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29. April 2024, 19:22:48
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Autor Thema: Wiesen - Wiesenpflanzen  (Gelesen 113949 mal)

sempervirens

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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
« Antwort #720 am: 14. April 2024, 14:47:18 »

… Orchideen würde ich auch gern in meiner Wiese etablieren


Das auf dem Foto scheint eine Dactylorhiza-Art, wenn deine Wiese genug Feuchtigkeit hält, müsste die eigentlich gut gehen…

Ja das stimmt, deshalb ist die gezeigte Wiese auch das Ziel was ich erreichen möchte, da es ja so in der Natur bzw. naturnahen mähwiesen auch vorkommt
Und es wirklich eine malerische Landschaft ist
Ich denke noch ist Meinige feucht  Wiese etwas zu nährstoffreich ich hatte auch mal den Tipp bekommen das Iris Sibirica oder Ähnliches eine Bindung mit einem Pilz eingeht der auch für die Orchideen sehr wichtig sein soll
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sempervirens

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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
« Antwort #721 am: 14. April 2024, 14:54:03 »

Das ist jetzt ein Saum im Garten  mit roter Lichtnelke im Hintergrund , labkraut,  Knautia Arvensis

Sonst habe ich in dem Saum noch nickende Distel, Nattern Kopf , Königskerze uvm in dem Saum, habe aber leider versäumt die Pflanzen abzulichten

Der sieht toll aus, hast Du den jetzt als Vorpflanzung vor Gehölzen wie mein Saum oder als aufgedoptes Wiesenband? Rote Lichtnelke, Silene dioica heißt die google ich gerade  8), hier gibt es Silene latifolia. Sollten die ähnliche Ansprüche haben? Ob ich die noch einmal versuche? Nickende Distel  :o, was hast Du für Boden, nochmal  ???? Carduus nutans - meist kalkhaltige Böden  :-X :-\.


Der Standort ist eher ein auf gedoptes Wiesenband, dahinter stehen aber 3 m entfernt eine „Hecke“ aus Fichten die etwa 20 m hoch sind sind die den Boden im Sommer arg aussagen, Gras wird da nur beige, daher war der Saum dort recht praktisch.

Der wilde Dost ist aber etwas eskaliert und statt Gras wächst da gefühlt nur noch Oregano .

Ich habe eher saure Böden, aber auch basische Standorte

Im Gewässer Nähe ist es eher sauer und dann wurden hier Teile des Garten mal als Müll Depot genutzt also viel Bauschutt, Müll etc was dann die stellen recht basisch macht und sorgt durch Ziegelsplitt und Beton Reste auch für eine gewisse drainage.

Das passt aber hier zum Umland haben hier Kalkmassive und saure Grauwacke direkt nebeneinander das ergibt spannende Bilder wo Kalk Liebende Pflanze teilweise mit Säure Zeigern vergessellschaftet sind bspw kalkblaugras und Salbei gamander.

Weise Lichtnelke ist ähnlich zu roter meiner Erfahrung nach würde ich aber sagen die rote kann sich auch noch im Schatten lange halten und ist mehrjähriger, die weiße ist bei mir eher zweijährig und benötigt etwas mehr Sonne als die rote
« Letzte Änderung: 14. April 2024, 14:57:44 von sempervirens »
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hobab

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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
« Antwort #722 am: 14. April 2024, 15:14:59 »

Bei mir ist es umgekehrt und latifolia scheint ausdauernd und wächst eher im Halbschatten - ausgesprochen lästig…
Wo Oregano wächst, braucht man Dactylorhiza nicht versuchen. Kuckuckslichtelken keimen gut,  probier doch erst mal die. Wenn die gut gedeihen, wächst auch Dactylorhiza.
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sempervirens

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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
« Antwort #723 am: 14. April 2024, 15:30:51 »

