Juhuuu, Bernhard hat die Mispel gebracht, dann ist die Quitte noch frei
. Danke Bernhard!
Aalso:
Ich liebe meine Quitte! Weil sie:
- einen wunderschönen hellgrünen Austrieb hat. Die Blattunerseite ist samtig behaart, besonders im Frühjahr. Dadurch sieht der Austrieb aus wie kleine Blütenknospen und fasst sich auch superhautsympatisch an
.
- kurz nach diesem blütenhaften Austrieb kommt die wunderbare Blüte. Die Knospen sind leicht gedreht und sitzen wie kleine Geburtstagskuchenkerzen auf den waagerecht angeordneten Blättern. Da Knospen und Blüten nicht einfarbig rosa sind, wirken sie besonders interessant.
Die Blüten sind dann fast weiß und rosa geadert. Sie sind größer als Apfelblüten und werden seerosengleich und anmutig auf den immer noch hellgrünen, samtigen Blättern getragen.
- ein weiteres wunderschönes Detail sind die langen, violetten Staubgefäße im Blütenzentrum.
- während des Sommers erfreut der hübsche Wuchs, den man besonders in den ersten Jahren etwas unterstützen sollte. Schnippeln ist bei der Quitte allerdings nicht erwünscht. Ich würde versuchen, die dicken Stämme freizustellen, damit die schöne Rinde....
- die schöne Rinde zeigt sich erst bei älteren Exemplaren. Sie ist entfernt mit einer Platane zu vergleichen... naja, nicht ganz so bunt. Hält sich in Armeefarben. Ansonsten aber ist die Quitte so friedliebend wie ich
. Im Sommer kann man bei größeren Bäumchen mit kleinen, explosionsartigen Knallen erschreckt werden, wenn sich die Quitte in der Hitze etwas Luft schaffen will und ein Rindenstück vom Stamm platz. Sie denkt sich nichts dabei, wie eine elegante Dame, die nur mal eben die obersten Blusenknöpfchen öffnet, während es in den umliegenden Männerhosen zum Knallen kommt.
Sorry
.
Äh, wo waren wir stehengeblieben?
- Kommen wir also zur Vermehrung unserer Quitte:
Die Früchte reifen im Herbst zu sprichwörtlich quittegelben Sammelfrüchtchen, die man sehr lange als zierenden Schmuck am Baum belassen kann und sollte. Um die ehemaligen Kelchblättchen herum (quasi am "Quittenpopo") besitzt sie einen bräunlichen Flaum, der der Frucht die nötige optische Struktur verleiht.
Sie verstöhmen einen wunderbaren fruchtigen Duft (nicht nur aus dem "Popo").
- Ja, man kann diese Früchte sogar essen. Besonders um das Kerngehäuse herum enthalten Quitten viele Steinzellen (wie die Birnen, nur noch viel mehr). Ihr Geschmack ist adstringierend, das heißt, dass die Gerbstoffe den Mund zusammenziehen. Deswegen verwendet man sie entweder nur als Zierde und des Geruches wegen auf Obstschalen, oder aber man macht daraus Gelee, verarbeitet sie kochenderweise z.B. zu "Quitten in Calvados" (zu Wildbraten), macht daraus Früchtebrot, Früchtegeleebonbons etc...
Man sollte sie möglichst nach dem ersten Frost ernten.
- Die Herbstfärbung ist auch schön gelb. Aber nur bei etwas sonnigem Standort. Den sollte man ihr aber eh gönnen!
Aber erst mal sollte man unbedingt eine Quitte pflanzen!
Grüße,
Iris