Hmm, wurndert mich ein wenig was du schreibst!
Dabei wundert mich nicht das Versagen der Lizetan- und Axorisstäbchen, aber umso mehr das des Rapsölpräparates!
Wichtig bei Ölen: Die Pflanze muss
komplett benetzt werden, einschließlich der Blattunterseiten. Jede Laus die du nicht triffst überlebt. Ferner muss die Konzentration der Brühe hoch genug sein (bei Läusen sollte 1% reichen, bei Schildläusen 2%), mit der flächenbezogenen Aufwandmenge wie sie heute i.d.R. auf den Packungen steht kommst du bei diesem Mitteln im Kleingarten meist nicht weiter weil oft sehr hohe Wassermengen benutzt werden (müssen).
Zu den Stäbchen:
So toll die Neonicotinoidstäbchen (egal ob Lizetan, Axoris oder Careo) während der Wachstumszeit sein mögen, so ungeeignet sind sie oft im Herbst und Winter bei Überwinterungspflanzen!
1. Hast du die Pflanze stark zurück geschnitten. Damit hast du aber auch einen großen Teil der Blattmasse und damit Verdunstungsfläche genommen. Wasseraufnahme und Verdunstung sind aber eine Grundvoraussetzung um den Wirkstoff überhaupt in die Blätter zu kriegen!
2. sind die Temperaturen jetzt deutlich geringer, wenn du die Pflanze nicht gerade im Wohnzimmer stehen hast. Das reduziert den Stoffwechsel der Pflanze und zusätzlich die Wirkstoffaufnahme weiter.
3. Kübelpflanzen (wenn sie denn draußen standen), haben im Herbst oft einen sehr feuchten Wurzelballen, du gießt also weniger. Das führt aber dazu, dass die Stäbchen sich auflösen, der Wirkstoff aber in den obren 2-5 cm verbleibt. Um gut aufgenommen zu werden muss er aber in den gesamten Wurzelraum und das klappt nur mit gießen von oben, entsprechend dauert es so Wochen bis überhaupt etwas passieren kann.
4. Wenn es sich um ein Stämmchen handelt muss der Wirkstoff durch den ganzen Stamm und die Äste bis er dort ankommt wo die Läuse sitzen. Je höher und dicker der Stamm aber ist, desto höher muss auch die zugeführte (und aufgenommene) Wirkstoffmenge sein um überhaupt eine wirksame Konzentration am Wirkort zu erreichen! In solchen Fällen sind dann die Konzentrate zum spritzen und gießen häufig besser geeignet, da sie keinen Dünger enthalten der ja bei den Stäbchen und Granulaten die Aufwandmenge automatisch begrenzt.
5. Muss auch der Schädling eine gewisse Aktivität haben um überhaupt den Wirkstoff aufzunehmen, daher sollte die Temperatur über mindestens 48 Stunden bei mindestens 12° liegen (wenn der Wirkstoff überhaupt erstmal in ausreichender Dosis am Wirkort Blatt angekommen ist)!
Die Stäbchen und Granulate sind also für warm gehaltene Zimmerpflanzen und im Sommer auch bei Kübelpflanzen bestens, bei kühl stehenden (Überwinterungs-)Pflanzen und zurück geschnittenen Pflanzen eher ungeeignet.
Da alle Neonicotinoide aber auch eine gute Kontaktwirkung haben kannst du sämtliche Sprays und Spritzmittel die Imidacloprid (Lizetan), Thiamethoxam (Axoris), Thiacloprid (Calypso) oder Acetamiprid (Careo) enthalten trotzdem mit guter Wirkung einsetzen. Die Temperatur sollte aber auch hier nicht unter 10° (besser 12°) liegen.
Zum Einsatz im Wohnbereich eignet sich nach meiner Erfahrung vor Allem Axoris da es 1. fast geruchsneutral ist und 2. grobtropfig sprüht. Du nebelst also nicht das gesamte Zimmer ein. Lizetanspray hingegen sprüht sehr fein und ist recht geruchsintensiv, das solltest du dann bitte auf alle Fälle draussen machen!
Ferner wäre auch Raptolspray (Rapsöl+Pyrethrum) geeignet, auch das sprüht sehr grobtropfig.
Wichtig bei Raptol (und auch Calypso): Die Mittel sind sehr ölhaltig, entsprechend können sie zu Fettflecken führen.
Viel Erfolg!
Liebe grüße,
Daniel
P.S.: Von Neempräparaten würde ich hier dringend abraten!
1. kann es zu Verträglichkeitsproblemen kommen (Blattfall wie ja schon geschrieben)
2. Haben Neemmittel einen recht hohen Temperaturanspruch um gut zuwirken (da auch die Schädlinge recht aktiv sein müssen).
3. Wird das Risiko von Pflanzenschäden umso größer je niedriger Temperatur und Lichtmenge sind!
Edith sagt: Wenn schon Romane, dann wenigstens halbwegs fehlerfrei.....