Hallo Jutta,
wenn Du tatsächlich etwas für die Vögel tun willst und nicht für den eigenen Gaumen, empfehle ich Dir, Weißdorn, Schlehe und Eberesche aus Samen zu ziehen. Die Früchte musst Du mit etwas Wasser stampfen, so fest, dass sich das Fruchtfleisch löst, Du aber die Kerne nicht beschädigst. Sauebr ausspülen udn einsäen, im ersten Jahr sind sie ohne Düngung bereits einen halben Meter hoch, mit Düngung oft auch schon einen Meter. Das dichte Zweigwerk von Schlehe und Weißdorn bietet Nistgelegenheiten, die Früchte sind auch sehr beliebt. Bei baumschulen, die auf Jungpflanzenanzucht spezialisiert sind, gibt es die genannten Pflanzen wie auch Wildrosen, die sich gut zur Ergänzung eignen, im 50er Pack zu ca. 50 ct./Stück, mitunter auch billiger. Da lohnen sich die Mühe der eigenen Anzucht und das warten auf sichtbare Sträucher nicht immer...
Wenn man eine naturnahe Hecke anlegen will, sollte man sich übrigens meiner Meinung nach an den im Gebiet natürlich vorkommenden Pflanzen orientieren. Sanddorn ist z. B. nur an der Küste und im Alpenraum heimisch. Im Binnenland tust Du Vögeln und auch anderen Artengruppen z. B. mit dem genannten Weißdorn einen größeren Gefallen. Wenn Du den Standort Deiner geplanten Pflanzung etwas genauer beschreibst, eventuell auch wo gelegen, wie hoch etc. könnte ich Dir, wenn Du möchtest, Genaueres mitteilen. Wenn Du Sträucher an Ort und Stelle aussäst und nicht noch einmal verpflanzt, wachsen sie übrigens am schnellsten. Innerhalb von drei Jahren kannman so eine Hecke heranziehen, die bei Pflanzung innerhalb der gleichen Zeit nur zu erreichen ist, wenn man sehr große Jungpflanzen verwendet und reichlich gießt. Im ersten Jahr muss man die Sämlinge allerdings vor zu starker Verunkrautung schützen, d. h. etwa drei mal jährlich Unkraut ziehen. Bei genügender Dichte der Saat beginnen die Sträucher schon im zweiten Jahr, das "Unkraut" durch Beschattung selbst zu unterdrücken; man muss dann meist nur noch ein mal jäten und schon beginnen, überzählige Sträucher zu beseitigen. Im dritten Jahr sollte man nahezu auf die gewünschte Dichte reduzieren, etwa ab dem vierten Jahr kann man nach meinenn Erfahrungen die Pflanzung sich selbst überlassen. Falls es sich um ein Wohngrundstück in Ortslage handelt, muss man evtl. öfter jäten, damit es auch für die Nachbarn ordentlich genug aussieht. Eine Mulchschicht hilft sehr, diese Arbeit zu reduzieren, zieht aber auch Mäuse an, die im Winter die Wurzeln zahlreicher Gehölze abfressen können.
LG
Urs