Was lange währt.....
Als in Berlin die Mauer fiel, habe ich in meinem Garten einen Mini-Teich angelegt:
Ein großer Teich war damals gänzlich außerhalb meiner Möglichkeiten, aber auch dieser kleine Teich war aufgrund meiner Unerfahrenheit nicht so wirklich ideal angelegt, sowohl was die Platzierung als auch die Ausführung angeht.
Ich wollte ihn unbedingt am Farnbeet haben, was aber ja zwangsläufig beschattet sein musste, was einerseits durch das Schuppengebäude geschah, andererseits aber hauptsächlich durch einen Großstrauch am vorderen Ende des Farnbeets zum Gartenhof hin - damals ein Holunder, der aber an Überalterung einging, danach ein Haselstrauch.
Diese Beschattung war wahrscheinlich der Grund, warum gleich in den ersten Jahren Bergmolche auftauchten und sich den Teich als Kinderstube aussuchten, bevorzugen sie doch kühlere Gewässer.
Die Beschattung durch ein großes Gehölz war aber auch von Anfang an ein grundlegendes Problem - der Laubfall!
Jedes Jahr muss ich zweimal "aufräumen", im Herbst, wenn die jungen, fertigen Molche den Teich grad verlassen haben, während dem Laubfall und somit diesen gleich größtenteils wieder rausfischen und gleichzeitig Schlamm vom Sommer rausholen, und im Frühjahr, möglichst früh, bevor die ersten Molche wieder auftauchen, um abzulaichen, um während dem späten Herbst und Winter doch noch in den Teich hineingelangtes Laub wieder raus zu holen.
Ein Laubschutz aus Fliegendraht, über Bambusstangen, die über den Teich ausgelegt sind, drapiert, schützt leider nicht gänzlich vor Laubeintrag.
Allerdings muss ich sagen, dass der Teich nie "gekippt" ist, sogar in den Jahren nicht, wo ich faul war und sich schliesslich soviel Laub und Schlamm drin angesammelt hatten, dass nur noch 10cm Wasser übrig waren....
Noch alte Bilder von 1992 und 1993:
Dann ein Sprung nach 2010:
2012
2021
Man sieht, wie die Hängeblutbuche immer mehr Raum in Anspruch nimmt und immer mehr Teichfläche mit ihrem Ästeschirm überdeckt.
Ein weiteres Problem kam so ab 2019 dazu, der Wasserstand sank im Sommer zügig bis auf den Boden der obersten ersten Stufe ab nach Auffüllen - ich vermutete ein Loch in der Folie.
So waren nur noch mäßige 20cm Wasser drin im Sommer und die Wasserfläche so ziemlich im Grün versunken:
Das hielt allerdings trotzdem die Bergmolche nicht ab, jedes Jahr wieder einzuwandern und drin zu laichen.
Ich wollte ihnen dann aber doch wieder etwas mehr Wasser bieten und auch die Gelegenheit beim Schopfe packen, Sumpfpflanzen anpflanzen zu können und beschloss, eine Grunderneuerung.
Und wollte diesmal ein Fertigteichbecken einbauen, auch wenn mich da immer dieser wahrscheinlich der Stabilisation bei Produktion und Transport dienende Plastikwulstrand sehr störte, aber vielleicht gabs da ja Lösungen, hier im Forum hatte Starking 007 mal geschrieben, dass er nach dem Einbau eines solchen Beckens in die Erde den Rand dann bis zur senkrechten Beckenwand mit der Stichsäge abgeschnitten hatte:
Ich erwarb schliesslich, schon im Juni 2022, das tiefere, fast rechteckige
250-L-Becken von Oase.
Dann die nächste Frage - wieder längs der Gebäudemauer einbauen?
Oder doch besser so, etwas weiter weg von der Hängebuche?
(Ganz woanders traute ich mich wegen der Bergmolche nicht)
Schliesslich entschied ich mich für sorum, die mitteltiefe Stufe hinten, die tiefste nach vorn, wo ich kniend noch gut bis an den Boden komme, um das alljährliche Laub rauszufischen:
Auf dem Foto sieht man schon das Ergebnis eigener Überlegungen, den Rand bestmöglichst zu verstecken - die
Ufermatte von NaturaGart.
Die ist eigentlich zum Überdecken des von NaturaGart empfohlenen Uferwalls und anschliessendem bepflanzbarem Ufergrabens gedacht, wo sich dahinter dann die Saugsperre mit der vertikal hochgezogenen Folie anschliesst.
Aber bei der geringen Länge dachte ich, Versuch macht kluch.....
Die Idee zog aber ein weiteres Problem nach sich - der Kleber der Firma ist für PVC-Folie gedacht, nicht für Polyethylen, PE.
Für PE gibt es insgesamt nur sehr wenige Kleber....nach einigem Suchen stiess ich auf die
Heißklebesticks für PE und andere schlecht klebbaren Kunststoffe von technicoll und hoffe, da die eingesetzten Rohstoffe dieses Klebers der FDA- Richtlinie 175.105 für die Umverpackung von Lebensmitteln entsprechen, dass er nix für die Molche Schädliches ans Wasser abgibt....
Erster Schritt war also, zu schauen ob und wie gut ich dieses Vlies in das Becken eingepasst und angeklebt bekomme....
Ich hab die Klebefläche im Becken dann mal prophylaktisch vorsichtig mit einer Messingdrahtbürste etwas aufgerauht:
Und es klebte soweit ganz gut.
Ich klebte die Matte erstmal nicht am Rand selber fest, falls ich doch noch die Stichsägenmethode anwenden wollen würde.
Schlussendlich hab ich die Matte dann auch an den Seitenwänden zur nächsttieferen Stufe festgeklebt, was im letzten Foto noch nicht der Fall war.
Das war letztes Jahr im Sommer.
Da mich die Baustelle im Haus dann so sehr beanspruchte, hatte ich keinen Nerv mehr, im Herbst die Endphase des Projektes in Angriff zu nehmen, und nur im Herbst ist das möglich - dann wandern die fertigen jungen Bergmolche aus dem Teich in den Garten, um in der Erde eingegraben zu überwintern.
Und mit etwas Glück ist noch kein Frosch eingezogen, der versucht, in der Pfütze zu überwintern.
Das ist schon ein paarmal passiert, bemerkt hab ich es vor allem dann, wenn ich nach sehr kalten Wintern im Frühjahr tote Frösche rausfischen musste, weil die geringe Wassermenge dann komplett durchfriert....