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|31|7|"anfänger" brauchen andere ratschläge als "liebhaber". (freitagsfish)

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Autor Thema: Stauchmittel  (Gelesen 52618 mal)

nudel

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Re:Stauchmittel
« Antwort #30 am: 26. November 2005, 13:05:01 »

Hi, ich bins nochmals.

Außerdem stehen die wachstumshemmenden Mitteln weniger zur Verfügung, da die Zulassungskriterien aufgrund des wachsenden Umweltbewusstseins erhöht wurden. STIMMT DAS SO?

Grüzzi Nudel
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Sonnenstrahl

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Re:Stauchmittel
« Antwort #31 am: 26. November 2005, 22:58:36 »

Da das Tehma ja scheinbar noch aktuell ist, geb ich auch mal meinen Senf dazu:

Als erstes mal ein paar Zeilen aus 'Gärtnerischer Pflanzenbau' UTB:


Wirksoffe:

Neben den anorganischen Nährsoffen (Salze, Nährelemente, Dünger...) benötigen alle höheren Pflanzen für ihre Entwicklung organische Komponenten.
Diese Stoffe sind an der Steuerung von Wachstum und Entwicklung beteiligt. Sie werden allg. unter der Bezeichnung Wirkstoffe zusammengefasst.
Neben diesen von den Pflanzen selbst gebildeten Stoffen gibt es auch eine Reihe von pflanzenfremden Substanzen, mit denen man in ähnlicher Weise in die Entwicklungsprozesse eingreifen und das Wachstum variieren kann.
Sie haben zum Teil große Bedeutung in der Praxis.


Wirkstoffgruppen

Innerhalb der Wirkstoffgruppen werden neben Vitaminen, Antibiotika usw. eine Reihe von Substanzen unter dem Begriff Wachstumsregulatoren zusammngefasst
Hierunter werden diejenigen organischen Substanzen verstanden, die Wachstum und/oder Entwicklung regulieren können.

Wachstumsregulatoren

Die Unterteilung der Wachstumsregulatoren wird nach drei Kriterien vorgenommen.

1. Unterscheidet man nach ihrer Wirkungsrichtung in Wachstums- und Hemmstoffe.
2. Wird unterschieden zwischen Stoffen, die von der Pflanze selbst nicht syntetisiert werden, den pflanzenfremden Wachstumsregulatoren, und solchen, die in der Pflanze natürlicherweise vorkommen.
Die natürlich vorkommenden Wachstumsregulatoren werden in Anlehnung an die Medizin als Phytohormone bezeichnet, weils sie ähnlich wie die tierischen Hormone für die Koordinierung zwischen einzelnen Geweben innerhalb des Organismus verantwortlich sind.
Sie haben stets ein breites Wirkungsspektrum, steuern also immer mehrere Prozesse.
Sie kommen praktisch in allen Pflanzenorganen und allen Pflanzengruppen vor.
3. Eine dritte Einteilung wird nach der chemischen Struktur vorgenommen.
Man unterscheidet;
Auxine
Gibberelline
Cytokinine
Abscisine (ABS).
Die ersten drei stellen Wuchstoffe dar, die Abscisine pflanzeneigene Hemmstoffe.





Als zweites ein paar Bilder von 'gestreckten' Pelargonien, mitten im Produktionsprozess, sowie einen Auszug aus der dazugehörigen Kulturbeschreibung:


Auszug aus Kulturbeschreibung 'Säulengeranien'

"....Die Lieferung der Jungpflanzen erfolgt in Woche 8.
Gepflanzt wird manuell: [...]
Ab KW 16 werden aus dem Bestand an ,Beet-und-Balkon’ Ware geeignete, besonders verzweigte, stehende Pflanzen der Art P. zonale für die Säulenproduktion ausgewählt und separiert.

Die Pflanzung in Töpfe mit einem Durchmesser von 35 bzw. 40 cm findet in KW26 [...] statt.
Hierzu werden in die Töpfe Drahtgeflechte gestellt und die Töpfe zu ¾ mit Erde gefüllt.
Die Geflechte, [...] können als Röhren oder offene Kegel beschrieben werden.
Sie dienen der Stabilisierung und Formgebung der Geraniensäulen und bestehen aus ummanteltem Maschendraht mit einer Maschenweite von etwa 15 cm.
Diese Weite ermöglicht ein uneingeschränktes Durchgreifen und erlaubt somit einfaches Topfen und Arbeiten direkt an der Pflanzen.

Innerhalb des Drahtgeflechts wird jeweils eine bereits gut
verzweigte Geranie gesetzt und der Topf mit Substrat
aufgefüllt.


Hormonelle Behandlung

a] Streckungsbehandlung

Um ein gestrecktes Wachstum zu erzeugen werden die Pflanzen mit Gibberellinsäure, GA3 behandelt.
Gibberelinsäure bewirkt ein allgemeines Streckungswachstum vor allem der Internodien.
Bei Geranien speziell äußert sich eine Gibberellinbehandling in einem enormen Steckungswachstum, sowohl der Internodien als auch der Blattstiele, die leicht eine Länge von über 15 cm erreichen. Auch die Blätter erreichen Durchmesser von über 12 cm.
Die Blüte zeigt sich, mit Ausnahme eines überlangen Stiels normal und weder deformiert, verfärbt noch auffällig in ihrer Größe verändert.

