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News: Warum muss eigentlich alles immer einen "Zweck" haben? (potz)
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News: Warum muss eigentlich alles immer einen "Zweck" haben? (potz)

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|30|6|... da ich eh alles bestäube und aussäe, was nicht bei 1,2,3 auf dem Baum ist, hoffe ich auf Blüten und Samen ... (michaelbasso)

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Autor Thema: Tannen für Weihnachten - Anzucht und Ansprüche  (Gelesen 5948 mal)

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Tannen für Weihnachten - Anzucht und Ansprüche
« am: 26. Dezember 2004, 11:31:53 »

Hallo,

wahrscheinlich ist dieses Thema ein Sakrileg - so etwas profanes wie Weihnachtsbäume im Arboretum - doch hier scheint es noch am besten zu passen. Ich hoffe, daß jetzt nicht die meisten beim Thema 'Weihnachts...' gleich weiterspringen. Es geht mir durchaus auch um Fragen der Pflanzung oder Aussaat, der Anblick unserer diesjährigen Fichte hat nur den Anstoß gegeben.

Hier bei uns bekommt man in der Vorweihnachtszeit nur einige wenige Baumarten zu kaufen: vor allem Fichte, Blaufichte und Nordmanntanne. Eine kleine Google-Suche ergab aber, daß da einige Arten im Anbau als Weihnachtsbäume sein müßten:

Nordmanntanne (Abies nordmanniana)
Koreatanne (Abies koreana)
Korktanne (Abies lasiocarpa var. arizonica)
Nobilistanne (Abies nobilis)
Frasertanne (Abies fraseri)

Eine besser als die andere, insbesondere die beiden letzteren werden auch jeweils als 'der Mercedes unter den Weihnachtsbäumen' betitelt. Nur warum sieht man sie (bis auf die Nordmanntanne) nicht im Verkauf? Jedenfalls nicht hier in Berlin?

Dann liest man auch allerlei von 'Ökoweihnachtsbäumen', die ohne Herbizid- und Pestizideinsatz gezogen werden. Im Umkehrschluß werden also 'konventionelle' Weihnachtsbäume mit der Giftsprite großgezogen? Naiv wie ich in manchen Dingen bin dachte ich bei Nadelbäumen, daß die auf einen Acker gesät, ein-, zweimal ausgedünnt werden und vielleicht in den ersten zwei, drei Jahren hin und wieder gemäht wird, damit die kleinen Bäumchen nicht im hohen Gras und Unkraut untergehen. Und danach einfach fünf, sechs Jahre lang wachsen gelassen...?
Ok, von Sitkafichtenlaus habe ich schonmal gehört, aber offensichtlich Gefahren für und Ansprüche von jungen Tannen doch größer als ich dachte?

Weshalb werden soviele Bäume in Dänemark produziert? Man könnte doch meinen, daß die großen mehr oder weniger brachliegenden Flächen in Brandenburg auch geeinget wären. Wachsen die im Seeklima soviel besser?

Hat schonmal jemand hier selbst Edeltannen gezogen? Es würde mich schon reizen, mal einige Kork- oder Nobilistannen zu ziehen. Man hat einige Jahre lang ein paar nette immergrüne Gehölze im Garten, und wenn sie zu groß werden, werden sie geerntet. (Wir haben eine kleine Fichte im Garten, die sogar schon zweimal geerntet wurde.)
Ich erhoffe mir neben der Freude bei der Anzucht auch besonders wohlgewachsene, frische und vor allem gut riechende Bäume.

Saatgut gibt es bei ebay, ich weiß nicht, ob es irgendwo für Privatleute auch Sämlinge gibt. 'Richtige' Weihnachtsbaumplantagen verwenden wohl nur Saatgut von ausgesuchten Mutterbäumen. Ist der Unteschied im Wuchs der Sämlinge wirklich so groß, daß es sich lohnt, darauf zu achten?