Bei mir ist es umgekehrt und latifolia scheint ausdauernd und wächst eher im Halbschatten - ausgesprochen lästig…
Wo Oregano wächst, braucht man Dactylorhiza nicht versuchen. Kuckuckslichtelken keimen gut,  probier doch erst mal die. Wenn die gut gedeihen, wächst auch Dactylorhiza.
Ich glaube auch das die Latifolia schneller Lästig wird als die dioica zumindest kenne ich viele Säume wo die weiße Dominante Bestände gebildet hat meistens aber auf Hang Lage, die Rote sehe ich häufiger an den Wegen mit  Wassergraben daneben ( nicht im wasser Graben aber dann auf dem Damm auf dem Graben ). Habe aber auch schon beide gleichzeitig gesehen scheinen dann auch zu hybridisieren, weil da zahlreiche hell pinke Variationen zu finden waren
Der Standort des Dostes ist ja auch  ein völlig anderer nämlich eher frisch-Trockner Saum am Gehölzrand , da wächst auch kein Schaumkraut.
 

Die Orchidee soll ja auf die feucht Wiese, in Gewässernähe, aber da ist dann das Problem das die Gräser dort immer so hoch werden.

Ja Halbschatten ist ja doch aber schon mehr Sonne als Schatten Silene dioca habe ich schon im tiefen Schatten  noch blühen sehen.

Latifolia habe noch nie an einem solchen Standort gesehen

Zusammengefasst mMn:
- latifolia braucht mehr Sonne aber kommt mit weniger Wasser aus als dioca

- überschneiden sich aber an halbschattigen, nährstoffreichen , frischen Standorten
- schattig feucht wächst eher  dioica
- trocken vollsonnig eher latifolia
 
Aber es gibt vllt auch da Untersippen, die das ein oder andere besser abkönnen, bei den Wiesenflockenblumen gibt es ja soviele Variationen oder Unterarten, das man garnicht alle kennen kann und manche Sippen sind für eine Feuchtwiese besser und manche für trockene Standorte
« Letzte Änderung: 16. April 2024, 08:29:04 von sempervirens »
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Chica

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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
« Antwort #724 am: 16. April 2024, 06:49:34 »

...
Lerchenzorn, Du schriebst letztens von Wildblumenarten, die sich mit dem Klimawandel schwertun. Welche waren das nach Eurer Beobachtung?

Welche sind das?

Es ging mir, glaube ich, weniger um die Hitzeflüchter, die als nordische und Gebirgspflanzen bei uns nur Vorposten haben. Deren Betroffenheit ist offensichtlich.

Es leiden aber auch Arten, die man bei oberflächlicher Betrachtung für Profiteure von Erwärmung und größerer Trockenheit halten könnte. Das sind vor allem konkurrenzschwache Arten der lichten Trockenstandorte, deren Lebensräume unter anhaltend hohen Nährstofffrachten in der gesamten Landschaftweiterhin von starkwüchsigen Ruderalarten und Gehölzen überrannt werden. Oft sind es an zügig verlaufende Übergänge zwischen Sommer und Winter angepasste Arten, eher der Steppen- und Waldsteppenklimate. Die leiden auch direkt unter starken Schwankungen in Temperaturverläufen und der Wasserversorgung. Wenn sie dann noch spezielle Ansprüche stellen, um überhaupt zu reproduzieren, sieht es ganz düster aus. Küchenschellen sind das Paradebeispiel. Insgesamt sind das bei uns einige hundert Pflanzenarten.

Mein Gedanke ist nämlich der, wenn das ökologisch relevante Arten sind und solche sind mit Sicherheit dabei, dann würde ein Zurückweichen auch bedeuten, dass bestimmte Falter- und Wildbienenarten nicht mehr vorkommen, weil sie sich nicht mehr fortpflanzen können.  Meines Erachtens werden solche Ursachen im Artenschutz bisher zu wenig betrachtet. Vermutlich auch deshalb, weil es solche Daten zu Pflanzenvorkommen zu wenig gibt?


Zusammengefasst mMn:
- latifolia braucht mehr Sonne aber kommt mit weniger Wasser aus als dioca
- überschneiden sich aber an halbschattigen, nährstoffreichen , frischen Standorten
- schattig feucht wächst eher  dioica
- trocken vollsonnig eher latifolia

Das könnte passen, Silene latifolia hat sich bei mir im trockenen nährstoffarmen Sand selbst angesiedelt.
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Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)

sempervirens

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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
« Antwort #725 am: 16. April 2024, 08:42:18 »


Mein Gedanke ist nämlich der, wenn das ökologisch relevante Arten sind und solche sind mit Sicherheit dabei, dann würde ein Zurückweichen auch bedeuten, dass bestimmte Falter- und Wildbienenarten nicht mehr vorkommen, weil sie sich nicht mehr fortpflanzen können.  Meines Erachtens werden solche Ursachen im Artenschutz bisher zu wenig betrachtet. Vermutlich auch deshalb, weil es solche Daten zu Pflanzenvorkommen zu wenig gibt?

