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Autor Thema: Betrifft Rattengift  (Gelesen 10845 mal)

Raphaela

  • Gast
Betrifft Rattengift
« am: 10. Dezember 2004, 14:57:24 »

Letzte Woche hat mir mein Tierarzt erzählt, daß die Rattengifte der neuen Generation noch viel gefährlicher für Hunde und Katzen sind, die vergiftete Mäuse oder Rattenköder u.a. aufnehmen.

Hier sind zwei Links mit genaueren Informationen:

http://www.vetcontact.com/de/art.php?a=2115&t=

http://www.vetpharm.unizh.ch/clinitox/toxdb/KLT_003.htm

Wir wohnen auf dem Land und haben beim Umbau vor 9 Jahren festgestellt, daß in den Wänden und auf dem Dachboden hier auch sehr viele Ratten lebten. Der Mann von der Schädlingsbekämpfungsfirma, die wir beauftragt hatten, sagte uns, daß auf Dauer nur Katzen uns die Ratten vom Hals schaffen und halten könnten. Wir haben daraufhin zwei wilde, kastrierte Katzen aus dem Tierheim auf dem Dachboden angesiedelt (natürlich mit Außentreppe, täglichem Futter und Schlafkörben). Daraufhin war bald Schluß mit Ratten auf dem Grundstück.

An Gifte aller Art gewöhnen sich die Ratten mit der Zeit, irgendwelche werden auch die neuen Coumarinderivate überleben und die späteren Rattengenerationen werden sich darüber in´s Fäustchen lachen.
Aber es werden andere Tiere auf der Strecke bleiben: Die Schleiereulen, die es zum Glück hier auf manchen Böden noch gibt und die die Ratten und Mäuse kurzhalten, unzählige Haustiere und alle guten Mäuse- und Rattenfängerkatzen, die halbwild oder wild in Schrebergärten, auf Fabrikgeländen, in Abbruchhäusern und auf Bauernhöfen leben. Diese Katzen fressen Mäuse und - aus purem Hunger- teilweise auch Ratten und wenn die Beutetiere vorher Rattengift gefressen haben (das ja sehr zeitverzögert wirkt) gehen diese einzigen, natürlichen Feinde der Ratten elend zugrunde und werden letztendlich aussterben.

Ohne meinen Superkater Victor, der pro Tag sechs bis acht Wühlmäuse frißt, könnte ich meinen Garten aufgeben. Bisher reichte eine einzige Spritze, um ihn zu retten, wenn er mal wieder eine erwischt hatte, die vorher Rattengift gefressen hatte. Mit den neuen Produkten müßte er, um gerettet zu werden, mehrere Wochen lang intravenöse Infusionen bekommen.
Das wäre Quälerei für ihn und zu teuer für mich...
Aber zunmindest hätte er eine kleine Chance, gerettet zu werden, die wilden und halbwilden Katzen, die Füchse und Marder und die Schleiereulen haben gar keine!
Durch die neuen Rattengiftvarianten werden auf Dauer die natürlichen Feinde der Ratten aussterben, aber nicht die Ratten...

Ich bitte daher alle Haustierbesitzer, besonders gut auf ihre Tiere zu achten und bei Verdachtssymptomen sofort ihre Tierärzte zu konsultieren.
Ich bitte alle Bürger, bei ihren Städten und Gemeinden darauf zu drängen, daß die neuen Rattengiftpräparate n i c h t gekauft und eingesetzt werden.
Ich bitte alle Rattengeplagten, sich zu überlegen, ob die Ratten nicht auf andere Weise als durch Gift bekämpft werden können (Unterschlüpfe abdichten, keine Essensreste auf den Kompost oder in´s WC, Ansiedlung von Katzen, Mauswieseln, Schleiereulen, etc) und wenn sie meinen, daß es ohne nicht geht, bitte n i c h t die neuen Präparate zu verwenden!!!!!
Danke!!!!



