen der Literatur funktioniert sie bei mir auch im Wurzelfilz von Bäumen, wobei das in dem Fall auch eher Tiefwurzel sind, was dafür spricht das sie vermutlich ein ausgedehntes Feinwurzelwerk bilden und nicht in Konkurrenz mit Tiefwurzelenden Bäumen stehen.
Ich versuche campanula persicafolia eher am Gehölzrand als der Wiese zu etablieren, für die Wiese habe ich campanula patula und campanula rotundifolia die funktioniert teilweise wie ein Gänseblümchen auf mageren trocknen Rasen. Persiciafolia hätte ich garnicht als Wiesenstaude wahrgenommen, aber ein Versuch ist es sicherlich wert