das ist zwar nun wirklich fern ab vom Thema, aber vielleicht sollte man sich an die "Siedlungsidee" anlehnen, um Neubaugebiete zu konzipieren, also das Ding als Gesamtheit planen. Dann steht im Kaff A das Neubaugebiet "Schweden", im Nachbarkaff B "Toscana" und im Kaff C "Deutsches Dach". Da heutzutage die Neubausiedlungen oft von Zugezogegenen bevölkert werden, könnte das denen ja wurscht sein, on sie nach A,B oder C ziehen.
In meiner schwäbischen Heimat habe ich diese Bauchladen-Wohngebiete noch nie gesehen, da bauen die Kinder der Alteingessenen brav ihre Stinohäuser im frisch erschlossenen Neubaugebiet, versuchen aber oft, im Zeitalter der Individualisten, diese Stinohäuser durch extravagante Gartengestaltung aufzupimpen. Dass diese vermeintliche Extravaganz mittlerweile so Mainstream wie die Rasen-Koniferen-Rosenrabatten-Gärten ihrer Eltern aus den siebziger Jahren ist, scheint niemand zu merken.
Philosophisch betrachtet könnte man allerdings dieses "Pflegeleichter-Garten-Postulat" prinzipiell als Zeichen der Zeit interpretieren: wer wertvolles Mitglied der Leistungsgesellschaft ist und womöglich das eine oder andere Kind großzieht, kann so ruhig mal zeigen, dass er für so Schnulli wie Gartenarbeit keine Zeit hat. So wie mein Schwiegervater, natürlich auch verdienter Schwabe, angesichts meiner Bibliothek einmal meinte: "Hast du nichts Wichtigeres zu tun?"