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fisalis

  • Gast
Re:Betrifft Rattengift
« Antwort #1 am: 10. Dezember 2004, 15:06:45 »

Danke für den Hinweis. Eine gewisse Sicherheit gibt wohl nur ein katzenausbruchsicher eingezäunter Garten. Dabei muss man für seine Haustiere eine eingeschränkte Bewegungsfeiheit in Kauf nehmen. Aber neben den Gefahren durch Verkehr, Katzendiebe und versehentliches Einsperren sind Gifte, in ländlichen Gebieten oft aus der Landwirtschaft, eben eine der häufigsten Todesursachen. Wir haben schon eine Katze im Autoverkehr verloren, das hat uns dann vollauf genügt.
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Glücksstein

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Re:Betrifft Rattengift
« Antwort #2 am: 29. Dezember 2004, 12:25:55 »

Raphaela , diese Gifte kommen nicht erst nach Durchsicht der links für uns überhaupt nicht in Frage - allerdings hat sich heraus gestellt , dass wir uns mit dem Thema Ratten wohl ernsthaft befassen müssen : nachdem ich letzte Woche eine riesige Ratte am Vogelfutterplatz ( liegt eigentlich erhöht , wird aber problemlos von der / den Ratten erklommen :o ) gesichtet hatte , welche ich richtig niedlich fand und eine ganze Weile beobachtet und beschlossen hatte , zu dulden - trotz massiver Proteste meines Mannes , der mir fürs nächste Jahr bereits eine riesige Population vorhergesagt hatte ... , sind nun aber offensichtlich mindestens 5 weitere , ( noch ) recht kleine Ratten dort aufgetaucht , die sich bei Störungen allesamt sofort direkt ans Haus hinter / unter den wandhoch gestapelten Kaminholzhaufen zurück ziehen :-\ . So langsam besteht wohl doch Handlungsbedarf , insbesondere , wenn man berücksichtigt , dass direkt daneben die Terrassentür oftmals lange weit geöffnet sich befindet ... im Haus möchte ich nun doch keine Ratten haben ! Im Garten halten sich ständig viele Katzen aus der Nachbarschaft auf , die jedoch offensichtlich gut m i t den Ratten leben können ::) , und auch unser Hund bleibt immer wieder eine ganze Zeit lang unbeobachtet dort draussen , interessiert sich aber überhaupt nicht für Ratten !! Was ist also zu tun ? Ich freu mich über jeden Tipp und sage allen liebe herzliche Grüsse aus Aukrug , SabineN.
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Raphaela

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Re:Betrifft Rattengift
« Antwort #3 am: 29. Dezember 2004, 13:16:40 »

Oooh jeee, Sabine :o
Leider ist an dem Spruch "Wo man eine Ratte sieht, sind mindestens zehn" wirklich was dran und ihr müßt wohl wirklich schnell was unternehmen...

Mit Katzen ist es so, daß nur statistisch gesehen jede vierte (fragt mich bitte nicht, wo ich das vor mehr als zwanzig Jahren mal gelesen hab, aber es entspricht auch meinen Erfahrungen) ratten jagt. Bei den graugetigerten und -marmorierten (fragt mich nicht warum, aber es scheint auch zu stimmen) ist es aber schon jede zweite.

Die Katzen müssen körperlich fit und also gut ernährt sein, um Ratten erfolgreich angreifen zu können. Das alleine reicht aber leider meist nicht aus. Sie müssen es von ihrer Mutter oder einer anderen, erfahrenen Katze (oder Kater) beigebracht bekommen haben. Nur selten lernen Katzen die Rattenjagd "autodidaktisch", Victor ist da eine große Ausnahme.
Ratten sind für Katzen wehrhafte und gefährliche Gegner, die ihnen schwere bis lebensgefährliche Verletzungen beibringen können. Oft beißen sie die Katzen beim Kampf in den Hals und solche Rattenbisse führen fast immer zu langwierigen, eitrigen Abszessen.
Darum ist es wichtig, daß die Katzen nicht nur fit und selbstbewußt genug sind, um es mit Ratten aufnehmen zu können, sondern auch, daß sie die richtige und sichere Technik dafür von anderen Katzen lernen.

Eine gute Jagdkatze/kater kann ein sehr großes Arreal rattenfrei bekommen und halten, aber woher bekommt man so ein Supertier?
Die sicherste Lösung scheint mir zu sein, eine (möglichst graue), ausgewachsene Katze zu nehmen, die vorher frei/wild in einem Arreal gelebt hat, wo es mit Sicherheit viele Ratten gibt (Friedhof, Schrebergartenanlage, Bauernhof mit Getreide, Fabrikgelände).
In Tierheimen werden solche Katzen meist schnell eingeschläfert, weil niemand sie haben will.
Unser Felix damals stammte aus einer Schrebergartenanlage und lebte schon über ein Jahr in einem (privaten) Tierheim. Seine aufgestaute Rattenjagdlust hat er in der ersten Nacht, die er draußen verbringen konnte, solcherart ausgetobt, daß der Garten am nächsten Morgen mit Ratten und Rattenüberresten regelrecht übersät war...

