In der Regel wird mit den letzten 150 Jahren verglichen, nicht mit der Erdgeschichte insgesamt. Das ist grob, ja grotesk verzerrend.
Das kann man auch anders sehen. Verglichen wird deshalb, weil die globale Messgeschichte erst ca. 150 Jahre zurück reicht (in Europa bis zu 250 Jahre), während die oben gezeigte Grafik eine äußerst grobe Rekonstruktion ist (eine genauere Auflösung wäre mit zu vielen Unsicherheiten behaftet). Es gibt also keine genauen Daten, die weiter zurück reichen und die eine halbwegs homogene Zeitreihe ermöglichen. Man kann halt nicht das Jahr 2018 mit einem Jahr vor 200 Mio Jahren vergleichen, aber sehr wohl mit dem Jahr 1894. 150 Jahre sind erdgeschichtlich zwar nichts, aber
a) Vor 150-200 Jahren begann mit der industriellen Revolution etc. der verstärkte Ausstoß von CO2, von dem man heute weiß dass er maßgeblich für die Erwärmung verantwortlich ist.
b) war in den so genannten starken Warmphasen vor vielen Millionen von Jahren die CO2 Konzentration in der Atmosphäre um ein Vielfaches höher. Die von dir gezeigte Grafik reicht mehrere hundert Mio Jahre zurück, als die Erde noch aus 2 Landmassen bestand. Ein Vergleich mit Laurasia und Gondwana ergibt also keinen Sinn.
Auch ein Vergleich mit dem römischen Klimaoptimum bietet sich nicht an, weil die Forschung die relative Warmzeit erklären kann und diese Rahmenbedingungen derzeit nicht zutreffen. Das gilt auch für die mittelalterliche Warmzeit.
Dass Warm- und Kaltzeiten einander abwechseln, ist hinlänglich bekannt und wurde und wird bei jeder Gelegenheit von den so genannten Skeptikern erwähnt, wobei versucht wird auch die aktuelle Erwärmung als Ergebnis einer natürlichen Schwankung darzustellen. Verschwiegen wurde nie etwas, wobei das jetzt von geringer Relevanz ist, weil die aktuelle Erwärmung überwiegend nicht natürlich ist.