Zumindest die Frasertannen werden in der Plantage auch in Form geschnitten. Kennt jemand eine Anleitung dazu? Wie sieht es bei den anderen Arten aus?
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brennnessel

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Re:Tannen für Weihnachten - Anzucht und Ansprüche
« Antwort #1 am: 26. Dezember 2004, 12:55:12 »

Ich holte mir auch aus Neugier vor mehreren Jahren beim Waldspaziergang einen Tannensämling in den Garten. Nach dem argen Hagel im Jahr 2000 wurde er leider ein wenig verunstaltet - er wurde richtig geköpft, bekam dann dafür mehrere Spitzen. So hatten wir das Jahr darauf einen etwas seltsamen Weihnachtsbaum. Das ist bei uns aber eher sowieso die Regel ;).
Bei der "Ernte" als Christbaum schnitt ich das Bäumchen nicht am Boden ab sondern in der Höhe, wo die regelmäßigeren Astreihen anfingen (ca. 1/2m vom Boden). Dort trieb er im folgenden Jahr wieder frisch an und ist jetzt wieder so ca. 1,8m hoch. Der Wuchs ist nicht gerade das, was man ebenmäßig nennen würde, aber vielleicht wird das im kommenden Jahr unser Christbaum.
 Nur etwas ist da, was dir, Robert wahrscheinlich auch nicht so leicht fällt: man bringt es nicht so leicht übers Herz, ihn dann wirklich einmal abzusägen.....
Meiner steht aber auf der Südseite vor dem Mistbeet, da bringe ich es noch ein wenig leichter zusammen, weil er mir dort das Licht nimmt
Habe gestern im Wald wieder eine Menge solcher neuer Sämlinge gesehen und schon überlegt, ob da wieder einer mitkommen sollte.....
Im Wald müssen sie ja gegen Widlverbiss geschützt werden, sind ein Leckerbissen für die Rehe (oder Hasen?)......
LG Lisl
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Katrin

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Re:Tannen für Weihnachten - Anzucht und Ansprüche
« Antwort #2 am: 26. Dezember 2004, 12:58:45 »

Wo wir unseren Christbaum immer herbekommen, stehen Nordmanntannen und Koreatannen gemischt. Das Gebiet ist lediglich gegen Wildverbiss eingezäunt, sonst wird nichts gemacht. Allerdings handelt es sich hier eher um ein Hobby als um erwerbsmässigen Anbau - wie es Koreatannen in richtigen Plantagen bei uns ginge, weiß ich nicht.
VLG; Katrin
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"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."

ich

brennnessel

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Re:Tannen für Weihnachten - Anzucht und Ansprüche
« Antwort #3 am: 26. Dezember 2004, 13:19:21 »

Bei uns pflanzen manche Nebenerwerbslandwirte auf sehr steile Hänge, die niemand mähen will, verschiedenene Tannenarten und Blaufichten zum Verkauf als Christbäume.
Gerade unlängst sprach ich mit einer Bergbäuerin, die einen großen Hang voll gepflanzt hat. Sie jammerte, dass immer weniger Nachfrage ist, weil schon so viele Leute davon abkommen, einen Weihnachtsbaum aufzustellen oder billige ausländische Bäume kaufen.
Sie sagte, es wäre mühsam, weil die Bäumchen die ersten Jahre midnestens einmal im Sommer ausgemäht werden müssen und auch das Einzäunen viel Arbeit und Geld koste.
LG Lisl
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Re:Tannen für Weihnachten - Anzucht und Ansprüche
« Antwort #4 am: 26. Dezember 2004, 14:11:55 »

Nur etwas ist da, was dir, Robert wahrscheinlich auch nicht so leicht fällt: man bringt es nicht so leicht übers Herz, ihn dann wirklich einmal abzusägen.....

Doch, unsere Fichte hinter dem Haus wurde ja auch schon zweimal abgesägt, genau wie deine Tanne hatte sie nach dem ersten Mal eine neue Spitze gebildet.

Zitat
Im Wald müssen sie ja gegen Widlverbiss geschützt werden, sind ein Leckerbissen für die Rehe (oder Hasen?)......

