Ich weiß nicht, ob das "typisch deutsch" ist: Meine Frau (Finnin) hat sich immer wieder gewundert, dass man den Garten "sauber" macht und sich freut, wenn er "sauber" ist. "Saubere" Natur ist ihr (als Finnin) völlig fremd. Für uns sind die "Anlagen" dann immer nur klinisch rein - da zeigen sich "Shäng (p)fui"-Gärten von ihrer schlechtesten Seite.
Und dann fährt man in den Süden und fotografiert die wilden Blumensäume!
Aber was tun? Immer nur wehklagen?
Ich denke ja! Also dass es mit einem gewissen Ordnungswahn zu tun hat. Ich bin ja eher noch Anfängerin und bei vielem enthusiastisch. Wenn ich versuche mit meiner Mutter zu pflanzende Pflanzen zu besprechen, höre ich ständig nur solche Dinge: "oje das wuchert", "oje, das samt sich ja furchtbar aus", "oje, das ist laubabwerfend, da musst du ständig die Blätter zammrechen, damit es sie nicht zum Nachbarn weht", "oje, der Holunder macht schwarze Beeren, da k*cken die Vögel nachher blau und die Terrasse schaut furchtbar aus", "oje, die Fichte [ok, die muss ich auch nicht haben, sie ist halt da] wirft die ganzen Zapfen ab", "oje, das wächst so schnell, da musst du dauernd schneiden", dauernd höre ich nur oje oje oje, wie diese Pflanzen nicht alle böswilliges Verhalten an den Tag legen.