In der Gärtnerei [...] erfolgt die Gibberellinbehandlung zwei Mal, im Abstand von 14 Tagen in den KW 29 und 31.
Da das kristalline Gibberellin nicht wasserlöslich ist, wird es in ausreichend medizinischem Alkohohl gelöst und mit Wasser vermischt über die Pflanzen ggespritzt; Die Konzentration beträgt 0,02%.

Der Effekt ist nach ca. 3 Wochen deutlich zu erkennen.
Nun wachsen die anfangs etwa 15 cm großen Jungpflanzen innerhalb von 10-12 Wochen zu über 1 m großen ‚Säulenrohpflanzen’, ein ständiges Ausputzen und Formieren, sowie ausreichende Nährstoffzufuhr vorausgesetzt.

 
b] Stauchung

Um den Prozess des gesteigerten Steckungs- und Größenwachstums zu unterbrechen werden die Pflanzen nach ca. 24 Wochen des Wachstums, um KW50, gestaucht. Dazu werden die sie mit 0,1%iger Lösung CCC [Cycocel, Wirkstoff Chlormequat-chlorid, 720g/L] eingenebelt; dies wird nach ca. 7 Wochen wiederholt.

Das Stauchen bewirkt eine fast sofortige Stoppung des Längenwachstums. Die Blätter nehmen ihre artgerechte Größe an und geben der Pflanze somit ein natürlicheres Erscheinungsbild. Auch verfestigen sich nun die durch die Gibberellinbehandlung gestreckten Triebe und der Austrieb von Seitentrieben wird gefördert ZIMMER et al. [1991].
Die Wirkung der Behandlung ist nach etwa einer Woche sichtbar.


Manuelle Kulturmaßnahmen

Nach dem Pflanzen in den Endtopf und den Gibberellingaben im Juli wachsen die Pflanzen bis etwa Mitte Dezember. In dieser Zeit müssen sie ca. 3-4 Mal ausgeputzt werden.
Dies dient einerseits der präventiven Schädlingsbekämpfung - durch Entfernen der meisten übergroßen Blätter wird eine freie Luftzirkulation ermöglicht und dadurch einem Befall mit Botrytis und tierischen Schädlingen vorgebeugt - andererseits werden die Pflanzen zu einer Säule geformt.
Das Ausputzen und Formieren ist ein relativ langwieriger Vorgang; in einer Stunde können, je nach Entwicklungsstand, etwa 10 Pflanzen bearbeitet werden.
Dazu werden bei den inkl. Topf bis zu 120 cm hohen Pflanzen die meisten Blätter entfernt; ein geübtes Auge erkennt welche Blätter die Luftzirkulation oder den Austrieb behindern und welche für die Assimilation benötigt werden. Das Entfernen erfolgt durch Abknicken der Stiele an einer Art ‚Sollbruchstelle’ direkt am Trieb. In Ausnahmefällen wird ein Gärtnermesser eingesetzt. Auch alle Blüten und -knospen werden hierbei entfernt.
Danach werden alle außerhalb des Gittergeflechts neu gewachsenen Triebe in das Geflecht gezogen und nach oben geleitet; bereits verholzende Triebe werden mit Klammen außen am Gitter befestigt.
Sobald die Triebe etwa Mitte bis Ende November die Hohe des Gitters erreicht haben werden sie entspitzt um von nun an ein buschiges Wachstum zu erzielen. Einige Triebe werden bereits zuvor entspitzt; sie bilden später Seitentriebe aus und sorgen so mit für das Erscheinungsbild der Säule. Wenn alle Pflanzen die gewünschte Größe erreicht haben erfolgt die Stauchungsbehandlung.
Nach längstens zwei Wochen stellen die Pflanzen das gesteigerte Streckungswachstum gänzlich ein. Die Pflanze befindet sich nun, bedingt durch die geringe Einstrahlung im Dezamber und Januar sowie die geringe Blattmasse, ein einer Art Ruhephase. Die Entwicklung erfolgt nur sehr langsam. Mit zunehmender Tageslänge und Strahlungsintensität nimmt auch das Wachstum ab Februar wieder zu.
Nun wird durch zweimaliges Entspitzen um die Wochen 03 und 11 die Pflanze endgültig zu einer Säule geformt.
..."


Und hier die dazugehörigen Bilder:


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Sonnenstrahl

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Re:Stauchmittel
« Antwort #32 am: 26. November 2005, 22:59:37 »

links vor, rechts nach dem 'winterlichem Ausputzen'
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Sonnenstrahl

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Re:Stauchmittel
« Antwort #33 am: 26. November 2005, 23:00:28 »

hier nochmal mit Zollstock:
Blüte ist normal, Blatt ist ein bissl groß ;D
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Sonnenstrahl

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Re:Stauchmittel
« Antwort #34 am: 26. November 2005, 23:15:42 »

« Letzte Änderung: 26. November 2005, 23:17:21 von Sonnenstrahl »
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nudel

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Re:Stauchmittel
« Antwort #35 am: 27. November 2005, 15:41:53 »

Hallo liebe "Stauchemittel"- Interessenten !

