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Autor Thema: Baumpilzinvasion und Neupflanzung  (Gelesen 18290 mal)

Landpomeranze †

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Baumpilzinvasion und Neupflanzung
« am: 05. September 2010, 22:58:49 »

Ich gebe zu, mein Garten macht mir derzeit - abgesehen vom neuen Glashaus - nicht viel Freude. Irgendwie scheinen sich alle alten Bäume und Sträucher durch Pilzinfektionen zu verabschieden. Abgesehen von zwei alten maroden Linden, einer abgängigen Birke, einer morschen Kirsche und einem morschen Bergahorn habe ich derzeit zwei Probleme:

Ein großer mehrstämmiger Sorbus aucuparia, mindestens 40 oder 50 Jahre alt, blühte im Frühjahr noch verschwenderisch, vor zwei oder drei Wochen bemerkte ich (bzw die Nachbarin, die die Krone besser im Blick hat) dass die Belaubung sehr spärlich und ein großer Teil der Äste - mit vertrockneten Früchten - dürr ist. Die Stämme zeigen große Wunden, die Rinde ist aufgeplatzt und teilweise rinnt eine zähe schwarze Flüssigkeit aus den Wunden.

Das zweite Problem ist eine Dreiergruppe vor dem Haus, zwei mehrstämmige Kriecherln (= kleinfrüchtige Zwetschge) und ein Goldregen, alle drei auch ca. 40/45 Jahre alt. Der Goldregen ist seit Jahren mit irgendwelchen Pilzen verseucht und dementsprechend marod, ich wollte ihn nicht fällen, weil er noch immer jedes Frühjahr verschwenderisch blüht. Dieses Jahr sind aber auch die Zwetschgen - einige Meter entfernt - spärlich belaubt, einzelne Äste sterben ab, die ersten Pilzfruchtkörper zeigen sich, unterirdisch ist an den Wurzeln ein weißes Pilzgeflecht sichtbar und durch Gummifluss sind inzwischen alle Stämme mit großen Tropfen verziert.

Wir haben uns jetzt dazu durchgerungen, die Dreiergruppe zu entfernen, beim Sorbus bringe ich Pflanzenproben ins Labor zur Bestimmung (ein Gärtner nuschelte was von Wurzelschwamm und Rodung im Umkreis von 30 Metern).

Aber - hier bin ich sehr unsicher:
Reicht es, die Sträucher zu fällen und den Wurzelstock auszufräsen?
Oder muss ich sicherheitshalber alle Wurzeln ausgraben? Das würde bedeuten, dass ich ein ca. 50 m2 großes Staudenbeet evakuieren und neu anlegen müsste, durch das sich die Zwetschgenwurzeln ziehen.

Muss die Erde ausgetauscht werden, und wenn ja, in welchem Radius?

Anders ausgedrückt - soll ich das Areal sprengen oder komme ich mit geringerem Arbeitsaufwand davon?

Bitte macht mir etwas Mut.

Patricia

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Günther

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Re:Baumpilzinvasion und Neupflanzung
« Antwort #1 am: 05. September 2010, 23:23:42 »

Was Du nur irgendwie rauskriegen kannst, das entferne. Total pilzfrei wirst Du mit vernünftigem Aufwand den Boden nicht kriege.
Theoretisch sind viele Pilze wirtsspezifisch, theoretisch sind gesunde jüngere Pflanzen relativ resistent. Theoretisch.
In der Praxis ists ein gewisses Glücksspiel, das oft, aber halt nicht immer, gut ausgeht.
Wenn irgend möglich, pflanze andere Arten.
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Querkopf

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Re:Baumpilzinvasion und Neupflanzung
« Antwort #2 am: 06. September 2010, 00:04:55 »

Hallo, Patricia,

wirklich weiterhelfen kann ich dir leider nicht, kenne mich mit Baumpilzen nur wenig aus.

