Trillium kommen in den montanen Wäldern Nordamerikas vor. Es gibt östliche und westliche Vorkommen, die westlichen ziehen sich bis nach Florida runter. Typisch ist für alle Waldstandorte in Nordamerika, dass sich dicke Humumsschichten aufbauen und in diesem Mullboden bilden Trillium große Bestände. Die Apalachen sind Heimat der meisten Trillium, die bei uns angeboten und kultiviert werden.
Im Kalifornischen Küstengebirge gibt es ganz spezielle Klimabedingungen. Trockenheit im Sommer und heftige Niederschläge, die im Herbst beginnen. Warme Sommer und mäßig kalte Winter, mit viel Schnee. Die größten und auch schönsten Trillium kommen aus diesen Regionen. Wärme und Feuchtigkeit sind die Voraussetzungen.
Der aktuell akzeptiert Name für das grüngelb blühende ist
Trillium chloropetalum (Torr.) Howell 1902.
John Torrey aus New York veröffentlichte 1859-1874 >
Phanerogamia of the Pacific Coast of North America< und beschrieb ein
Trillium sessile, das erst 1902 von Howell wegen der grüngelben Blüte
Trillium chlorpetalum benannt wurde.
Die beiden britischen Direktoren der Botanischen Gärten Kew und Glasgow, William-Jackson Hooker and George Arnold Walker-Arnott, veröffentlichten 1830 - 1841 >
The Botany of Captain Beechey's Voyage<. Hook. et Arn. handelten darin die kalifornische Flora ab, Quelle
hier. Das von Douglas 1833 gesammelte Trillium wird von Hook. et Arn. als
Trillium sessile var.
giganteum bezeichnet.
Der Herbarbeleg von Douglas,
Quelle:
Isotype of Trillium sessile Linnaeus var. giganteum Hooker & Arnott [family LILIACEAE]
Herbarium
The Gray Herbarium (GH), GH00030153
Collection
Herbarium Specimens
Resource Type
Specimens
Collector
D. Douglas, #s.n.
Collection Date
1833
Country
United States (United States)
Identifications
Trillium chloropetalum (Torrey) Howell var. giganteum (Hooker & Arnott) Munz [family LILIACEAE] (stored under name); Verified by J. D. Freeman
Isotype of Trillium sessile Linnaeus var. giganteum Hooker & Arnott [family LILIACEAE]; Verified by Hook. & Arn., 1840
Notes
= Trillium chloropetalum (Torr.) Howell var. giganteum (Hook. & Arn.) Munz (det. J. D. Freeman, 1968), see also Brittonia 27: 53. 1975
Die Auffassung der Briten teilte der nordamerikanische Botaniker Sereno Watson nicht. Die großblütig weinrot blühende Form nannt er
Trillium sessile var.
californicum S. Watson 1879. Quelle:
The Plant List.
Der in Kalifornien ansässige Botaniker Philip Alexander Munz schrieb eine Kalifornische Flora, die 1959 veröffentlicht wurde. Das Epitheton
giganteum ist spezifisch charakterisierender als das allgemeine
californicum und der von Howell 1902 eingeführte Name für die grünblühende Form des kalifornischen Trilliums,
Trillium chloropetalum, wurde dann auch für die südliche Spezies des großblütigen weinrot blühenden Trilliums verwendet.
So kam es nach vielem hin und her zu dem Namen
Trillium chloropetalum var.
giganteum (Hook. et Arn.) Munz 1958 für eine Spezies, die aufsitzende Blüten hat, zu Anfang als
Trillium sessile L. 1753 bezeichnet und in Kalifornien gesammelt wurde.
Trillium kurabayashii wurde dann 1975 von dem amerikanischen Botaniker J. D. Freeman 1975 benannt:
25. Trillium kurabayashii J. D. Freeman, Brittonia. 27: 56, fig. 12. 1975.
Rhizomes horizontal, brownish, thick, praemorse, not brittle. Scapes often 2 from single terminal bud, round in cross section, 2.5–5.5 dm, stout, glabrous. Bracts held well above ground, sessile; blade bright green (in early anthesis rather succulent in appearance), usually well-marked with lighter and darker green spots, occasionally obscurely or scarcely mottled, mottling becoming obscure with age, ovate to broadly ovate, 11–18 × 12–17 cm, somewhat glossy, apex acuminate. Flower odor spicy in fresh flowers, becoming fetid in older flowers; sepals displayed above bracts, spreading, divergent, green, purple-streaked, lanceolate, 40–75 × 10–14 mm, margins entire, apex acute to round-acute; petals long-lasting, conspicuous, spreading-erect to erect, tips incurving slightly, ± connivent, partially to completely concealing stamens and ovary, glossy dark maroon-red or purple, not spirally twisted, flat, oblanceolate, 5.5–11 × 2–3.5 cm, widest at or below middle, glossy, thick-textured, cuneate basally, margins ± flat, entire, apex round-acute; stamens erect, straight, 15–26 mm, slightly concealing ovary; filaments dark purple, 2–4 mm; anthers dark maroon, 13–24 mm, dehiscence introrse; connectives straight, barely extended beyond anther sacs; ovary inconspicuous, purple, ovoid, round to 6-angled, 8–15 mm; stigmas erect, distinct, subulate, 6–8 mm, fleshy, thickened basally. Fruits dark reddish purple, ovoid to ellipsoid or weakly angled, 20–50 mm, fleshy.
Flowering spring (late Mar--early May). Rich, moist conifer-hardwood forest, slopes, especially lower slopes, predominantly deciduous flat woods along streams, edges of Sequoia groves, and alder, vine maple, and fern thickets along streams, especially older, higher flood terraces, not the lowest and wettest; at higher elevations, both in forests and in open grassy meadows with scattered oak trees; 20--500+ m; Calif., Oreg.
QuelleWas bei der Beschreibung auffällt ist ihr Mangel an einer Abgrenzung gegenüber ähnlichen Pflanzen. Es gibt strenge Gesetze bei botanischen Veröffentlichungen und Erstbeschreibungen. Sie müssen in lateinischer Sprache in einem anerkannten Journal veröffentlicht werden, Herbarbelege sind nötig, die Morphologie muss vollständig erfasst und benannt sein.
Aber bis heute gibt es keine Regel, die eine vergleichende Morphologie vorschreibt. Botaniker mögen sowas nicht.
Insofern ist die Frage in das Belieben gestellt, ob man seine Pflanze
Trillium sessile var.
californicum,
Trillum sessile var.
giganteum oder
Trillium kurabayashii nennt. Nur das farbenblinde Benennen einer weinrot blühenden Pflanze als
chloro = grün,
petalum = blühend, das widerstrebt offenbar der gärtnernden
community. Zu recht, wie ich finde.