Vielen Dank für die Infos zum Topflor, Sonnenstrahl. Aber diese Infos wurden nicht zu meinen Fragen bezogen. Denn ich las Ihre Infos und fand noch keine Antworten auf diese Fragen.

Die Wirksamkeit von Topflor ist temperaturabhängig. Es wirkt sicher von fünf bis 25 Grad, bei starker Einstrahlung mit höheren Temperaturen lässt der Effekt nach. WIE GENAU SIEHT DER EFFEKT AUS?

Die Pflanzen dürfen nicht zu dicht stehen, denn der Hemmstoff kann das Streckungswachstum nicht beeinflussen. (WAS BEEINFLUSST ER DENN?)

Grundsätzlich besteht für den Einzelfall die Möglichkeit einer Ausnahmeregelung (§ 18 b Pflanzenschutzgesetz), aber wirklich befriedigend ist diese Situation nicht. (WARUM NICHT? IST TOPFLOR NICHT FÜR ALLES EINSETZBAR? WO LIEGT DAS PROBLEM?) Diese Entwicklung war schon lange vorhersehbar und auch zukünftig ist keine Verbesserung zu erwarten.

Ist der aktive Wirkstoff Flurprimidol EIN TEIL VON TOPFLOR?

Als weitere Wirkungen nach Topflor- Behandlungen können eine intensivere Laub- und Blütenfarbe beobachtet werden sowie unter Umständen eine verringerte Blatt- und Blütengröße (SPIESS- URANIA CHEMICALS, 1999). Bei den empfohlenen Aufwandmengen wachsen die Pflanzen kompakter und können, je nach Art und Sorte, eine dunklere Laubfärbung bekommen. Die Blattgröße kann sich etwas verringern, wobei die Proportionen erhalten bleiben. Die Blattform kann leicht vom Normaltyp abweichen (zum Beispiel Ausprägung des Blattrandes) und der Blühbeginn etwa ein bis zwei Tage verzögert erfolgen. Blühfähigkeit und Blütenfarbe (WEITER OBEN HABE ICH ABER GESCHRIEBEN, DASS ES ZU EINER INTENSIVEREN BLÜTENFARBE KOMMEN KANN --> WIDERSPRUCH.) werden nicht beeinträchtigt, die Blütenfarbe kann sogar intensiver werden.

Außerdem stehen die wachstumshemmenden Mitteln weniger zur Verfügung, da die Zulassungskriterien aufgrund des wachsenden Umweltbewusstseins erhöht wurden. STIMMT DAS SO?

Ich würde mich über die vielen Antworten und Eure Hilfe sehr freuen. Vielen Dank im Voraus !

Grüzzi Nudel


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Sonnenstrahl

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Re:Stauchmittel
« Antwort #36 am: 27. November 2005, 16:18:43 »

Nu dann schau ma mal ob ich noch etwas Halbwissen beitragen kann:


Die Wirksamkeit von Topflor ist temperaturabhängig. Es wirkt sicher von fünf bis 25 Grad, bei starker Einstrahlung mit höheren Temperaturen lässt der Effekt nach. WIE GENAU SIEHT DER EFFEKT AUS?


Soweit ich das mitbekommen habe, sollten alle wuchsregulierenden Mittel sowie PflSchuMittel nur morgends, abends oder an bewölkten Tagen eingesetzt werden. Es könnte sonst zu Blattfelcken u.a. kommen. (Muss aber nicht immer so sein)

Zitat

Die Pflanzen dürfen nicht zu dicht stehen, denn der Hemmstoff kann das Streckungswachstum nicht beeinflussen. (WAS BEEINFLUSST ER DENN?)


Nicht zu dicht stehen. Wenn die Pflanzen in Gewächshäusern zu dicht stehen erhalten sie nur in ungenügender MEnge Licht. Sie strecken sich also zum licht, werden länger.
Darum werden Pflanzen während der Produktion regelmäßig 'gerückt', d.h. weiter von einander weggestellt.

Doch! Topflor beeinflusst sehrwohl das Streckungswachstum, aber nur indirekt. Vom Ergebniss ist das aber SICHER als eine Beeinflussung des Streckungswachstums zu beschreiben.
Hier eine Quelle und ein Zitat daraus:
Wikung von Topflor
[...]Die Wirkung beruht auf einer starken Hemmung des vegetativen Längenwachstums durch eine starke Reduktion der Gibberellin-Synthese im pflanzeneigenen Stoffwechsel, worauf die Pflanzen mit verkürzten Internodien reagieren. ..."

So beieinflusst Topflor die Gibberellin-Synthese, welche für das Streckungswachstum verantwortlich ist. (Woei das bei derartigen biologischen Prozessen nur eine grobe Beschreibung sein kann.).
Daher: Indirekte Beinflussung, aber das ist Wortklauberei.

Zitat
Grundsätzlich besteht für den Einzelfall die Möglichkeit einer Ausnahmeregelung (§ 18 b Pflanzenschutzgesetz), aber wirklich befriedigend ist diese Situation nicht. (WARUM NICHT? IST TOPFLOR NICHT FÜR ALLES EINSETZBAR? WO LIEGT DAS PROBLEM?) Diese Entwicklung war schon lange vorhersehbar und auch zukünftig ist keine Verbesserung zu erwarten.