Wenn ihr also einen Dachboden (mit Außenkatzentreppe, dazu reicht ein schräg angeschraubtes Brett) oder einen Schuppen habt, in dem so eine Katze (die/der natürlich schon kastriert sein sollte) leben kann, würde ich sehr dazu raten. Natürlich muß das Tier erstmal ein, zwei Wochen eingesperrt bleiben, damit es sich an die neue Umgebung gewöhnen kann.

Natürlich kann man auch von Bauernhöfen u.a. Katzen aus bekannt rattenjagdfreudigen Katzenfamilien bekommen. Aber die sollten dann besser zu zweit und allerallermindestens halbwüchsig sein: Junge Katzen werden selber sehr leicht zur Beute von Ratten.

Wen der Gestank nicht stört, der kann sich auch ein Frettchen zulegen
(Wohnmöglichkeit wie bei den wilden Katzen, erstmal eingesperrt lassen ist auch da unumgänglich). Aufzuchtstationen von Förstern bieten gelegentlich welche an. frettchen sind ebenfalls sehr gute Rattenjäger.

Wer von außen zugängliche Dachböden hat, sollte überprüfen, ob die
Einschlupflöcher groß genug für Schleiereulen sind. Auf dem Land kann man Glück haben und es quartiert sich eine ein (mein Tierarzt hat letzte Woche übrigens eine von Rattengift vergiftete gefunden, die aber leider nicht mehr zu retten war :'().
Nähere Informationen über die optimalen Bedingungen für diese schönen Vögel bekommt man beim NABU oder bei Vogelschutzorganisationen.

Auch Marder und Füchse sind gute Rattenjäger, aber die kommen entweder oder sie kommen nicht. (Bei unserem Marder hoffe ich wegen des Gestanks immer eher, er kommt nicht ;))

Hunde, die gute Rattenjäger sind, sind z.B. Terrierrassen (sofern sie nicht völlig überzüchtet sind) oder -Mischlinge, aber auch viele Dackel z.B.

Meiner Erfahrung nach hauen die Ratten komplett ab, wenn das Risiko im Umfeld ihres Lebensrtaums für sie zu groß wird, bei uns war es das damals eindeutig nach Felix Einzug.
Zusätzlich muß man versuchen, ihnen die Lebensbedingungen so schwer und ungemütlich wie möglich zu machen.
Als allererste Maßnahme müßt ihr wohl also leider den Holzstapel abrücken und woanders (nicht an der Hauswand!) neu aufschichten.
Am besten so, daß er von mehreren Stellen aus zugänglich ist und die Ratten beim Betreten und Verlassen jedesmal das Risiko des "freien Lands" haben. wenn´s nämlich richtig kalt ist, greift sich auch schon mal ein Bussard oder Habicht eine Ratte, wenn er die Möglichkeit dazu hat.

Vogelfüttern erstmal einstellen (die überleben das! Es gibt ja überall noch genug Saat an Pflanzen), alle Kompostplätze auf Interessantes für Ratten (die fressen z.B. auch Blumenkohlstrünke u.a.) überprüfen und das dann eventuell entfernen, Zugänge zu gelagertem Getreide (Kaninchen-/Meerschweinchen-/Pferdefutter!) überprüfen und nach Möglichkeit abdichten und nach Möglichkeit die Nester aufspüren und zerstören.

Bei uns saßen die Ratten nicht nur auf dem Dachboden, sondern vor allem in der Glaswolle (Ratten lieben Glaswolle!), die sie sich auch in die Zwischenwände geholt haben, um dort damit Nester zu bauen.
Als wir die Glaswolle im Zuge der Renovierung durch Isofloc (das ist mit irgendwas imprägniert, das Nager nicht mögen) errstzt hatten, fanden die Ratten das schon nicht so gut. Aus den Zwischenwänden kriegt man sie aber weder mit Fallen (dafür sind sie zu schlau) noch mit Gift (dito). Da sie aber ihre Quartiere zwecks Nahrungsbeschaffung verlassen müssen, ziehen sie dort aus, wenn der Weg vom und zum Nest durch eine gute Katze o.ä. zu risikoreich wird.

Ich drück ganz doll die Daumen, daß das auch bei euch ganz schnell klappt!

