... Gestern bin ich an einem großen, verwilderten solida-Bestand im Nachbarort vorbeigeradelt, der tatsächlich noch in "reinem" trüblila geblüht hat. Das ist in Potsdam und Umland heute nicht mehr die Regel, weil die roten sich überall hineinmischen.
Und nicht nur das. In unseren eigenen Beständen erweitert sich die Farbpalette in sehr viel hellere und deutlich dunklere Farben, ohne dass ich vorher entsprechende Sorten/Auslesen hineingebracht hätte. Mein Eindruck ist, dass die über Karl Foerster nach Potsdam gekommenen roten und rosafarbenen Typen erst nach ein paar Jahrzehnten "den Tuschkasten aufklappen" und zeigen, was noch alles in den Genen steckt.
... Müsste ich also jetzt gar nichts tun und einfach nur abwarten? Und irgendwann kämen auch weiße und rosa Exemplare? Und hole ich mir mit einem Tuff bunt gemixte aus dem Handel ein Problem in den Garten?
Rote möchte ich wirklich nicht haben.
Genau deshalb wäre ich vorsichtig. Die richtig roten Farbtöne zeigen sich in unseren Gärten als sehr vordringlich und werden von den zurückhaltenderen Typen keineswegs verdrängt.
Deshalb hatte ich das oben schon einmal geschrieben: In Gärten / bei GärtnerInnen mit Farbkonzept kann man mit einer bunten
solida-Vielfalt ein Desaster anrichten.
Dann würde ich tatsächlich lieber in ein üppiges Startpaket von gemischten
Corydalis cava investieren, entweder mit Geld in den Kauf bei einer zuverlässigen Quelle oder mit Zeit und Mühe durch Selbstwerbung in der Natur. (Dann natürlich ein nicht ganz so üppiges Paket)