Dir sind § 18a und b bekannt? (In Deutschland)

Grundsätzlich ist Topflor schon 'für alles' einsetzbar (mit Ausnahmen) aber das PflSchuG verhindert den Einsatz.

Zitat
Als weitere Wirkungen nach Topflor- Behandlungen können eine intensivere Laub- und Blütenfarbe beobachtet werden sowie unter Umständen eine verringerte Blatt- und Blütengröße (SPIESS- URANIA CHEMICALS, 1999). Bei den empfohlenen Aufwandmengen wachsen die Pflanzen kompakter und können, je nach Art und Sorte, eine dunklere Laubfärbung bekommen. Die Blattgröße kann sich etwas verringern, wobei die Proportionen erhalten bleiben. Die Blattform kann leicht vom Normaltyp abweichen (zum Beispiel Ausprägung des Blattrandes) und der Blühbeginn etwa ein bis zwei Tage verzögert erfolgen. Blühfähigkeit und Blütenfarbe (WEITER OBEN HABE ICH ABER GESCHRIEBEN, DASS ES ZU EINER INTENSIVEREN BLÜTENFARBE KOMMEN KANN --> WIDERSPRUCH.) werden nicht beeinträchtigt, die Blütenfarbe kann sogar intensiver werden.
Zitat

Ich erkenne den Wiederspruch nicht.

Zitat
Außerdem stehen die wachstumshemmenden Mitteln weniger zur Verfügung, da die Zulassungskriterien aufgrund des wachsenden Umweltbewusstseins erhöht wurden. STIMMT DAS SO?

Grob gesagt: Ja. (In Deutschland)


Vieleicht hilft Dir das weiter.

Du könntest Dein Prolem jedoch auch genauer beschreiben.
Wenns nur für Dich selber ist, dann würde ich mir da keine großen Gedanken machen.
Topflor auf die Pflanze und schaun was passiert. Wirkt ja in der regel zuverlässig.
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Günther

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Re:Stauchmittel
« Antwort #37 am: 27. November 2005, 16:29:40 »

Primär halt ich die Anwendung von Stauchungsmitteln im kommerziellen Bereich - dort leider gang und gäbe - für eine Art Kundenbeschiß.
Pflanzen werden künstlich in eine verkaufsfördernde Form gebracht, die nicht sehr lange anhält und meist zu Enttäuschungen nach dem Nachlassen der Wirkung führt - oder man kauft eben Wegwerfpflanzen. Auch nicht so optimal >:(
Im privaten Bereich - naja. M.E. unnötige Experimente.
Sei's drum.
Ein Vergleich zweier Stauchungsmittel siehe:
http://wfrec.ifas.ufl.edu/faculty/gibson/PDF/Portulaca_Report.pdf
Topflor enthält Flurprimidol...
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nudel

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Re:Stauchmittel
« Antwort #38 am: 27. November 2005, 22:56:39 »

Hallo Sonnenstrahl,
danke für die schnelle Antworten.
Zitat von: nudel am Heute um 15:41:53
Die Wirksamkeit von Topflor ist temperaturabhängig. Es wirkt sicher von fünf bis 25 Grad, bei starker Einstrahlung mit höheren Temperaturen lässt der Effekt nach. WIE GENAU SIEHT DER EFFEKT AUS?


Soweit ich das mitbekommen habe, sollten alle wuchsregulierenden Mittel sowie PflSchuMittel nur morgends, abends oder an bewölkten Tagen eingesetzt werden. Es könnte sonst zu Blattfelcken u.a. kommen. (Muss aber nicht immer so sein)
> Das stimmt, du hast recht. Ich erfuhr auch, dass der Einsatz von Topflor morgens oder >abends eingesetzt werden soll. Aber was könnte dann passieren, wenn der Einsatz von >Topflor im „hochsonnigen“ Tag eingesetzt würde. Blattflecken → meinst du, dass die >Blätter durch die „Mittel – Pfützen“ auf der Oberfläche von der Sonne durchgebrannt sind. >Wie eine Art „Sonnenbrand“. Leider finde ich im Internet und in der Biblio darüber nicht :-(
Zitat:
Die Pflanzen dürfen nicht zu dicht stehen, denn der Hemmstoff kann das Streckungswachstum nicht beeinflussen. (WAS BEEINFLUSST ER DENN?)


Nicht zu dicht stehen. Wenn die Pflanzen in Gewächshäusern zu dicht stehen erhalten sie nur in ungenügender MEnge Licht. Sie strecken sich also zum licht, werden länger.
Darum werden Pflanzen während der Produktion regelmäßig 'gerückt', d.h. weiter von einander weggestellt.
>Das stimmt, das dachte ich auch. D.h. die zu dichtstehenden Pflanzen könnten ungenügende >Mitteln von Topflor kriegen. Dadurch könnten die Pflanzen sparrig werden. Teils sind die >Trieblängen kurz und teils zu lang, da sie durch den Engstand kaum Mitteln von Topflor >abbekommen hat.