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Caracol

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Re:Betrifft Rattengift
« Antwort #4 am: 30. Dezember 2004, 23:41:56 »

Wir wohnen auf dem Land und haben beim Umbau vor 9 Jahren festgestellt, daß in den Wänden und auf dem Dachboden hier auch sehr viele Ratten lebten. Der Mann von der Schädlingsbekämpfungsfirma, die wir beauftragt hatten, sagte uns, daß auf Dauer nur Katzen uns die Ratten vom Hals schaffen und halten könnten.

Vielen, vielen Dank Raphaela, fuer die umfangreichen Infos bzgl. Ratten und deren Bekaempfung. Ich stimme mit dir ueberein, dass Rattengift keine Loesung ist.
Wir wohnen in einem aehnlichen alten Haus, in dem nachts Ratten durch die Zwischenwaende auf den Dachboden kriechen. Der Vermieter hat daraufhin einen sog. Experten mit der Vergiftung beauftragt. Das Resultat ist ein unertraeglicher Gestank, wenn diese Kadaver dann in den Waenden vor sich hin verwesen. Auf jeden Fall NICHT zu empfehlen und schuetzt auch nicht vor weiteren Eindringlingen.

Zwei Fragen zum Thema:
1: Ich kann mich erinnern, dass man zur Marderabwehr die Methode des Urinierens zur Abschreckung (und Markierung des eigenen Terrritoriums ;D ) empfohlen hatte. Koennte dies wohl auch bei Ratten wirken?

2: Koennen diese Tiere eigentlich senkrecht an Hauswaenden hochklettern?
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Christiane

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Re:Betrifft Rattengift
« Antwort #5 am: 31. Dezember 2004, 02:08:03 »

Caracol,
Urin als Abwehr von Mardern hat bei Freunden von uns nicht geklappt. Dort tanzen die Guten immer noch des Nächtens Polka auf dem Dachboden. Jedenfalls hört es sich so an .....

Und wenn Ratten genauso fit wie Mäuse sind, woran ich keinen Zweifel habe, finden sie einen Weg in den Dachstuhl Deines Hauses. Nur die Öffnungen, durch die sie herein kommen, müssen etwas größer sein.

LG
Christiane
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Raphaela

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Re:Betrifft Rattengift
« Antwort #6 am: 31. Dezember 2004, 14:35:00 »

Ja, die kommen fast überall hoch und rein und können z.B. an Dachrinnen hochklettern, an Rankpflanzen am Haus oder es reichen ihnen kleine Unregelmäßigkeiten an Mauern, um auf Dachböden zu gelangen.
Aber auch glatt verputzte Neubauten sind vor ihnen nicht sicher: Hier gibt es Zugangsmöglichkeiten entlang der Schächte für Kabel und Leitungen und in den mit Glaswolle isolierten Zwischenwänden von Neubauten leben sie auch sehr gerne. Man hört sie dort nur nicht so gut.
Ratten können sich sogar durch Betonschichten beißen, wenn sie unbedingt irgendwo hin wollen, Besitzer von Hühnerställen u.a. können ein Lied davon singen.
Der Bekämpfungsexperte, den wir damals hier hatten, meinte, daß sie oft aus einigen Metern Entfernung einen Gang graben, der dann unter/in die Zwischenwände führt, von wo sie dann den Rest des Hauses besiedeln. - Bei alten u n d bei neuen Häusern.
Wenn sie Schächte für Elektrokabel durchqueren oder bewohnen, kann das sehr gefährlich werden.
Außenverblendungen und -verkleidungen an Häusern ergeben ebenfalls sehr gute "Treppenhäuser" für Ratten, weil sie sich da drin abstützen können und so mühelos auch z.B. im 10. Stock eines Hochhauses auftauchen können.
Ein weiterer beliebter Zugang zu Hochhauswohnungen sind die Abwasserleitungen: Wenn unterhalb der Toiletten nicht eine entsprechende Sicherungsklappe eingebaut ist, können sie auf diesem Wege auch in höchstgelegene Wohhnungen gelangen. Darum sollte man niiiiemals Essensreste in der Toilette entsorgen!!!!