Habe irgendwo gelesen, daß Schafe sich gut zur Weihnachtsbaumpflege eigenen würden. Die Tiere fressen das Gras, aber nicht die Bäume. (Stimmt das?)
Dummerweise kommt Tierhaltung für mich nicht infrage... ;)

Katrin, welche Abstände haben denn die Bäume in der genannten Pflanzung? Und wie sehen sie so aus, im Vergleich zu käuflichen Edeltannen?
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Feder

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Re:Tannen für Weihnachten - Anzucht und Ansprüche
« Antwort #5 am: 26. Dezember 2004, 15:26:11 »

Es stimmt schon, dass Schafe geeignet sind, Christbaumbestände zu mähen, aber es eignet sich nur eine bestimmte Rasse, nämlich das Shropshireschaf. Dieses Schaf zeichnet sich dadurch aus, dass es die Rinde und die Zweige nicht anknabbert solange genug Gras vorhanden ist. Es wird auch in Apfelplantagen eingesetzt.
http://www.shropshire.at/de/id/442/content.asp
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Das Natürliche bleibt immer gleich. Das Normale ändert sich alle 100 km oder alle paar Jahre.
  Pat Parelli

AnjaM

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Re:Tannen für Weihnachten - Anzucht und Ansprüche
« Antwort #6 am: 26. Dezember 2004, 20:30:09 »


Nordmanntanne (Abies nordmanniana)
Koreatanne (Abies koreana)
Korktanne (Abies lasiocarpa var. arizonica)
Nobilistanne (Abies nobilis)
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Eine besser als die andere, insbesondere die beiden letzteren werden auch jeweils als 'der Mercedes unter den Weihnachtsbäumen' betitelt. Nur warum sieht man sie (bis auf die Nordmanntanne) nicht im Verkauf? Jedenfalls nicht hier in Berlin?


Von der Nobilis wird das Grün meist für die Advendskränze genommen, da es sich durch die feinere Struktur besser dazu eignet. Als Baum sieht die grünere Nordmanntanne dann wohl einfach schöner aus.
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73 Anja

Silvia

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Re:Tannen für Weihnachten - Anzucht und Ansprüche
« Antwort #7 am: 26. Dezember 2004, 21:38:22 »

Nobilis nadelt nicht und ist auch aus dem Grund für Adventskränze besonders gut geeignet.

LG Silvia
   
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Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.

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Re:Tannen für Weihnachten - Anzucht und Ansprüche
« Antwort #8 am: 26. Dezember 2004, 23:35:16 »

Nobilis soll angeblich auch gut riechen. Die Nordmanns tun sich da soweit ich mich erinnere nicht so hervor. Oder liegen sie nur zu lange rum...?

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Christiane

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Re:Tannen für Weihnachten - Anzucht und Ansprüche
« Antwort #9 am: 27. Dezember 2004, 13:06:47 »

Also unsere Nordmanntanne duftet ..... wenigstens die ersten paar Tage. Danach nehme ich keinen Geruch mehr wahr, vielleicht aber auch deshalb, weil sich die Nase daran gewöhnt hat?!?

(Und wenn es nach Tanne riechen soll, bleibt immer noch die Möglichkeit, Räucherhütchen anzuzünden. Wenn man es verträgt, so intensiv beduftet zu werden.)

LG
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Eva

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Re:Tannen für Weihnachten - Anzucht und Ansprüche
« Antwort #10 am: 27. Dezember 2004, 14:06:27 »

Ich habe gelesen, dass beim Plantage-Anbau von Weihnachtsbäumen das Unkraut "weggespritzt" wird. Ist billiger als mähen. Öko-Weihnachtsbäume sind dann wohl gemäht und nicht gespritzt.

Stark gedüngt dürften sie alle eigentlich nicht sein, weil ein attraktiver Weihnachtsbaum dicht beastet sein soll. Wenn der Boden zu nahrhaft ist, werden ja die Internodien sehr lang.

Dabei erinnere ich mich an einen Gletschersee in Kanada. In einer Rinne nah am See standen Tännchen, die waren so groß wie ich, aber mindestens 50 Jahre alt. Da gab es wohl wegen der großen Kälte jedes Jahr nur ein winziges bisschen zuwachs. Die wären auch sehr schön als Weihnachtsbäume gewesen :-X



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Gülden

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Re:Tannen für Weihnachten - Anzucht und Ansprüche
« Antwort #11 am: 28. Dezember 2004, 13:53:27 »

Wünsche allerseits schöne Weihnachten gehabt zu haben :D...

Fürs nächste Mal...: Ich habe letztens eine Übersicht zu den verschiedenen Sorten gefunden, vielleicht hilft das ja auch dem/der einen oder anderen...

(Hoffe, diesmal klappt es mit dem Anhängen einer PDF (nur 60 KB)...In einem anderen Thread hatte ich keinen Erfolg...)

LG
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