Vom Wurzelschwamm habe ich bislang vor allem als Forstproblem gehört, meist im Zusammenhang mit Nadelgehölzen. Hier und hier steht mehr dazu. Der Wurzelschwamm geht wohl auch an Laubbäume. Aber ich konnte auf die Schnelle nicht herausfinden, welche Arten betroffen sind und wie da die Symptome aussehen. Nach dem, was du schilderst, gehört dein Pilz zur schnell meuchelnden Truppe. Das grenzt die Diagnose-Möglichkeiten ein – Pflaumenfeuerschwamm beispielsweise, an älteren Prunus-Exemplaren extrem häufig anzutreffen, schreitet sehr langsam voran, ein befallener Baum kann noch Jahrzehnte leben (in meinem Garten steht so einer). Obstbaumkrebs (Nectria galligena) hingegen, der auch Ebereschen (an ungünstigen Standorten) befällt, kann einen Baum recht rasch umbringen. Ich habe im Frühjahr 2009 einen Sorbus an diesen Pilz verloren; das Sterben hat nur wenige Jahre gedauert.

Ich denke, raten kann man dir erst, wenn halbwegs eingegrenzt ist, um was für einen Pilz es sich handeln könnte. Hast du Fotos der Fruchtkörper?

Laboranalyse ist natürlich der beste Diagnose-Weg.

Und Günthers Rat, bei der Neupflanzung andere Arten zu wählen, finde ich auch gut. Hinzufügen würde ich: Beim Neupflanzen solltest du auf optimale Standort-Eignung achten. Und auf Top-Pflanzenqualität plus optimale Anwachsbedingungen, damit neue Bäume etwaigen Pilzen besser widerstehen können.

Ich drücke dir die Daumen!

Schöne Grüße
Querkopf
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"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137

"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)

Landpomeranze †

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Re:Baumpilzinvasion und Neupflanzung
« Antwort #3 am: 06. September 2010, 00:46:08 »

Ich kenn mich mit Pilzen leider auch überhaupt nicht aus, normalerweise freue ich mich, dass ich Eierschwammerl erkenne...

Den größten Fruchtkörper an einer Zwetschge habe ich heute abgenommen und entsorgt (war eine reine Alibiaktion, es wachsen noch weitere, allerdings sind diese nur mit Leiter zu erreichen), er ähnelte aber sehr der Beschreibung des Pflaumenfeuerschwamms. Danke für den Link, den werde ich durchforsten! Es dürfte aber nicht die einzige Pilzform sein, die Bäume sind sozusagen multimorbid, denn das weiße Pilzgeflecht zieht sich ja unterirdisch nicht nur durch die Zwetschgen, sondern auch durch den Goldregen.

Ob statt Zwetschge/Goldregen neue Bäume gepflanzt werden ist noch unsicher, wir wollen mal ein Jahr warten, ob uns die neue Aussicht (die Zwetschgen stehen direkt vor dem Haus) behagt oder nicht.

Am Ebereschenplatz würde ich allerdings gerne einen neuen Baum pflanzen.

Wenn ich Günthers Rat beherzige, muss ich das Staudenbeet evakuieren, soll/muss ich die Rosen (also alle Gehölze) zur Sicherheit entsorgen?

Mir graut jetzt schon.

« Letzte Änderung: 06. September 2010, 00:53:06 von Landpomeranze »
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Günther

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Re:Baumpilzinvasion und Neupflanzung
« Antwort #4 am: 06. September 2010, 07:00:08 »

Solange die Rosen keine Symptome zeigen, kränkeln, oder so, tät ich sie lassen.
Du weißt ja (noch) nicht, was Du überhaupt für einen Pilz hast....
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Günther

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Re:Baumpilzinvasion und Neupflanzung
« Antwort #5 am: 06. September 2010, 07:01:42 »

Ja, und nicht zu viel Stickstoff düngen!
Zu viel Stickstoff macht Pflanzen anfälliger.
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Dunkleborus

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Re:Baumpilzinvasion und Neupflanzung
« Antwort #6 am: 06. September 2010, 08:24:16 »

Das Entfernen der Fruchtkörper bringt übrigens nichts, der Pilz ist als Mycel im Gehölz drin.
Hallimasch hast du keinen? Die würden erst später fruchten. Mycelplatten, die sich ins Kambium schieben, wären ein Symptom.