Ja, vergiftete Ratten in den Zwischenwänden oder -decken sind das Grauen...Ich hab schon erlebt, daß Leute ihre Holzfußböden komplett rausnehmen mußten, weil sie den Gestank der darunter verfaulenden Ratten nicht mehr ertragen haben...
Als wir noch nicht wußten, daß hier Ratten in den Wänden lebten, hab ich mal eine Woche lang die damalige Küche auseinandergebaut und abgeschrubbt, ohne herauszufinden, woher der furchtbare Aasgeruch kam. Als wir dann umgebaut haben, wußte ich es: Da war eine Ratte, die wohl beim Bauern nebenan Gift abbekommen hatte, in ihrem Nest über der Türfüllung daran krepiert... Zum Sterben schleppen sie sich nämlich zurück in ihre Bauten, auch wenn sie das Gift (das ja eh zeitverzögert wirkt) woanders aufgenommen haben.
Es wird immer behauptet, durch Gift verendete Ratten würden nicht stinken, weil sie ja innerlich vertrocknen, aber diese Behauptung ist Unsinn!

Die Methode "Reviermarkierung" hab ich selbst noch nicht ausprobiert, aber auch bei Mardern und Ratten noch von keinem erfolgreich angewandten Beispiel gehört. Nur bei Rehen soll das manchmal helfen.
Ratten leben ja häufig in der Kanalisation und in den Gülleschächten der Bauernhöfe, von daher kann ich mir kaum vorstellen, daß ein bißchen Urin sie sonderlich beeindrucken könnte ;)
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Caracol

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Re:Betrifft Rattengift
« Antwort #7 am: 31. Dezember 2004, 19:05:28 »

Der Bekämpfungsexperte, den wir damals hier hatten, meinte, daß sie oft aus einigen Metern Entfernung einen Gang graben, der dann unter/in die Zwischenwände führt, von wo sie dann den Rest des Hauses besiedeln.
Ja, das scheint mir richtig zu sein, wenn ich von den nachts gehörten Geraeuschen ausgehe. Leider hat unser Haus aber eh Tausende von Löchern in Dach und Seitenverkleidung, die sich kaum alle abdichten lassen. Wäre vermutlich einfacher, das ganze Haus abzureissen. ::)

Zitat
Außenverblendungen und -verkleidungen an Häusern ergeben ebenfalls sehr gute "Treppenhäuser" für Ratten, weil sie sich da drin abstützen können und so mühelos auch z.B. im 10. Stock eines Hochhauses auftauchen können.
Was ich mich bei alldem immer frage, ist warum sie solche Mühe in Kauf nehmen, in den 10.Stock zu klettern, wenn's einfachere Lösungen (d.h. Winterquartiere) gäbe. ???
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sarastro

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Re:Betrifft Rattengift
« Antwort #8 am: 31. Dezember 2004, 19:48:25 »

Jedes Mal, wenn wir unseren Kompost im Garten umschaufeln, kommt mir dabei eine Ratte entgegen und sucht das Weite. Wir werfen natürlich sämtliche Küchenabfälle auf den Kompost, haben auch schon darauf geachtet, keine Knochen und Fleischreste miteinzutragen. Das macht keinen Unterschied!

In der Umgegend sind bei den Bauern Ratten in den Hühnerställen anscheinend was ganz Normales. Ich warf vor vielen Jahren bei einem nahegelegenen Bauern einen Blick in den Enten-und Hühnerstall und sah drei Riesenmonster auf einen Schlag! Da ich auf meinen vielen Reisen schon genug von diesen Viechern zu Gesicht bekam, schreckte ich mich nicht vor den Ratten, sondern vor der Unbekümmertheit.

Ein anderes Mal hat ein Bauer auf dem angrenzenden Feld zur Gärtnerei Mist gestreut. Dabei hat er sich einer kapitalen Wanderratte entledigt, wie ich sie größer noch nie sah! Die war allerdings verletzt, so dass ich sie leicht ins Jenseits befördern konnte. Auch Ratten sollen nicht leiden!

Wegen Flöhen und Krankheitskeimen sollen Igel anscheinend Ratten nur wenig nachstehen! Die sind ebenfalls voller Flöhe und anderem Getier, halten sich jedoch in sauberer Umgegend auf.
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Raphaela

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Re:Betrifft Rattengift
« Antwort #9 am: 01. Januar 2005, 17:36:08 »

