Ich mag am liebsten das Aroma das die roten Sorten meist noch zusätzlich mitbringen. Hinnonmäki Rot finde ich deshalb gar nicht mal so schlecht. Die kleinere Größe stört mich nicht besonders, obwohl größere natürlich schöner sind. Wegen dem kompakten Wuchs bieten sich hier natürlich die veredelten Stämme am meisten an, da die kleinen Sträucher auf dem Boden mit ihren krummen Ästen schwer hoch zu binden sind und die Beeren schnell voll Matsch spritzen nach starkem Regen, oder auf dem Boden aufliegen und faulen.
Insgesamt habe ich zur Zeit etwa 8 Sorten. Eine steht schon seit mindestens 30 Jahren auf der Ost-Seite in Einer Hecke und bekommt kaum direkte Sonnenstunden. Wenn im Sommer alles grün ist auch wenig indirektes Licht. Trotzdem sind die Beeren immer sehr lecker und süß, mit wenig Säure. Die Früchte haben eine Glatte Schale und es gibt keinen Mehltau (Die gelbe behaarte Sorte daneben hat immer Mehltau an den Früchten). Keine Ahnung was das für eine Sorte ist, aber sie windet sich bestimmt immer mal wieder so an die 2 Meter Höhe heran. Gedüngt wird sie nie und geschnitten nur an den Spitzen was durch den Zaun nach Außen wächst:
Von der Basis regeneriert sie sich von allein:
Die Stecklinge der Sorte wachsen auch sehr gut an und gesund weiter:
Nach einem Jahr sind auch schon schöne Knospen drann:
Ich hab mal nachgekuckt. Von den Beeren und dem Laub her würden sie schon ein wenig in Richtung der Hinnonmäki gelb gehen, die es wohl schon seit den 70er Jahren gibt. Demnach könnte es theoretisch eine der ersten gewesen sein, als sie damals in Deutschland in den Handel kamen.
Sehr gut macht sich auch die Easycrisp® Lady Sun von Lubera. Unbegrenzt hätte das Stämmchen sicher eine Breite von über 2m. Die Ruten wachen schön kräftig, gerade und gesund. Die Früchte haben schon recht früh Aroma und Süße und lassen sich entsprechend lange über ein paar Wochen essen. Die Pflanze ist praktisch Dornenlos, was mir zwar nicht wichtig ist, ist aber mal ganz nett. Ein wahrer Massenträger mit großen, aber nicht riesigen, glattschaligen Früchten Mehltau gab es noch keinen:
Leider hatte ich mit der roten die ich von Lubera habe nicht so viel Glück. Sie trägt viel weniger, sollte "Mehltauresistent" sein und den hatte die Pflanze letztes Jahr so mit als einzige und auch recht doll. Im ersten Jahr, wenige Monate nach der Pflanzung, fielen die Beeren vor der Reife von allein ab und waren noch sehr fest dabei und klein. Die rote Farbe haben sie auch nur ganz außen auf der Schale, darunter ist sie dunkel Grün. Auch das Fruchtfleisch der Birnenförmigen Früchte hat ein intensiv stechenden Grünton und auch nicht dieses typische Aroma anderer Roter Sorten. Im zweiten Standjahr letztes Jahr sind kurz vor der Reife praktisch alle Beeren verbrannt. Selbst die etwas geschützten auf der Rückseite. Die Pflanze wächst eher kurz, verzweigt, aber kräftig:
Mal sehen wie sich die dritte Sorte von Lubera macht, die ich letztes Jahr noch angeschafft hatte. Dieses Mal in Gelb und als Stauch, Crispa® Goldling®. Die hatte letztes Jahr schon sehr reich geblüht, dann aber nur 2-3 winzige Beeren getragen die nichts besonderes hatten. Aber da schien sich eine Wühlmaus direkt einen Gang durch die Basis gegraben zu haben, was wohl die Ursache des Schlechten Starts war. Denn viel Neutrieb gab es auch nicht. Im Moment sieht der Strauch ganz gut aus und blüht wieder reichlich:
So mit am besten gefiel mir eine Sorte die mein Onkel vor ein paar Jahren als Stämmchen aus einem Gartenmarkt hatte. Leider ist das Etikett weg. Schön groß, recht spät, direkt wenn die anderen durch sind, tief rot, kräftiger, langer Wuchs. Seit zwei Jahren versuche ich die erfolglos auf ein Wurzelableger eines Stämmchens zu veredeln und Steckhölzer zu bewurzeln. Die Sorte ist vielleicht etwas saurer, aber sehr Aromatisch. Dummerweise gab es auch nicht viel Material zum abschneiden, weil letzten Sommer schon mehrere Äste abgestorben waren und im Winter noch mal welche und nun die halbe Basis der Veredelung tot ist.