Hallo, Axel,
die Skeptiker-Einwände, die ich kenne, kommen nicht aus der Traditionalinski-Jäger-Ecke. Im Wesentlichen kreisen sie ums Folgende:
- Wildschweine sind klug. Und vorsichtig. Sie begeben sich nicht lockerflockig in die Kiste. Ergo hält sich die Strecke bei der Saufangjagd in engen Grenzen.
- Das Jagdrecht schreibt vor, dass Tiere, die im Saufang landen, alle getötet werden müssen. Wenn/ falls die Leitbache voranmarschiert, ist das ein Problem. Denn ohne die "Alte" bricht die Sozialstruktur der Rotte zusammen. Das kann zur Folge haben, dass desorientierte Juniorschweine mehr Schäden anrichten als zuvor. Und dass weibliche Jungtiere viel früher rauschig werden als unterm Regiment der "Alten", heißt: Die Bestandsreduzierung, die man durchs Fangen erreicht, wird flott durch mehr Nachwuchs (über)kompensiert.
- Der Saufang erlaubt keine selektive Jagd; was drin ist, ist drin, Punkt. Kompetente (!) Jäger hingegen wählen aus, welche Schweine aus der Rotte sie erlegen und welche sie laufen lassen (geschossen werden in der Regel jüngere Tiere, deren Rang in der Rotten-Hierarchie niedrig ist).
- Saufangjagd ist aufwendig: Das Gerät ist teuer, die Jäger brauchen viel Zeit dafür. Und sie ist wegen der raschen Lernfähigkeit der lieben Säulein in ein und derselben Gegend nicht oft wiederholbar.
Wie stichhaltig diese Einwände letztlich sind, kann ich nicht beurteilen. Aber ich finde, sie klingen recht einleuchtend.
Schöne Grüße
Querkopf