Doch! Topflor beeinflusst sehr wohl das Streckungswachstum, aber nur indirekt. Vom Ergebnis ist das aber SICHER als eine Beeinflussung des Streckungswachstums zu beschreiben.
Hier eine Quelle und ein Zitat daraus:
Wikung von Topflor
[...]Die Wirkung beruht auf einer starken Hemmung des vegetativen Längenwachstums durch eine starke Reduktion der Gibberellin-Synthese im pflanzeneigenen Stoffwechsel, worauf die Pflanzen mit verkürzten Internodien reagieren. ..."

>Woher hast du das Zitat?Nenne mir bitte deine Quelle, die du dieses Zitat gefunden hast. DANKE!
So beeinflusst Topflor die Gibberellin-Synthese, welche für das Streckungswachstum verantwortlich ist. (Wobei das bei derartigen biologischen Prozessen nur eine grobe Beschreibung sein kann.).
Daher: Indirekte Beinflussung, aber das ist Wortklauberei.
Stimmt, nur indirekte Beeinflussung. Das hängt ja von der Anzahl der Behandlungen und von der Anwendungszeit ab.
Zitat:
Grundsätzlich besteht für den Einzelfall die Möglichkeit einer Ausnahmeregelung (§ 18 b Pflanzenschutzgesetz), aber wirklich befriedigend ist diese Situation nicht. (WARUM NICHT? IST TOPFLOR NICHT FÜR ALLES EINSETZBAR? WO LIEGT DAS PROBLEM?) Diese Entwicklung war schon lange vorhersehbar und auch zukünftig ist keine Verbesserung zu erwarten.


Dir sind § 18a und b bekannt? (In Deutschland)

>Ja, sie sind im Paragraph bekannt.
Grundsätzlich ist Topflor schon 'für alles' einsetzbar (mit Ausnahmen) aber das PflSchuG verhindert den Einsatz.
>Warum hat das PflSchG diesen Einsatz verhindert wegen Umwelt und Gesundheit ?!
>Und wo liegt das Probem?
Zitat:


Als weitere Wirkungen nach Topflor- Behandlungen können eine intensivere Laub- und Blütenfarbe beobachtet werden sowie unter Umständen eine verringerte Blatt- und Blütengröße (SPIESS- URANIA CHEMICALS, 1999). Bei den empfohlenen Aufwandmengen wachsen die Pflanzen kompakter und können, je nach Art und Sorte, eine dunklere Laubfärbung bekommen. Die Blattgröße kann sich etwas verringern, wobei die Proportionen erhalten bleiben. Die Blattform kann leicht vom Normaltyp abweichen (zum Beispiel Ausprägung des Blattrandes) und der Blühbeginn etwa ein bis zwei Tage verzögert erfolgen. Blühfähigkeit und Blütenfarbe (WEITER OBEN HABE ICH ABER GESCHRIEBEN, DASS ES ZU EINER INTENSIVEREN BLÜTENFARBE KOMMEN KANN --> WIDERSPRUCH.) werden nicht beeinträchtigt, die Blütenfarbe kann sogar intensiver werden.
Zitat:



Ich erkenne den Wiederspruch nicht.
>Okay.

Zitat:
Außerdem stehen die wachstumshemmenden Mitteln weniger zur Verfügung, da die Zulassungskriterien aufgrund des wachsenden Umweltbewusstseins erhöht wurden. STIMMT DAS SO?


Grob gesagt: Ja. (In Deutschland)

>Danke.

>Topflor enthält Flurprimidol...
Und was macht dieser Wirkstoff Flurprimidol?

Ich wünsche noch eine gute Nacht!

Viele Grüße
Nudel
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knorbs

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Re:Stauchmittel
« Antwort #39 am: 27. November 2005, 23:17:13 »

@nudel

sonnenstrahl hat dir bereits die quelle angegeben. es ist die gleiche auf die du dich auch zu beziehen scheinst:

http://www.spiess-urania.com/pdf_Grosspackungen/topflor.pdf

du musst nur genau lesen...steht ziemlich am anfang, dass die wirkungsweise von topflor eine reduktion der gibberellin-synthese ist.

sie hat diesen link nur hinter einen passenden text gesetzt.

Zitat
Und was macht dieser Wirkstoff Flurprimidol?

na eben genau das:

Der Wirkstoff wird von der Pflanze über Blatt und Wurzel aufgenommen. Er wird in der Pflanze nur von unten nach oben transportiert. Die Wirkung beruht auf einer Hemmung des vegetativen Längenwachstums durch eine starke Reduktion der Gibberellin-Synthese im flanzeneigenen Stoffwechsel, worauf die Pflanzen mit verkürzten Internodien reagieren. (quelle)

noch ein paar gutgemeinte ratschläge zu deinen postings...du kannst für zitate und textformatierungen die sogenannten "YABBC tags" verwenden. im antwortfenster stehen dir eine reihe von symbolen zur verfügung, die bei verwendung im text befehle für den browser vorgeben, wie er mit dem text umgehen soll. du kannst dich im forum "technik+test" ganz hemmungslos mal austoben + die effekte ausprobieren. wenn du nicht klarkommst, stehen wir dir mit rat zur seite. und noch eines...die verwendung von GROSSBUCHSTABEN im ganzen wort wird im internet als ANSCHREIEN/SCHREIEN verstanden, wobei mir schon klar ist, dass du hier niemanden anschreien wolltest. für hervorhebungen aller art, stehen dir besagte yabbc-tags zur verfügung ;)
« Letzte Änderung: 27. November 2005, 23:28:52 von knorbs »
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nudel