Man schützt halt vorrangig erstmal Tiere und Pflanzen bekommen deutlich weniger Beachtung, wenn man aber bestimmte Zielarten schützen will macht man das oft anhand von Schlüsselarten, die kennzeichnend für ein Biotop sind und versucht ein Biotyp zu erzeugen oder zu bewahren was der ökologischen Nische der Zielart entpsricht und damit einhergehend stellen sich dann andere Tiere und Pflanzen ein die ebenfalls auf das Biotop angewiesen sind.
Also würde ich sagen hast du schon recht, denn wenn eine Schlüsselart schon bedroht ist  das man aktiv Maßnahmen ergreifen muss, um sie zu erhalten hat man im Vorfeld schon was falsch gemacht.
Letztlich finde ich auch das mehr Bezug auf Pflanzen dahingehend sinnvoll ist, dass ein Bottom-Up Verfahren darstellt, denn Pflanzen sind nunmal die Primärproduzenten alle andere Nahrungsketten sind auf Gedeih und Verderb darauf angewiesen welche Pflanzen in ihrem Habitat wachsen, ob als Nahrung Bauplatz oder ähnliches.

Ich habe aber auch das Gefühl, das seltenere Pflanzen in ihrer ökologischen Wertigkeit besser sind als die Forschung sie erfassen kann, einerseits weil diese oft ganz spezielle Nischen besideln und weil aufgrund ihrer Seltenheit natürlich weniger Arten auf diese spezialisieren. Ich kann mir aber vorstellen, dass es da auch einen Bias gibt wenn eine Pflanze selten vorkommt wird man ihren Pollen dann statitisch gesehen weniger nachweisen können als bei Allerweltsarten.

Zitat
Das könnte passen, Silene latifolia hat sich bei mir im trockenen nährstoffarmen Sand selbst angesiedelt.

Zu den Silenen muss man aber sagen, das beiden Arten sehr anpassungfähig sind und recht breite Range hat
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lerchenzorn

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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
« Antwort #726 am: 16. April 2024, 08:55:43 »

Diese Zusammenhänge werden schon gesehen und es gibt sehr wohl punktuelle Erkenntnisse, welche Arten dazu gehören. Nur gibt es sehr wenige und kaum wirksame Handlungsansätze, dem Schwund entgegenzuwirken. Wenn ich schon nicht weiß, wie ich ein in unseren Wäldern unter "moderner" Forstwirtschaft allmählich aussterbendes Wintergrün erhalten kann, wie soll ich dann erst die unscheinbare "Motte" schützen, die monophag daran frisst. (Aktueller Fall unserer Schmetterlingsschützer)

Oder wenn ein noch vor wenigen Jahrzehnten verbreiteter Nachtfalter am ganz gewöhnlichen, immer noch überall häufigen Feld-Beifuß innerhalb von 20 Jahren so abstürzt, dass er heute in D kurz vor dem Aussterben steht. Da reicht die schleichende Veränderung der Nährstofffrachten, die Zunahme des Gräserwuchses in den Brachen und eine für die Landwirte kaum spürbare Änderung ihrer Mahdrhythmen. Keine dieser Wirkungen kriege ich mit einem bisschen guten Willen und einfachen Mitteln in den Griff. Am Wissen um Schäden und deren Ursachen mangelt es nicht. Aber es fehlt am Willen und am Vermögen, die immer einheitlicher gestalteten Nutzungen wieder etwas vielfältiger zu gestalten. Im Gegenteil, der Trend geht weiter in Richtung immer höherer Effizienz, ohne dass die dazu entwickelten Mittel und Methoden im Vorhinein auf ihre Wirkungen auf Biotop- und Artenvielfalt geprüft würden.

