@Hemerocallis: Natürlich gibt es Gründe, sein Grundstück entsprechend einzufrieden, einige hast Du ja genannt. Und ich finde hohe Mauern um ein Grundstück auch nicht pauschal schlecht; hier im Dorf sind alle Grundstücke im Dorfkern von hohen Mauern umgeben, so dass man dort keinerlei Einblicke hat - dass die Innenhöfe dort mitnichten versiegelt sind, kann man auf Luftbildern leicht erkennen. Genau das meine ich mit "Charakter", ein historischer Dorfkern sieht anders aus als eine Einfamilienhaussiedlung, eine städtische Reihenhaussiedlung, eine Blockrandbebauung usw.
Ich finde es immer schade, wenn Menschen einem Ort eine bestimmte Gestaltung aufzwingen, ohne auch nur ein bisschen auf die vorhandenen Gegebenheiten einzugehen. Warum werden Grundstücke radikal gerodet, jeglicher Baum gefällt, solche hohen Mauern gebaut oder alles zubetoniert? Sollte man sich nicht vorher überlegen, ob das Grundstück überhaupt für einen geeignet ist? Hier wurden ja Beispiele von Neubauten gezeigt, es ist also mitnichten so, dass sich über längere Zeiträume die Begebenheiten geändert hätten.
Natürlich ändern sich mit der Zeit die Bedürfnisse, genauso wie der Geschmack, und es muss auch keineswegs sein, dass ein Bebauungsplan genaue Angaben über "ortsübliche" Pflanzen und dergleichen macht. Aber wenn dort z. B. maximal zwei Vollgeschosse festgeschrieben sind sowie ein bestimmter Grenzabstand, damit die Siedlung eben nicht ein völlig chaotisch zusammengewürfeltes Puzzle wird, kann es doch nicht verkehrt sein, auch einige Maßgaben über die Grundstückseinfriedung zu machen bzgl. der maximalen Höhe o. ä. Schließlich wird man in so einer Siedlung auch kein zehnstöckiges Mehrfamilienhaus finden.
Und auch wenn ich solche Schottergärten wenig ansprechend finde, ist es halt eine Möglichkeit, einen "pflegeleichten" Garten zu gestalten, das ist letztendlich immer noch besser, als überhaupt nichts zu machen, so dass der Vorgarten in wenigen Jahren komplett mit Unkraut und Gestrüpp überwuchert wird (da kenne ich ebenfalls genügend Beispiele aus der Nachbarschaft). Beim Anblick von Doppelstabmatten und Gabionen rollen sich auch meine Fußnägel regelmäßig auf, aber das ist letztendlich Geschmacksache, wahrscheinlich gruselt es manche Menschen auch, wenn sie meinen Garten sehen, andere hingegen bleiben anerkennend stehen.