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Re:Stauchmittel
« Antwort #40 am: 28. November 2005, 08:14:39 »

Sonnenstrahl hat dir bereits die quelle angegeben. es ist die gleiche auf die du dich auch zu beziehen scheinst:

http://www.spiess-urania.com/pdf_Grosspackungen/topflor.pdf

du musst nur genau lesen...steht ziemlich am anfang, dass die wirkungsweise von topflor eine reduktion der gibberellin-synthese ist.
>Okay.Ich habe mir die anderen Zitate aus der vorherigen Seite durchgelesen und fand nichts >dabei.Danke.Ich werde mir diese o.g. Webseite anschauen und durchlesen. Vielen >Dank,Knorbs.

sie hat diesen link nur hinter einen passenden text gesetzt.
>Alles klar.
Zitat:
Und was macht dieser Wirkstoff Flurprimidol?


na eben genau das:

Der Wirkstoff wird von der Pflanze über Blatt und Wurzel aufgenommen. Er wird in der Pflanze nur von unten nach oben transportiert. Die Wirkung beruht auf einer Hemmung des vegetativen Längenwachstums durch eine starke Reduktion der Gibberellin-Synthese im flanzeneigenen Stoffwechsel, worauf die Pflanzen mit verkürzten Internodien reagieren. (quelle)

noch ein paar gutgemeinte ratschläge zu deinen postings...du kannst für zitate und textformatierungen die sogenannten "YABBC tags" verwenden. im antwortfenster stehen dir eine reihe von symbolen zur verfügung, die bei verwendung im text befehle für den browser vorgeben, wie er mit dem text umgehen soll. du kannst dich im forum "technik+test" ganz hemmungslos mal austoben + die effekte ausprobieren. wenn du nicht klarkommst, stehen wir dir mit rat zur seite. und noch eines...

>Ach so. Jetzt verstehe ich. Sorry, ich bin seit gestern in dieses Forum gelandet. Werde sie kennenlernen :-) „YABBC tags“ : wenn ich auf die Symbole klicke und möchte vorher wissen, was diese Symbole bedeuten. Normalerweise bekommt man durch die Berührung auf die Symbole eine kleine Erläuterung darunter :-( Was man anderes machen kann, einfach ausprobieren :-) Trotzdem hab ich nicht verstanden, denn man bekommt nur komische Formel. Aber was sie sich diese Formeln beziehen ... ??? Ich würde mich über Unterstützung sehr freuen !

die verwendung von GROSSBUCHSTABEN im ganzen wort wird im internet als ANSCHREIEN/SCHREIEN verstanden, wobei mir schon klar ist, dass du hier niemanden anschreien wolltest. für hervorhebungen aller art, stehen dir besagte yabbc-tags zur verfügung
>Oh, okay. Sorry. Das wusste ich wirklich nicht. Ich meine nur, dass jemand die Großbuchstaben besser erkennen, was ich gerne von jemandem wissen möchte, wie die Fragen lauten.

Schönen Montag noch,
Nicole
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TobiasDekoey

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Re:Stauchmittel
« Antwort #41 am: 09. November 2006, 15:54:49 »

Hallo erstmal.

Habe mir die ganze diskursion über die Stachmittel mal druch gelesen.

Da ich aus der Zierpflanzen Produktion kommen kann ich hierzu einiges sagen.

Ich habe jetzt mehrmals gelesen, dass es "Veraschung am Kunde" sei von den Gärtnern wenn sie Stachmittel einsetzen.
Hier kann ich nicht ganz zustimmen.
Die Gärtner sind auf Stauchittel angewiesen um eine uniforme kompakte Qualität zu erreichen die von dne Kunden gewünscht wird. Wir beliefern z.B. nur den Großhandel und hier gibt es strenge Richtlinen wie eine Pflanze auszusehen hat. Diese Richtlinen sind bei vielen Kluturen ohne den einsatz von Stachmitteln nicht zu erreichen.
Glaubt mir wenn die Gärtner könnten würden sie auf Stachmittel verzichten da es die Kulturen nur unnötig teuer macht und sie in meinen Augen für den Enverbraucher auch keinen Nutzen haben. Aber wir müssen uns halt nach dem Handel richten und der verlangt uniforme und vorallem kompakte Pflanzen.

