Ein sehr interessanter Artikel, Danke!
Da sind mindestens zwei auch allgemeingültige und wertvolle Tipps drin. Als Stecklinge nur die äußeren, kräftigen Neutriebe nehmen und an den Jungpflanzen vor dem pinzieren ein paar Blätter entfernen, um schon eine grundständige Verzweigung zu erreichen. Meine Oma hörte allerdings schon Mitte August mit dem pinzieren auf und sie hat keine Kaskade gezogen. Schade eigentlich... aber eine üppige Blüte gab es immer.
Die alte Nachbarin der Kinderzeit sah ich selten und kaum einmal hatte ich mit ihr ein paar Worte gewechselt. Im Kino riss sie uns oft die Karten ab und schob uns verlegen lächelnd, mit Verschwörung in den Augen auf die guten Plätze.
Als ich ein paar Jahre später die Winterastern aus dem hinteren in den Vorgarten geholt hatte, stand sie plötzlich am Zaun und verriet mir, wie man Stecklinge davon bewurzelt. Dass sie einmal Gärtnerin und Blumenfrau gewesen war, hatte ich nie gewusst. Es war schon der gleiche Stock von Nebelrosen, den ich noch heute durch die Gärten trage. Nur hatten sie bei uns nie einen Namen, außer eben: Winteraster.
Vielleicht sollte ich aus reiner Andacht mal wieder Stecklinge machen - was gar nicht nötig ist, weil sie auch ohne dies sehr üppig wachsen. Vielleicht sollte ich auch mal erfragen, wo neuerdings die schönen Kaskaden-Stämmchen gezogen werden und, ob ich einmal dabei zusehen darf. Wenn ich dafür nicht nach Kenia fliegen muss.