Ich hatte meinen Totholzhaufen direkt neben den beiden Komposthaufen, halb unter Fichten, dadurch gab es auch einen kleinen Bereich, der trocken war.
So ein Haufen entsteht quasi von ganz allein, man muß nur faul genug sein.
Einen Strauch rückschneiden, dann händisch nur einen Teil in den Kompost kleinschnippeln. Den Rest am Kompost liegenlassen und sich sagen: "den Rest mach ich morgen."
Am nächsten Tag schnippelst du wieder zwei, drei dickere Äste davon klein, während des Schnippelns fällt dir aber ein, daß du ganz dringend den hohen alten Sommerflieder zurückschneiden mußt. Das dann unbedingt vorher machen, bevor du die andereren Äste alle kleingeschnippelt hast.
Das Ganze funktioniert am Besten nach dem System "immer ein paar Äste für den Kompost kleinschnippeln, aber unbedingt mehr Neue wieder drauf als weggenommen". Dann wächst der Totholzhaufen im Laufe der Zeit langsam, aber unaufhaltsam. Auch verholzte Nachtkerzenkandelaber sind hervorragendst geeignet. Einmal jährlich ein kleiner trockener Weihnachtsbaum dazwischen und das Ganze ist und bleibt garantiert locker.
Ab und an ein wenig von der allerobersten Schicht in den Kompost kleinschnippeln, hält Diesen auch locker, beruhigt das eh schon niederschwellig angesiedelte Ordnungsgewissen, aber gerade nur soviel, daß es wieder schweigt.
Der Rest passiert dann sozusagen von allein. Das Ding wird un-auf-halt-sam wachsen.
Auch in einem kleinen Garten.
Besonders in einem kleinen Garten, wo es wenig Versteckmöglichkeiten für so einen Haufen gibt, sich wappnen gegen Gartenbesucher, die sagen: "Öhm, irgendwie habe ich mir deinen Garten aber schöner und ordentlicher vorgestellt. Warum gibst du deine Äste nicht in den Grünschnitt?". "Weil ich z.B. die Igel in meinem Garten mag," hat manche zum Schweigen gebracht. Verständnis ist trotzdem nicht immer garantiert.
Tödliche Gefahr für Totholzhaufen sind Schredder. Alle vorherigen Nachbarn rundum besaßen einen Schredder, keiner hatte einen Totholzhaufen. Da scheint der Spieltrieb und das Ordnungsgewissen gegen den Umweltgedanken immer zu gewinnen. Ausnahmen gibt es sicherlich.
Ich kannte aber keine.