Durch etlche Neuzüchtungen bei verschiedenen Kulturen in den lezten Jahre ich meines erachtens der Hemmstoffeinatz im Gartenbau zurück gegangen aber ohne die Hemmstoffe würden sehr sehr vile Kuluren vom Markt verschwinden.

so ich hoffe ich konnte euch mal eine kleinen Einblick aus der Sicht eines Produzenten geben.
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eckart

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Re:Stauchmittel
« Antwort #42 am: 05. Januar 2007, 13:40:02 »

nur ne kurze Geschichte aus meiner Ausbildungszeit zum Gärtner :
Ich sollte in der 7/8 KW die Pelargonium zonale mit Alar stauchen,habs natürlich auch getan. Dann kriegte ich bei der Arbeit Besuch von einem Kollegen,der mal kurz eine rauchen wollte. Ich war nur kurze Zeit abgelenkt und habe meine Düse schön auf die gleichen Pflanzen gehalten.Uuuups,die Biester haben danach so fest geschlafen,sind bretthart geworden und waren nicht mehr zu verkaufen. Ich hab mir welche mitgenommen und in den Garten gepflanzt.Zum Herbst waren das noch genausolche Minis wie zur Pflanzzeit.Haben auch echt spärlich geblüht.
Auch heute kannst Du Pech haben ,solche totgestauchten Pflanzen zu kriegen......,vor 2 Jahren hab ich mir den Spass erlaubt,eine so übel überdosiert gespritztes Exemplar einer Sommermargerite mit rosa Blüte zu kaufen.Es war eine Blüte und es war den ganzen Sommer immer dieselbe,die Pflanze hat mich in ihrem Habitus ,was Form und Härte angeht ,mehr an einen Tennisball erinnert.
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Stöhr

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Re:Stauchmittel
« Antwort #43 am: 18. April 2007, 19:32:01 »

Ich denke dass hier das Hauptproblem darin liegt, dass es in Europa mal wieder unterschiedliche Regeln und deren Auslegung gibt. Der Markt ist aber der gleiche. Ich denke in Deutschland sind die Mittel im Gartenbau nicht mehr zugelassen weil sie nicht besonders giftig waren, sondern weil es sich für die Industrie nicht lohnt bestimmte Anträge zu stellen. In Holand läuft das ohnehin problemlos. Die Produkte kommen hier an wie immer. Und der KUnde greift zu. Der markt ist offen. Der deutsche Gärtner schaut in die Röhre. Bei gefährlichen Mitteln bedeutet das Verbraucherschutz paradox.
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Daniel - reloaded

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Re:Stauchmittel
« Antwort #44 am: 01. November 2007, 20:58:30 »

So, jetzt hab ich endlich mal wiedergefunden weshalb ich mich hier vor zweieinhalb Jahren angemeldet habe.... da hab ich nämlich mal geguckt was das Internet zu diesem Thema zu sagen hat...... dann will ich mal loslegen:
@all
Stauchmittel bewirken samt und sonders eine Reduktion der Gibberellinsynthese in den Pflanzenzellen, in der Folge kommt es zu reduziertem Streckungswachstum der Internodien und damit zu kürzeren Pflanzen. Es gibt eine Reihe von Stauchmitteln und hier in Deutschland sind im Moment im Zierpflanzenbau folgende einsetzbar (Stand 10 2007):
Cycocel720 (Chlormequat)
Caramba (Metconazol)
Topflor (Flurprimidol)
Regalis (Prohexadione - Ca)
Flordimex 420 (Ethephon)
Daneben noch die Fundizide mit stauchender Wirkung "um die Ecke":
Desmel bzw. Tilt 250 EC (Propiconazol)
Folicur (Tebuconazol)
In der Landwirtschaft:
Cycocel 720
Moddus (Trinexapac-ethyl)
Caramba (Metconazol (Fungizid und Hemmstoff))
Camposan Extra und andere (Ethephon)
und Medax Top (Prohexadione-Ca und Mepiquat)

Daneben gibt es noch eine Reihe anderer Mittel, vor allem für Zierpflanzen, die in Deutschland nicht zugelassen unddamit nicht eingesetzt werden dürfen. Ich will mal so ehrlich sein und zugeben, dass viele Zierpflanzengärtner das wenig interessiert und diese Mittel trotzdem angewendet werden, da es entweder keine Alternative gibt, diese Mittel sehr viel billiger sind oder die Gärtner einfach zu faul sind neue Mittel zu testen und beim Bewährten bleiben....... was man davon hält überlasse ich jedem selbst!
Das sind:
Bonzi (Paclobutrazol)
Alar oder Dazide (Daminozid)
Baronet oder RSW (Triapentenol)
Sumagic (Uniconazol)
Alden (Piproctanyl)

Problem weshalb viele Mittel nicht zugelassen sind, sind vor allem die Zulassungskosten da der Zierpflanzenbau in Deutschland nur ein sehr kleiner Zweig sind und der Hersteller die Kosten selten wieder reinkriegt oder die Mittel unbezahlbar würden. Alle Präparate die hier einsetzbar sind (Ausnahme Topflor) kommen aus anderen Bereichen und sind für Zierpflanzen nur genehmigt.
Jedes dieser Mittel greift an einer sehr spezifischen Stelle im Stoffwechsel ein, daher sind die Wirkungen recht unterschiedlich und jedes hat seine Stärken und Schwächen was die Wirksamkeit bei verschiedenen Kulturen angeht.

@ Eva:
Deine Astern dürften eher direkt nach dem Topfen in den Kurztag geschoben worden sein und nur wenig Stauchmittel erhalten haben, die Rosen sind dagegen mit sehr starken Hemmstoffen mit sehr lang anhaltender Wirkung behandelt (meist Bonzi, da andere Mittel kaum wirken oder zu Schäden führen)

@ Günther:
Keimhemmer für Kartoffeln sind keine Stauchmittel sondern Herbizide (Wirkstoff Chlorpropham).