Das Wissen, dass Populationen von Tieren und Pflanzen in gut erhaltenen Biotopen am besten aufgehoben sind, nutzt erst einmal gar nichts, wenn diese Biotopbindung in den meisten ihrer noch erhaltenen Vorkommen schon so weit verloren gegangen ist, dass sie mit einfachen Biotopschutzmaßnahmen nicht wiedergewonnen werden kann.
« Letzte Änderung: 16. April 2024, 09:04:21 von lerchenzorn »
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sempervirens

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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
« Antwort #727 am: 16. April 2024, 09:10:52 »

Nicht mal das Verständnis ist immer gegeben , in manchen Städten gibt manchmal kaum jemand kompenten im Bereich Naturschutz/Artenerhalt, da zu ländlich zu wenig Einwohner bei gleichzeitig großer Fläche.

Da gibts bspw. Artenreiche Ackersäume, welche garnicht als solche erkannt werden und als ökologische "Aufwertung" wird dann eine Allerweltsmischung dort ausgebracht ( Mohn, Kornblume man kennt diese Mischungen), da frage ich mich schon was da was falsch läuft.

Und oftmals ist es auch das Unverständnis der Menschen für solche Maßnahmen/Vorgaben für den Artenschutz, die vorher genannte Maßnahme ( die in dem Fall aber eher einer Abwertung entspräche) würden noch die meisten begrüßen, weil es für die meisten "schöner" aussieht. Bei anderen Dinge wie das ein Brückenbau sich verschiebt um eine Art umzusiedeln, schütteln die meisten doch mit dem Kopf.

Ich verstehe es auch nicht so recht, dafür das die deutsche Bevölkerung kaum wächst, wächst die Flächennutzung in meinen Augen überpropoportional, aber vielleicht irre ich mich auch

Anbei mal ein Bild eines Saumes an einer Pferde Weide, mit Silene diocia, Hahnenfuß und Ehrenpreis
Fand es interessant das die Farben sehr getrennt voneinaerwr aussehen wie bei einer Tricolore
« Letzte Änderung: 16. April 2024, 09:18:01 von sempervirens »
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pearl

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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
« Antwort #728 am: 16. April 2024, 10:25:22 »

Das Wissen, dass Populationen von Tieren und Pflanzen in gut erhaltenen Biotopen am besten aufgehoben sind, nutzt erst einmal gar nichts, wenn diese Biotopbindung in den meisten ihrer noch erhaltenen Vorkommen schon so weit verloren gegangen ist, dass sie mit einfachen Biotopschutzmaßnahmen nicht wiedergewonnen werden kann.
sehr plausibel und sehr traurig. Sven Plöger, gestern im Ersten, berichtet aus Panama. Dort hat man den Regenwald abgeholzt und jetzt fehlt das Süßwasser um die Schleusen im Kanal zu betreiben. Also forstet Panama den Regenwald auf. Ein ehrgeiziges Projekt, jede Baumart wird im Hinblick auf Wasser und CO2 Speicherkapazität überprüft. Was mir auffäll, das gesamte Ökosystem Regenwald speichert sicher sehr viel mehr Wasser und Kohlenstoff als die Gesamtzahl der Bäume. Robin Wall Kimmerer beobachtet die Wälder Nordamerikas und schreibt, dass die Krautschicht nicht so schnell regenerierbar sei wie Bäume gepflanzt werden können. Ein Ökosystem kann man nicht einfach so wieder aufbauen, an derselben Stelle oder woanders, wie es vor der Zerstörung gewesen ist. Gretchen Daily hat das Projekt in Costa Rica betreut, dort ist es gelungen große Flächen Regenwald wieder aufzubauen. Aber da sind sie schon 30 Jahre dran.
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“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
« Antwort #729 am: 16. April 2024, 14:21:57 »

im Wiesengarten: überall, wo Wasser gestanden hat oder geflossen ist, dominiert jetzt ein Gras mit luschigen bläulichen Halmen. Die Flussrichtung und Breite der wasserführenden Schicht kann man an den verschiedenen Gräsern erkennen.
.
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Chica

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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
« Antwort #730 am: 22. April 2024, 18:12:29 »

Zur Zeit leuchtet das Frühlings-Fingerkraut (Potentilla verna).

