Bin ich der einzige, der in große Bäume hineinokuliert?
Beim Veredeln muss man unterscheiden zwischen der professionellen Veredelung in der Baumschule auf 1 jährige Unterlagen (meist Kopulation) und dem Veredeln von älteren Bäumen.
Steinobst wie Kirschen, Pfirsiche Aprikose oder auch Pflaumen sind im Freiland schwer zu veredeln.
1. Altes Holz verwächst bei Steinobst gelinde gesagt miserabel.
2. Für ein gutes Verwachsen (Kallusbildung) werden warme Temperaturen benötigt. Wo haben wir im März schon Nachttemperaturen von 15 Grad plus über Wochen.
3. Die Edelreiser schlagen bei Steinobst extrem schnell aus. Meist viel früher als der schlechte Anwachsprozess von Statten geht. Somit verungert das Edelreis vor es angewachsen ist.
Die Baumschule kann im Februar nach der Kopulation die veredelten Pflanzen im Gewächshaus bei optimaler Temperatur kultivieren. Das ist ein riesen Unterschied.
Nachdem mir eine Chipveredelung bei der extrem frühen japanischen Pflaume (Angeleno) Mitte August ausgetrieben hat, dachte ich dass dieser grüne Winzling den Winter nicht überlebt. Obwohl kaum verholzt und Temperaturen von unter 20 Grad schlugen im Frühjahr alle Augen aus.
Dieses Jahr hab ich Ende Mai 3 weitere J. Pflaumen und eine späte Kirschpflaume auf den selben Baum veredelt (grün auf grün). Jede Veredelung ist angewachsen. Die Triebe haben bereits über 1,5 Meter.
Tipps: Einige Tage vor dem Veredeln die Edelreiser pinzieren. Auf gute Wasser und Nährstoffversorgung achten. Der Unterlagenbaum sollte vorher gut zurückgeschnitten worden sein. Nicht vor einer Hitzeperiode veredeln.