@Alex:
Hemmstoffe sind sicher keine Gibberelline die das Wachstum hemmen, wäre auch unsinnig, da Gibberelline gerade die Hormone sind die das Streckungswachstum auslösen. Und die Synthese dieser Hormone wird durch Stauchmittel in der Pflanze gehemmt!

@Feder:
Verbotene Hemmstoffe gibt es als solche nur im Zierpflanzenbau, der Landwirtschaft stehen genügend Mittel zur Verfügung und die anderen Zierpflanzenmittel sind für Getreide entweder zu teuer oder wahrscheinlich nicht wirksam.....

@ Nudel:
Topflor enthält als Wirkstoff 15g/Liter Flurprimidol und gehört chemisch zur Substanzklasse der Pyrimidine. Topflor ist inzwischen schweineteuer geworden (1,10€ je ml plus Märchensteuer!!!!). Wie alle Hemmstoffe reduziert es in den Zellen sehr stark die Synthese von Gibberellinen also den Hormonen die für die Zellstreckung verantwortlich sind. Inzwischen ist es übrigens nach §18a für alle Topfpflanzen unter Glas genehmigt und damit bestehen keine Einsatzbeschränkungen mehr. Es wirkt bei fast allen Pflanzen, nur Sonnenblumen ragieren nicht auf das Mittel selbst bei 6facher DOsierung.
Was hat es nun mit dem Temperatureffekt auf sich?
Es ist nachgewiesen, dass es nichts mit dem schnellen Antrocknen des Spritzbelages bei hohen Temperaturen zu tun hat undTopflor führt auch fast nie zu Verbrennungen, nur Blüten können bei Sonne während der Spritzung empfindlich reagieren (weiße Flecken). Topflor ist auch bei Temperaturen über 25° wirksam, nur muss dann häufiger und mit höheren Dosierungen behandelt werden, da die Pflanzen schneller und särker wachsen. Da das dann eine sehr teure Angelegenheit werden würde weicht man dann auf andere Hemmstoffe aus. Als Beispiel nehmen wir mal Vergissmeinnicht: Im Herbst und frühen Frühjahr reichen Konzentrationen von 0,025% völlig aus und können schon zu stark sein..... die Pflanzen wachsen kaum, der Wirkstoff wird durch niedrige Temperaturen und Lichintensitäten nur sehr langsam abgebaut. Später im Frühjahr brauchst du für die gleiche Pflanze Dosierungen um 0,1% und manchmal reicht das nicht...... die Pflanzen wachsen stärker durch höhere Temperaturen und mehr Licht und aus den gleichen Gründen wird auch der Wirkstoff viel schneller abgebaut. Mit Topflor behandelte Pflanzen wachsen übrigens auf jeden Fall im Freiland weiter, da der Wirkstoff nicht UY-stabil ist.
Dein Widersruch bei der Blütenfarbe ist keiner! Die Blütenfarbe kann intensiver werden, aber rot bleibt immer rot, blau immer blau und rosa immer rosa. Das ist bei anderen Hemmstoffen nich immer so! Als Beispiel nehmen wir Regalis, es greift an einer anderen Stelle im Stoffwechsel ein und beeinflusst ddurch auch die Anthocyansynthese (also den Aufbau der roten und blauen Farbstoffe). Diese Wirkung hält etwa 4 Wochen an, spritzt man also zu lange mit Regalis wird rot zu rosa, blau zu hellblau oder weiß und rosa wird weiß. Nur bei gelb und weiß passiert nichts, da gelb durch Carotinoide und weiß duch Lufteinschlüsse zustande kommt, darauf hat Regalis keinen Einfluss. Nach ca. vier Wochen sind die Blüten aber wieder normal, dann ist die Wirkung vorbei.
Und natürlich hat Topflor einen Einfluss auf das Längenwachstum, dazu ist es da! Stehen die Pflanzen zu dich hast du einen sehr kurzen Spross und Blätter mit langen Stielen dran...... sieht sche....aus. (wenn du rechtzeitig gespritzt hast und zu spät rückst) Wenn du im Engstand spritzt wachsen einzelne Triebe durch deren Spitzen nicht getroffen wurden, da sich topflor in der Pflanze nur schlecht verteilt. Bei anderen Mitteln wie Cycocel, Regalis und Alar passiert das nicht, da sich die Mittel besser in der Pflanze verteilen und auch nicht getroffene Triebe gestaucht werden.
Alles klar oder mehr gefällig?

@Eckart:
Bist du sicher, dass di die Pelargonien in deiner Lehre mit Alar gestaucht hast??? Eigentlich nimmt man dafür Cycocel bzw. früher Basacel und Alar hat eigentlich nur schlechte Wirkung bei dieser Kultur. Außerdem haben wedr Alar noch Cycocel so fatale Auswirkungen..... was du beschrieben hast klingt eher nach "Onkel" Bonzi oder ähnliche wie Desmel......

LG Daniel
Gespeichert
Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...

(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
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