Mir gefällt das Tor ganz gut, auf jeden Fall besser als die 1. Simulation. Allerdings so wirkt es nicht. Ich bin davon ausgegangen, dass du rechts und links deines Tores auf deiner Seite noch eine Gehölzinsel planst und diese würde den Gewölbeeindruck etwas in dein Grundstück fortsetzen und dann würde das beginnende Gewölbe auf deiner Seite den Besucher zu dem Tor hinführen, auch wenn es geschlossen wäre und ich denke auch den Blick in den hinteren Teil auf der anderen Seite lenken. Ich könnte mir vorstellen, dass man neugierig wird dann da gerne mal hingeht und schaut.
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Gehölzgruppen im unbelaubten Zustand als Simulation einzubauen ist extrem aufwändig, ergibt trotzdem oft kein wirklich überzeugendes Ergebnis und im belaubten Zustand habe ich ja noch keine Fotos vom Gewölbe, deshalb muss man sich erstmal die rahmenden Gehölze dazudenken.
Das kreative Brainstorming hier, das ich übrigens ganz wunderbar finde, danke an alle, hat mich daran erinnert, dass ich vor kurzem eins meiner vielen Bücher über Gartengestaltung durchblättert habe, und darin eine ganz ähnliche Situation gezeigt wurde.
Im Buch "Die Sprache der Gärten" von Yves Gosse de Gorre wird auf Seite 42 eine ehemalige Baumschulpflanzung von zwei Reihen Haselnussträuchern gezeigt und wie der Autor sie gestaltet hat.
Abgesehen davon, dass er auch das Wort Gewölbe benutzt, fasst er das Ende der Haselreihe und des Weges, den er durchführt, mit einem dauerhaft offen stehenden schmiedeeisernen Tor.
Und wie es der Zufall so will, beschreibt der Autor auf Seite 118 in dem Kapitel "Die unendliche Allee - Sicht auf das Unzugängliche" - zwei Reihen von Säulen-Thujas, die eine Achse flankieren und die Perspektive dadurch manipulieren, dass sie in einiger Entfernung näher zueinander gepflanzt stehen.
Ursprünglich war der Weg zugänglich, wurde aber kaum wahrgenommen oder benutzt, erst nachdem eine Barriere aus zwei Holzbalken am Anfang angebracht wurde, wurde die Aufmerksamkeit der Besucher darauf gelenkt.
Diese beiden Beispiele illustrieren ganz gut das Dilemma:
ein Tor, geschlossen - und umso mehr offen stehend - lädt ein, sagt "hier geht es weiter!", was in meinem Fall ja nicht geht.
Wohingegen eine "Absperrung" Aufmerksamkeit auf sich zieht, etwas hervorhebt, betont, aber auch klar zum Ausdruck bringt: "nur schauen, nicht gehen!"
Ich habe mal Staudos Idee versucht zu simulieren, wie gesagt, die Gehölzgruppen rechts und links muss man sich erstmal dazudenken: