"Über 80 Prozent der Befragten machen sich darüber Sorgen, dass der Umbau der Wirtschaft zu höheren Lebenshaltungskosten, zum Beispiel für Strom, Heizung, Mobilität oder Ernährung, führen könnte."
Das wird auch so sein.
Nur: Ohne diesen Umbau wird es noch wesentlich schlimmer werden. Ich fürchte nur, wenn diese Erkenntnis gereift und Mehrheitsmeinung ist, wird es zu spät sein.
Edit: Melisende war schneller!
"Eine Mehrheit geht zudem davon aus, dass mit der Transformation der Wirtschaft die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinandergeht und gesellschaftliche Konflikte zunehmen."
Und auch diese Sorge ist ja nicht unbegründet.
.
In dem Zusammenhang:
Lithium für Elektroauto-Batterien wird knapp .
Um die politischen Klimaziele zu erreichen, sollen [in Deutschland] bis 2030 rund 15 Millionen Elektroautos auf deutschen Straßen fahren*.
.
Dabei gibt es nur ein Problem: Es wird nicht genug Lithium zur Verfügung stehen, um diese Ziele zu erreichen.
.
„Selbst wenn alle aktuell geplanten und im Bau befindlichen Projekte im Zeitplan umgesetzt werden und wir von einem mittleren Nachfragewachstum ausgehen, werden wir nicht genug Lithium haben, um die weltweite Nachfrage 2030 zu decken“, erklärt Studienautor Michael Schmidt von der BGR im Gespräch mit dem Handelsblatt. 2020 wurden weltweit 82.000 Tonnen Lithium produziert.
.
In den nächsten acht Jahren, rechnen die Experten vor, wächst die Nachfrage je nach Szenario auf mindestens 316.000 beziehungsweise mehr als 550.000 Tonnen pro Jahr an. 90 Prozent des verarbeiteten Rohstoffs fließen dann in Lithium-Ionen-Batterien für Elektroautos. Laut den BGR-Experten fehlen 2030 im schlechtesten Fall 300.000 Tonnen Lithium pro Jahr. Im besten Fall immer noch 90.000 Tonnen – so viel wie aktuell pro Jahr produziert wird.
.
Das wirkt sich schon jetzt auf den Lithium-Preis aus. Der hat in den vergangenen 24 Monaten eine beispiellose Rally hingelegt und sich allein seit Jahresbeginn verdoppelt. Im Vergleich zu Januar 2021 notiert der Preis für Lithiumkarbonat sogar siebenmal höher..
Mit anderen Worten: E-Autos werden auf absehbare Zeit nicht sehr viel preiswerter, eher vielleicht teurer.
Dazu kommt der erforderliche Ausbau der Ladekapazizät und des Stromangebots.
.
Die sich daraus ergebende und ja umweltpolitisch erwünschte Konsequez: weniger Autos oder überhaupt weniger Individualverkehr - die wird kaum ein Politiker in klaren Worten unters Volk bringen wollen, der noch eine politische Zukunft anstrebt, außer bei den Grünen. Und die erreichen große Teile der Bevölkerung nicht. (Nein, mich auch nicht, aber aus ganz anderen Gründen).
.
* Pro E-Auto braucht man etwa 10 kg Lithium (Größenordnung, können auch etwas mehr oder weniger sein).
Für die angestrebten 15 Mio E-Autos also 150000 Tonnen, bis 2030 (da sollen die Autos dann ja eigentlich schon da sein).
Derzeit sind etwa 1 Mio E-Autos in Deutschland zugelassen. Angenommen, die fahren 2030 noch alle, müssten dann 14 Mio E-Autos her, also 140000 Tonnen Lithium in 7 Jahren oder 20000 Tonnen pro Jahr oder etwa ein Viertel der Weltproduktion an Lithium von 2020.
Nur für Autos in Deutschland.
Das ist schon eine ganz schöne Nummer.
.
Wobei: Es gibt weltweit grundsätzlich genug Lithium. Aber nicht entfernt genug Produktionskapazität.
Und eine Lithiumbatterie fürs Auto braucht etwa ebenso viel Cobalt...