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Autor Thema: Stauchmittel  (Gelesen 52636 mal)

Feder

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Stauchmittel
« am: 12. Dezember 2004, 11:46:49 »

Jetzt sieht man wieder überall in den Gärtnereien diese Minipflanzen: Minirosen, Miniweihnachtssterne...
Soviel ich weiss, werden die Pflanzen irgendwie chemisch dazu gebracht, den Zwergwuchs auszubilden. Weiss da jemand etwas darüber? Wielange halten die Mittel vor? Kann aus einer Minirose einmal eine normale Rose werden, wenn man sie umtopft?
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  Pat Parelli

cimicifuga

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Re:Stauchmittel
« Antwort #1 am: 12. Dezember 2004, 12:19:24 »

Also bei den Miniweihnachtssternen (und z.B. auch bei Mini-Kalanchoe blossfeldiana) passiert nix anderes, als dass man einen frisch bewurzelten Steckling gleich kurztags-bedingungen aussetzt. somit wächst er nicht mehr weiter und beginnt gleich mit der blüteninduktion. nachdem viele stauchemittel nicht mehr zugelassen sind, behelfen sich manche gärtner mit anderen methoden um ein kopakteres wachstum zu erzielen, z.B. trockenere Kulturführung, bestimmte Temperaturführungen (z.B. Cool Morning),...
wie das bei Rosen ist weiß ich allerdings nicht. Es gibt besitmmt extra zwergsorten, so wie bei usambaraveilchen.
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fisalis

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Re:Stauchmittel
« Antwort #2 am: 13. Dezember 2004, 11:35:32 »

Meine sog. Zwergfichte (vom Vormieter) ist mittlerweile eine stattliche Tanne... Der Zwergwuchs hielt genau 10 Jahre, dann ist der Baum zu meiner Freude ausgeflippt.

Ich finde, dass das auch dazu gehört zu einem vernünftigen, naturnahen Gärtnern: nämlich, dass man die richtigen Pflanzen wählt für den jeweiligen Standort, und nicht Riesen künstlich kümmern lässt, seis nun durch Stauchmittel oder invasiven Schnitt.
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brennnessel

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Re:Stauchmittel
« Antwort #3 am: 13. Dezember 2004, 11:53:20 »

Meine sog. Zwergfichte (vom Vormieter) ist mittlerweile eine stattliche Tanne...
??? ??? ???
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Sepp

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Re:Stauchmittel
« Antwort #4 am: 13. Dezember 2004, 12:06:56 »

Meine sog. Zwergfichte (vom Vormieter) ist mittlerweile eine stattliche Tanne... Der Zwergwuchs hielt genau 10 Jahre, dann ist der Baum zu meiner Freude ausgeflippt.


Die Zwergkoniferen haben nichts mit Stauchmitteln zu tun, sondern sind natürliche Mutanten bzw. meist durch Viren/Mikroorganismen erkrankte Wildformen. Manchmal sieht man z.B. bei der bekannten Zuckerhutfichte (Picea pungens 'Glauca', eine Virose) auch mal zurückgeschlagene Äste, die man besser herausschneiden sollte, wenn man keine 20m-Fichte haben will.

Anderes Bsp. wären Hexenbesen, die man gerne in der Krone veredelt, damit sie kleinwüchsig bleibt (neue Ginkgo-Sorten usw.).

Dies hat, wie erwähnt, aber nichts mit Stauchmitteln zu tun, mit denen ich mich nicht auskenne, weil in der Baumschule sowas i.d.R. nicht eingesetzt wird.

Sepp

PS: Brennessel, wunderst du dich, wie aus einer Fichte eine Tanne werden kann? ;)
« Letzte Änderung: 13. Dezember 2004, 12:07:16 von Sepp »
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Günther

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Re:Stauchmittel
« Antwort #5 am: 13. Dezember 2004, 12:07:23 »

Stauchmittel müssen nur bis kurz nach dem Verkauf halten ;D
Dauernden Zwergwuchs kann man damit nicht erzielen.
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Eva

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Re:Stauchmittel
« Antwort #6 am: 13. Dezember 2004, 22:31:21 »

Diese Mini-Rosen werden nicht viel größer wenn man sie auspflanzt (und sie nicht im ersten Winter erfrieren). Nur halt nicht so kompakt - aber das mag auch daran liegen, dass ich sie einfach so wachsen lasse, ohne viel Schnitt und Dünger.