Caracol, die Ratten im 10. Stock haben das dort auf dem Balkon von Bekannten ausgelegte Vogelfutter gefressen.
Ganz allgemein suchen Ratten aber vor allem auch Wärme im Winter: Die Wanderratten, die wir hier hatten, sind dafür bekannt, daß sie in die Dörfer ziehen, sobald die Felder abgeerntet sind.
In der Zeit ihrer Wanderungen sieht man auch oft überfahrene Monsterexemplare auf dden Straßen liegen.
Jede Rattensippe hat ihr angestammtes Quartier, in das sie -je nach Alter des Hauses- teilweise schon seit über 100 Jahren den Winter verbringen.
Sie sind sehr auf ihre jeweiligen Reviere fixiert: Während hier umgebaut wurde, rannten sie teilweise oben auf den freigelegten Balken herum auf der (vergeblichen) Suche nach ihren gewohnten Glaswollenestern und begannen damit, neue Nester in die (an einer Dachseite verlegten) Styroporplatten zu nagen, sobald das letzte Holzbrett davor festgeschraubt war. Dabei ließen sie sich weder von Krach, noch durch wütendes Traktieren der Holzverkleidung mit einem Besenstiel stören oder vertreiben.
Wanderratten unternehmen alles, was sie können, um ihre gewohnten Sippenquartiere weiterbewohnen zu können. Bei uns war der Spuk erst zuende, nachdem der wilde Kater das erstemal nach draußen in den Garten kam und ein Massaker unter den Ratten angerichtet hatte.
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Raphaela

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Re:Betrifft Rattengift
« Antwort #10 am: 01. Januar 2005, 19:45:51 »

In Stadthäusern ist es sicher ungleich schwerer, Ratten dauerhaft zu vertreiben und fernzuhalten als in freistehenden Gebäuden auf dem Land...
Wenn es mögliche Lebensräume für gute, wilde oder halbwilde Jagdkatzen gibt (die selbstverständlich kastriert sein oder werden müssen), sollte man versuchen, welche anzusiedeln oder schon vorhandene in einen guten Allgemeinzustand zu bringen (gut und regelmäßig füttern, ab und zu entwurmen, etc), damit sie den Ratten gewachsen sind.
Auf Hinterhöfen o.ä. gibt es da sicher Möglichkeiten.
Katzen oder Hunde in Wohnungen halten die Ratten zumindest aus den Zimmern fern.
Zusätzlich sollten sich die Bewohner untereinander absprechen und gemeinsam eventuelles Gerümpel um´s Haus herum entfernen, Keller und Dachböden regelmäßig entrümpeln und darauf achten, daß die Mülleimer- und -gefäße nicht offenstehen, Kellerfenster dicht sind, keine Lebensmittelreste o.ä. draußen gelagert werden, etc.

In den Häusern selbst besteht die Möglichkeit, mögliche Rattengänge oder -löcher mit Isofloc anzufüllen. Ratten und Mäuse hassen Isofloc und meiden es, wo sie können.
Wenn in rattengeplagten Häusern Renovierungsarbeiten oder Umbauten anstehen, sollten die Hausbesitzer die Rattenmagneten Glaswolle und Styropor möglichst durch Isofloc ersetzen. Dessen Wärmedämmungswerte sind genauso gut (bei unserem Dachboden z.B. ersetzt die ca. 25 cm dicke Isofloc-Schicht mühelos die vier Lagen Glaswolle, die dort vorher den Ratten Quartier gegeben haben), aber
es hält Ratten und Mäuse sehr gut fern.
Normalerweise wird es von Fachbetrieben mit speziellem Gerät auf Flächen aufgebracht (aufgeblasen) , aber man bekommt es sicher auch säckeweise für kleinere Bereiche und kann es dann mithilfe von Stöcken o.ä. in Rattengänge oder -löcher hineinstopfen.
Das scheint mir eine gute Möglichkeit zu sein, Ratten weiträumiger vom eigenen Lebensraum fernzuhalten.

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Caracol

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Re:Betrifft Rattengift
« Antwort #11 am: 01. Januar 2005, 19:50:33 »

Bei uns war der Spuk erst zuende, nachdem der wilde Kater das erstemal nach draußen in den Garten kam und ein Massaker unter den Ratten angerichtet hatte.

Liebe Raphaela, vielen Dank für deine äusserst detaillierten Beobachtungen. Das ist wirklich sehr hilfreich, da mir einige sog. "Rattenexperten" mit ihren "Weisheiten" schon einen Bären aufgebunden hatten.
Ich wünsche dir (und allen anderen Leidenden) ein rattenfreies Jahr 2005! ;D
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Raphaela

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Re:Betrifft Rattengift
« Antwort #12 am: 01. Januar 2005, 20:35:15 »

Danke Caracol, das wünsch ich dir und allen anderen (außer denen mit Zier- und Haustierratten natürlich ;)) auch!
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