Hier kommt der Widerspruch zum Widerspruch:
Dass bei der kommerziellen Aufzucht von Baumpfingstrosen Abstände und Freiflächen gewahrt werden hat allein Zweckmäßigkeitsgründe. Obwohl das bei der Massen-Anzucht in China auch nicht zutrifft. Wer "The book of Tree Peonies" von Gian Lupo Osti kennt sieht auf den Fotos, dass die Chinesen selbst die Zuchtsorten eng auf eng pflanzen, so dass quasi ein endloses grünes Gebüsch entsteht. ..
Das Buch habe ich nicht. Ich kenne nur die Beschreibungen und Bilder aus Rieck/Hertles Strauchpaeonien.
Dort gibt es auch Fotos, wie von dir beschrieben. Allerdings sollte man sich auch das Klima mal von diesen Zuchtzentren anschauen, z.B. in Heze. Das ist fast ein Wüstenklima, sehr heiß und trocken.
Viele botanische Arten kommen auch aus diesem heißen und trockenen Klima. Die Sorten sind ein Mischmasch aus Wildsorten und gekreuzten Kultursorten. Diese "Zucht" und die Verehrung der Strauchpfingstrose läuft in China seit 2000 Jahren. So würde ich zumindest bei den Mudan und deren Nachkommen eher etwas vorsichtig sein, sie zu dicht und feucht zu pflanzen. Das gilt auch für die alten europäischen Suffruticosa-Sorten, die ja auch ursprünglich mal aus China kamen, bzw. einfach nur wohlklingend und französisch umgetauft wurden.
Auch für die am meisten verfügbaren Japaner. Die japanischen Strauchpfingstrosen stammen ursprünglich auch von den chinesischen ab. Die Japaner haben sie ihrem Klima und ihrem Schönheitsideal angepasst: Einfache, wenig gefüllte Blüten (knicken bei Regen nicht so leicht um) und aufrechter, wenig verzweigter Wuchs (trocknen bei Regen schneller ab). Die Japaner behandeln die Botan auch als Solitäre.
Anders mag es sein mit den P. delavayi und ihren Hybriden (Lutea-Hybriden). Diese Art kommt in feuchteren und höheren Lagen in China vor, so dass deren Nachkommen wohl auch anders zu vergesellschaften sind. Diese wurden in China aber nie zur Zucht verwendet, die Züchtungen wurden erst in Europa und später vor allem in USA gemacht.
Wie ich schon sagte, ich vergesellschafte sie auch alle, sie stehen teilweise direkt an einer Thuja im Wurzelfilz (High Noon). Es sieht einfach schöner aus, wenn die Pflanzen im Zusammenhang und nicht so alleine stehen. Ich würde das aber einem Anfänger erst mal pauschal nicht raten, denn ich habe auch schon Lehrgeld bezahlt
. Eine Strauchpfingstrose sollte nach Simon einen Quadratmeter Platz für sich haben, die Nachbarpflanzen dürfen sie nicht bedrängen (
www.gaertnerei-simon.de/katalog/pfingstrosen )