Allerdings hab ich schon mal putzige 15 cm hohe Herbstastern gepflanzt, weil ich an der Stelle gern was niedriges Dunkelviolettes gehabt hätte - im nächsten Jahr waren die Pflanzen 70 cm hoch :-\.
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Feder

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Re:Stauchmittel
« Antwort #7 am: 14. Dezember 2004, 08:30:57 »

Ja stimmt, bei den Astern ist es mir auch so ergangen.
Was sind denn Stauchmittel eigentlich und wie wirken sie?
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  Pat Parelli

bb

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Re:Stauchmittel
« Antwort #8 am: 14. Dezember 2004, 10:03:58 »

dazu aus meinem Archiv ein Beitrag von John Langley (Haus und Garten) vom 31.07.2001

Zitat
Ab dem 01.07.2001 dürfen bewährte STAUCHmittel, wie Alar (Dazide), Basacel oder Desmel, Folicur, Baronet und Moddus nicht mehr verwendet werden. Für Basacel könnte das landwirtschaftliche Cycocel die Lücke schließen, wenn die Lückenindikation (so will es der Gesetzgeber) beantragt wird. Topflor steht schon seit längerem zur Verfügung, vor allem bei Kulturen, die bisher bevorzugt mit Alar behandelt wurden. Aufgrund der billigeren und einfacher zu handhabenden Alternativen wurde das Mittel in der Praxis jedoch noch nicht so häufig eingesetzt.
Alle chemischen Wachstumsregler greifen in die Bildung der Gibberellinsäure ein, die für das Streckungswachstum verantwortlich ist. Alar (Dazide) und Cycocel sind besonders anwenderfreundlich und risikoarm. Topflor und Azole (Bonzi, Baronet, Desmel, Folicur und andere) haben eine ähnliche Wirkung.
Moddus kommt aus dem Rapsanbau und zeichnet sich durch eine starke Wirkung aus, beeinflusst jedoch die Blütenfarbe: Blaue Blüten werden hellblau. Deshalb können mit diesem Mittel nur weiß- und gelbblühende Pflanzen oder Grünpflanzen behandelt werden. In Versuchen in Köln-Auweiler ließ sich bei Sutera (beliebte Balkonpflanze)(Bacopa) eine bessere Garnierung erzielen und auch bei Sanvitalia (Balkonpflanze) brachte es sehr gute Ergebnisse.
Einflussfaktoren auf die Wirkung
Starke Einstrahlung kann den Effekt der Hemmstoffbehandlung mindern. Temperatur und Licht wirken hier zusammen, wobei schwer abzuschätzen ist, was den stärkeren Einfluss besitzt. Einerseits ist das Wachstum der Pflanzen ist bei starker Einstrahlung stärker, andererseits wird die Aufnahme von Mitteln erschwert, da die wässerige Lösung schnell antrocknet, die Spaltöffnungen geschlossen sind und die Kutikula hart ist.
Bei Cycocel ist die Wirkung noch bei über 30°C gegeben, bei Topflor lässt sie ab 25°C nach. Azole zeigen ihre stärkste Wirkung bei niedrigen Temperaturen bzw. niedriger Einstrahlung.
Topflor - Topflor wirkt bei kühler Witterung vermindert und muss dann häufiger oder mit höherer Aufwandmenge gespritzt werden. Die Aufwandmenge muss außerdem an die Pflanzengröße und die Jahreszeit angepasst werden. Ein Abtropfen ist jedoch in jedem Fall zu vermeiden. Bei Topflor besteht die Gefahr, dass sich der Wirkstoff in der Pflanze anreichert. Wichtig ist deshalb, dass die Pflanzen zum Anwendungszeitpunkt gut bewurzelt sind und sich in einer wüchsigen Phase befinden. Topflor sollte bei gut entwickeltem Spross mit ca. 3 cm Länge ausgebracht werden. Wiederholungsspritzungen sollten nur mit geringer Konzentration (0,025-0,05 %) vorgenommen werden.
Bei Beet- und Balkonpflanzen ist es günstiger, diese mehrfach mit einer geringen Konzentration zu behandeln. Der Pflanzenaufbau wird dadurch harmonischer.
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Günther