Das hübsche gelbe Ding geht mir gar nicht mehr aus dem Kopf. Warum habe ich da hinten im Saum nur so viel Potentilla recta?


Oder wenn ein noch vor wenigen Jahrzehnten verbreiteter Nachtfalter am ganz gewöhnlichen, immer noch überall häufigen Feld-Beifuß innerhalb von 20 Jahren so abstürzt, dass er heute in D kurz vor dem Aussterben steht. Da reicht die schleichende Veränderung der Nährstofffrachten, die Zunahme des Gräserwuchses in den Brachen und eine für die Landwirte kaum spürbare Änderung ihrer Mahdrhythmen. Keine dieser Wirkungen kriege ich mit einem bisschen guten Willen und einfachen Mitteln in den Griff. Am Wissen um Schäden und deren Ursachen mangelt es nicht. Aber es fehlt am Willen und am Vermögen, die immer einheitlicher gestalteten Nutzungen wieder etwas vielfältiger zu gestalten. Im Gegenteil, der Trend geht weiter in Richtung immer höherer Effizienz, ohne dass die dazu entwickelten Mittel und Methoden im Vorhinein auf ihre Wirkungen auf Biotop- und Artenvielfalt geprüft würden.

Wenn man sich mit den Lebensbedingungen der Wildbienen beispielsweise beschäftigt, aber auch bei Tagfaltern ist das so, stellt man fest, dass viele Arten eine sehr geringe Anpassungsspanne haben, d. h. wenn der Lebensraum nur in einem kleinen Punkt vom Optimum der Art abweicht, kann das über Vorhandensein oder eben nicht Vorhandensein entscheiden. Es gibt dafür sicher einen biologischen Fachbegriff. Es ist hier ja immer einmal wieder als nervig empfunden worden, wenn ich auf den exakten Bedingungen bestehe, die bestimmte Arten brauchen aber leider sind eine ganze Reihe von Insektenarten sehr spezialisiert. Da ist z. B. Hyponephele lycaon, das Kleine Ochsenauge. Die Raupe kann sich in der Wiese nur entwickeln, wenn diese schütter ist, so dass der freiliegende dunklere Boden sich ausreichend erwärmt. Durch den fortgesetzten Stickstoffeintrag und damit dichtere Wiesen ist die Art im Rückgang begriffen. Man kennt bei vielen Wildbienenarten noch nicht einmal die genauen Bedingungen unter denen sie vorkommen können, man weiß nicht von jeder Art, wie sie nistet, bei 600 Arten und so wenigen Apidologen ist das auch verständlich. Umso wichtiger ist es, das zu wissen, was schon bekannt ist, zumindest wenn man sich dafür interessiert: Verschiedene Verbascum-Arten dienen einzelnen Lasioglossum-Arten, also Schmalbienen als Pollenfutter zur Fortpflanzung, sie dienen 18 Schmetterlingsarten als Nektarquelle bzw. Raupenfutter. Securigera varia dient 19 Schmetterlingen als Futter, 9 Wildbienen nutzen den Pollen, davon 2 oligolektische Arten. Plantago lanceolata und Trifolium repens, 5 und 41!! pollennutzende Bienen. Lasst bloß den Weißklee blühen  :o! 8 oligolektisch davon, 24 und 9 Schmetterlinge. Papaver rhoeas, eine Pollenblume ohne Nektar, 10 pollennutzende Bienen. Da bekommt man glatt einen anderen Blick auf das "Unkraut" im Garten ;D.

     

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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
« Antwort #731 am: 22. April 2024, 18:35:44 »

Gestern wollte ich eine Runde gehen und stieß unvermutet auf eine Versuchswiese, mitten in Wien, vor dem Museumsquartier. Zum Teil ähnliche Pflanzen wie in meiner Waldviertler Wiese, wunderbar, ein paar Meter weiter der Wahnsinn des Wien-Marathons.
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Schöne Grüße aus Wien!

martina 2

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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
« Antwort #732 am: 22. April 2024, 18:36:16 »

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martina 2

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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
« Antwort #733 am: 22. April 2024, 18:36:42 »

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Schöne Grüße aus Wien!

martina 2

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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
« Antwort #734 am: 22. April 2024, 18:37:06 »

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Schöne Grüße aus Wien!
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