Solange man mit den Hackschnitzeln nur mulcht und die nicht einarbeitet, entziehen die nicht wirklich so viel Stickstoff. Die Frage wäre bei selber gehäckseltem auch: Aus was genau sind die Häcksel? Dünne Äste mit viel Rinde und Knospen? Dann wäre gar nicht soo wenig Stickstoff (und auch andere Nährstoffe) mit drin. Oder sind es eher mit kommerziellen Hackschnitzeln vergleichbare aus eher dickerem Material mit mehr bis fast alleinigem Holzanteil, dann ist das eher ein Problem. Aber nachdem, was ich so gehört habe, auch nur, wenn man die untermischt. Was ja nicht wirklich der Sinn vom Mulchen ist.
Ich mulche meine Beerensträucher im Sommer mit Grasschnitt und im Winter mit dem gehäckselten Obstbaumschnitt (hauptsächlich < 1,5 cm Durchmesser, einzelne bis 3 cm sind mit dabei, aber mehr packt der altersschwache Erbhäcksler nicht). Da merke ich nichts von einem Stickstoffentzug durch die Hackschnitzelmulchschicht überhaupt nichts. Meine Johannisbeeren haben trotzdem (oder deswegen?) 50-80 cm Jahrestriebe. Die 5-10cm dicke Obstbaumschnitthäckselschicht ist bis im Juni-Juli nicht mehr deckend und teilweise praktisch verschwunden. Schon jetzt nach einem Monat bei noch relativ kühlen Temperaturen ist der Häckselmulch komplett verpilzt und schon sichtbar zusammengesackt.
Mit Wühlmäusen hatte ich eher unabhängig vom Mulch Probleme und kann auch keinen großen Unterschied zwischen Gras/Heu, Hackschnitzel und Kompost oder einfach nur 3-4 mal jährlich gemähte Baumscheibe beobachten. Zumindest nicht bei den größeren, aggressiver wurzelfressenden Schermäusen. Die kleineren Feldmäuse gehen sehr gerne unter Grasmulch, weniger unter Kompost oder Hackschnitzel. Die Feldmäuse machen aber zumindest gefühlt weniger bis keine relevanten Schäden an meinen Obstbäumen.