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Re:Stauchmittel
« Antwort #9 am: 14. Dezember 2004, 10:04:54 »

Im Prinzip eine Art Wuchsstoff, nur "andersrum". Sie verhindern das Längenwachstum.
Die "bekannten" Keimhemmer gehören auch in die Verwandtschaft.
Viele Kleinsträucher des Blumenhandels sind ebenfalls damit behandelt, und werden beim Endverbraucher dann sparrig, worauf dieser wieder eine neue Pflanze kauft....
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Alex

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Re:Stauchmittel
« Antwort #10 am: 14. Dezember 2004, 10:14:49 »

Was sind denn Stauchmittel eigentlich und wie wirken sie?

Stauchemittel sind Gibereline welche das Längenwachstum der Internodien beeinflußt - in der Landwirtschaft auch 'Halmverkürzer' genannt, weil man dort damit das Getreide nieder hält, das es bei starkem Wind nicht umknickt. Handelsname hierfür sind z.B. Cycocel, Topflor aber auch viele Fungizide haben eine stauchende Wirkung auf die Pflanze, wie z.B. Desmel, Caramba neu am Markt ist nun REGALIS von BASF ein Prohexadiones Calcium.

Du siehst, alles blanke Chemie ... die schöne Welt der kompakten Pflanzen ist alles nur Schein ... es gibt bald keine Beet- und Balkonblume mehr die nicht gestaucht wäre, ähnlich auch schon bei vielen Baumschulartikeln ... vieles läst sich halt nur verkaufen wenn es schön kompakt daher kommt, der Kunde liebt das ... auch senkt das die Transportkosten - es geht mehr in den LKW ... zwischen dem was dem Menschen gefällt und dem was der Pflanze gut tun würde liegen Welten!

Gruß, Alex
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Re:Stauchmittel
« Antwort #11 am: 14. Dezember 2004, 10:29:08 »

Diese Mini-Rosen werden nicht viel größer wenn man sie auspflanzt (und sie nicht im ersten Winter erfrieren). Nur halt nicht so kompakt - aber das mag auch daran liegen, dass ich sie einfach so wachsen lasse, ohne viel Schnitt und Dünger.
Die Erfahrung hab ich nicht gemacht. Im Garten habe ich vor 3 Jahren so eine Zwergrose (war ein Geschenk) ausgepflanzt. Sie macht inzwischen gut 1m Höhe, blüht unermüdlich, obwohl an einem nicht sehr guten Standort, ist aber recht staksig.
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Liebe Grüsse Moni

"Schöne Blumen wachsen langsam, nur das Unkraut hat es eilig" (Shakespeare)

Feder

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Re:Stauchmittel
« Antwort #12 am: 14. Dezember 2004, 11:06:13 »

Verstehe ich das richtig? An immer mehr Pflanzen sind chemische Stauchmittel, die eigentlich inzwischen verboten sind.... >:(
Ergibt das Stroh von so behandeltem Getreide dann die Probleme in der Pferdehaltung?
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  Pat Parelli

Günther

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Re:Stauchmittel
« Antwort #13 am: 14. Dezember 2004, 12:50:36 »

Die "Halmkürzer" sollen ja nur während der Wachstumsphase wirken, zur Reife sollen sie schon längst zersetzt sein. Sollen. Verbotene Mittel haben meist laaange Übergangsfristen zum Verbrauch der Vorräte. Von etwaigem Schwarzhandel red ich nicht...
Die Verbote kamen eher von der Seite der Anwender, die beim Einsatz alle möglichen und unmöglichen Zustände gekriegt haben.
Mit halmverkürztem Stroh züchtet man Ponies ;D
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Feder

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Re:Stauchmittel
« Antwort #14 am: 14. Dezember 2004, 16:09:28 »

Mit halmverkürztem Stroh züchtet man Ponies ;D

Du liebe Güte, bin ich froh, dass du kein Pferdezüchter bist.
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  Pat Parelli
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