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Landpomeranze †

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Re:Baumpilzinvasion und Neupflanzung
« Antwort #7 am: 06. September 2010, 09:54:57 »

Ja, und nicht zu viel Stickstoff düngen!
Zu viel Stickstoff macht Pflanzen anfälliger.

Laut Bodenproben herrscht leider am gesamten Grundstück, sowohl in der ungedüngten Wiese als auch in den mit Kompost versorgten Teilen, Stickstoffüberschuss (aber Phosphor-, Magnesium- und Kaliummangel).
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Günther

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Re:Baumpilzinvasion und Neupflanzung
« Antwort #8 am: 06. September 2010, 09:59:15 »

Sprich: Kalimagnesia/Patentkali einsetzen.
Phosphormangel ist eine Seltenheit.....
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Landpomeranze †

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Re:Baumpilzinvasion und Neupflanzung
« Antwort #9 am: 06. September 2010, 09:59:23 »

Das Entfernen der Fruchtkörper bringt übrigens nichts, der Pilz ist als Mycel im Gehölz drin.
Hallimasch hast du keinen? Die würden erst später fruchten. Mycelplatten, die sich ins Kambium schieben, wären ein Symptom.


Ich weiß, dass es für die befallenen Sträucher nichts bringt, möchte aber die Sporenträger doch entfernen. Es stehen ja einige (Obst-)bäume in allen Altersstufen herum, die ich gerne erhalten möchte.

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Günther

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Re:Baumpilzinvasion und Neupflanzung
« Antwort #10 am: 06. September 2010, 10:02:23 »

Die kriegten den Pilz eher ueber die Wurzeln.
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Landpomeranze †

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Re:Baumpilzinvasion und Neupflanzung
« Antwort #11 am: 06. September 2010, 10:15:06 »

Die kriegten den Pilz eher ueber die Wurzeln.

na du baust mich auf...
Ehrlich gesagt, ist das meine Vermutung - Pilz infiziert Goldregen, wandert über die Wurzeln zu einen Euonymus, der vor zwei Jahren einfach umgefallen ist, spaziert zur ersten Zwetschge, von dort zur zweiten und ...

Zum Glück stehen die anderen Bäume weiter entfernt.

Ich mache morgen einen Ausflug nach Schönbrunn und werde auch von einer Zwetschge Material mitnehmen, jetzt will ich doch wissen, was in diesem Eck los ist.
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Günther

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Re:Baumpilzinvasion und Neupflanzung
« Antwort #12 am: 06. September 2010, 10:21:04 »

OT:
Wo etwa im Wienerwald?
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Landpomeranze †

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Re:Baumpilzinvasion und Neupflanzung
« Antwort #13 am: 06. September 2010, 10:30:06 »

Triestingtal
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Floris

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Re:Baumpilzinvasion und Neupflanzung
« Antwort #14 am: 06. September 2010, 11:11:44 »

Hallo,
der Pilz der sich im Boden von Gehölz zu Gehölz ausbreitet (auch an verholzende Stauden), so dass das Sterben durch den Garten wandert, ist der Hallimasch. Ein weiterer der unspezifisch alles holzige befällt ist mir nicht bekannt.
Der Hallimsch zerstört das Kambium an der Gehözbasis, die Pflanzen sterben dann als wenn sie in kurzer Zeit vertrockneten, besondere Symptome an den oberirdischen Teilen gibt es nicht.
Deine Beschreibung klingt eher nicht danach, weshalb ich bei jedem einzelnen Baum versuchte rauszufinden was er hat und nicht gleich alles roden würde.
Grüße Floris
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