Erlebnisbericht einer Katzenentbindung
Angefangen hat alles mit dem Einzug in ein gekauftes altes Haus im August 2009. Meine Lebensgefährtin wollte schon lange einen Hund, und das haben wir dann auch umgesetzt. Gleichzeitig wollten wir auch eine Katze mit einziehen lassen.
Über die Zeitung kamen wir an ein etwa 5 Monate altes Geschwisterpaar. Schön gezeichnet, wie eine Wildkatze.
Also waren wir nun zu sechst (meine alte Katze durfte (musste) natürlich auch mit. Meine alte Minzie hat sich leider nicht mehr eingewöhnen können. Der Hund, die neuen Katzen, das war alles nix für sie. )
Minzchen wurde 18 Jahre alt, und 16 Jahre waren wir zusammen.
*Gedenkminute*
Wir liesen dann auch gleich noch im selben Jahr beide Katzen beim Tierarzt sterilisieren. Das anfänglich angebliche Männchen „Maxl“ entpuppte sich bei der OP als Weibchen.
Nun, gut, was solls, kostete dann halt wieder fast das doppelte wie angegeben.
Männchen hätte knapp 40 gekostet, Weiblein 68.
Gemacht damals die OP und heute hat das Katzenmädel geworfen.
Nummer 1
gegen 14:45, Katze biss mich in die Zehe, während hinten die erste hälfte des ersten Babys raushing.
Frau Maxl schrie ziemlich laut, muss ihr doch recht weh getan haben. Sie war auf dem Fußboden in der Küche, drehte sich ständig im Kreis und schleifte das noch Ungeborene hinterher.
Endlich war es dann draussen, und Mutter Katze wusste nicht recht was jetzt (so war mein Eindruck).
Ich rollte dann eine Lage Wisch-und Weg ab, nahm das Kleine und legte es in die vorgesehene Kiste.
Katzenmutter hinterher. Aber sie leckt nicht das Junge ab und trocken sondern wirkt irgendwie hilflos.
Dann gehts wieder los ...
Nummer 2
gegen 15:15, diesmal ist die Geburt wesentlich schneller und leichter für die Mutter. das Junge ist lebhafter.
Geschrien haben beide, und da hab ich mich sehr gefreut, da das ja die Lungenfunktion in gang setzt.
Ich mach mir Sorge wegen der Milch für die Kleinen. Keine Schwellung an den Zitzen. Flach wie ein Brett um die Nippel der Mama.
Mutter Katze verlässt erstmalig die Kiste und geht, vermutlich austreten.
Kommt schnell zurück. Aber mich wundert wieder, das nur eines der Jungen unten an der Bauchseite liegt, das andere an der Kistenwand hinten am Rücken der Mutter.
Ich hab den Eindruck, als ob Katzenmammi nicht recht weis, was eigentlich ihre Aufgabe ist.
Zwischenzeitlich hat sie die Kleinen endlich abgeleckt und zeigt ein deutliches Interesse, was los ist mit den Jungen.
Die 2 Kleinen sind inzwischen schön trocken und ich habe den Eindruck, als ob Mama Katze ihre derzeitige Aufgabe so langsam realisiert.
Ich hab beide gewogen.
Nummer 1
104 Gramm
Nummer 2
90 Gramm
Also beide absolut im positiven Bereich
Bevor ich die Kleinen anlange, wasch ich mir natürlich die Pfoten. Und die Kleinen fühlen sich gut an, beim Anlangen :-) .
20:45 ... Unruhe im Nest. Ich guck nach und erneute Wehen.
Und es zieht sich dieses mal. Ich bringe vorsichtshalber die 2 Kleinen in einer kleinen Kiste vor den Tritten der gebährenden Mutter in Sicherheit.
Aber so, das Katzenmama ihre 2 Kleinen sehen/riechen kann. Es zieht sich über etwa 20 Minuten hin, bis endlich das dritte Kleine draussen ist.
Nummer 3
und so gegen 21:15 war dann Nr. 3 da. War eine lange Geburtsphase. Hab es dann später gewogen, hatte 124 Gramm.
Inzwischen zeigt die Mama scheins schon ein bisschen Erfahrung. Sie leckt das Kleine und macht soweit einen positiven Eindruck.
Aber dann ....
Num
es geht gleich weiter. Ohjee.
Die 3 ersten kamen in optimaler Kopflage raus. Nicht so Nr.4.
Nummer 4 zog die Steisslage vor. An und für sich auch kein Problem. Die Katzenmama durchtrennt die Nabelschnur, alles normal und richtig soweit.
Aber dann fängt Mama Katze an, die Nachgeburt zu fressen, soweit auch ok, aber ....
Der Oberkörper und Kopf von Nr. 4 sind immer noch unter der Fruchtblase. Das Kleine droht zu ersticken.
Und dann kommt der Zeitpunkt, wo ich eingreife. Ich wasch mir nochmal die Hände, nehm ne Ladung Zewa mit, greif mir das Halbgeborene, zieh die Haut ab, die das kleine am Atmen hindert.
Gott sei dank zeigen sich wieder Lebenszeichen, aber es hat noch nicht geschrien, damit die Lunge frei wird
In der Not umwickle ich einen Zahnstocher mit einer Lage Zewa und versuche vorsichtig, den Mundraum und die Nasenzugänge zu reinigen.
Und dabei hab ich in das Gesicht des gerade geborenen Lebewesens geschaut. ......
Ich hab es gefühlt, gespürt und eine unglaubliche Zufriedenheit überkam mich.
Nummer 4 lebt
Alles liebe euch allen
Gerhard