Letztes Jahr wurden bei einer Freundin in ihren mehrjährigen, mehrtriebigen Säulenapfelbaum drei neue Sorten mit rein veredelt. Beim Geschmackstest ist sie auf die Franzosen von Delbard (Starline Serie) abgefahren. Nun hat sie eine Viersortensäule.
Auffällig bei der Veredelung war das Wachstum: Längeres, dickeres Reis auf entsprechendem Ast: Viel Wachstum (bis 70cm), kurzes, dünnes Edelreis: Kaum Wachstum. Alles Direktveredelungen im März (also ohne Lagerung der Reiser), die zwei dickeren wurden mittels Kopulation mit Gegenzunge veredelt, das dünnere vielleicht auch oder mit Spaltpfropfen. Wobei ich bei letzterer Technik immer das Gefühl habe, dass es etwas länger braucht, bis es anwächst. Wobei natürlich auch das Wachstum der Sorte einen nicht unerheblichen Einfluss hat.
Das ist mir auch schon bei meinen Veredelungen aufgefallen: Die dünnen, kurzen Edelreiser wachsen im ersten Jahr äußerst schlecht und haben eine deutlich höhere Ausfallquote. Die Aussage gilt für Apfelreiser, die zum Zeitpunkt der Veredelung nicht mehr in der Saftruhe sind.
Entsprechend sieht es bei der Chip-Veredelung im Frühjahr aus: Wenn es gelingt (<50%), dann oft kein Austrieb mehr (<50%), sondern erst im nächsten Jahr. Treiben sie im Veredelungsjahr aus, dann ist das Wachstum mäßig.
Ja, das Edelreis sprengt das Band auf, trägt den Kunststoff aber nicht in den gelben Sack. Deshalb muss es weggeräumt werden.
Korrekt. So mache ich es auch. Aber ich war mal der irrigen Annahme, dass ich Buddytape/Parafilm versucht habe, mühsam wegzumachen bei Veredelungen, die noch nicht soviel Dickenwachstum hatten. Da verletzt man dann die Rinde.
Nichtstun ist die beste Alternative. Und später eben dann den Kunststoff entsorgen, wenn er schon gesprengt leicht zu entfernen ist. Im Garten hat das Zeug jedenfalls nichts verloren.