...ja klar, auf fast allen meinen Kiesbeeten und in vielen Gehölzrandbeeten ist Dynamik nicht nur gestattet, sondern geradezu erwünscht. Das heißt allerdings nicht, dass niemals kleinere Eingriffe bzw. Korrekturen stattfinden. Ohne diese Eingriffe würde letztlich eine allzu große Veränderung, oft eine Reduzierung der Artenzusammensetzung stattfinden. Oder es würden durch Sukzession langsam aber sicher Gehölzsämlinge die Oberhand in den Staudenbeeten gewinnen. Die Kunst ist es, die anfänfängliche Staudenzusammensetzung so zu wählen, dass auf der einen Seite eine spannende und gewünschte Dynamik stattfindet, dass sich aber mit der Zeit ein gewisses Gleichgewicht einstellt, welches dann wirklich nur kleinere Eingriffe erfordert, um diese (dynamische) Gleichgewicht zu halten.
Außerdem sollte die Dynamik nicht zu einem unattraktiven Zustand des Beetes führen, was eigentlich selbstredend ist, für jeden Gartengestalter.
Es ist sehr hilfreich, wenn man über die "dynamischen" Eigenschaften der Pflanzen, z.B. Selbstaussaat, Ausläuferbildung usw. und wenn man die Wachstumstrategie(n) einer Pflanze entweder erahnt oder diese kennt. In diesem Zusammenhang sollte man sich Klarheit über den Standort verschaffen, ob dieser Standort bestimmte Stressfaktoren wie Lichtmangel (Gehölz, Gehölzrand), oder Trockenheit (Sandboden, geringe Niederschläge) oder Nährstoffmangel aufweist. An diese Stressfaktoren angepasste Pflanzen sind im Vorteil und werden sich "dynamisch" gegen weniger angepasste Pflanzen durchsetzten. Auf einem fruchtbaren, sonnigen Lehmbeet ohne relevante Stressfaktoren werden sich dagegen die konkurrenzstarken Pflanzen gegen die konkurrenzschwachen Arten durchsetzen.