Da liegst Du gut im Trend.
Weil es schwierig ist, gibt es so viele Ansichten und Namen.
Die "Art" an sich gibt es nicht real, sondern es ist ein Modell oder Konzept in Köpfen und Büchern. Real sind Populationen, in denen Individuen zu einer Fortpflanzungsgemeinschaft zusammengefasst sind. (Und selbst das erfasst die Wirklichkeit der Pflanzenwelt sehr ungenügend.)
Populationen mit
im Wesentlichen gleichen Merkmalen werden, je nach Konzept, zu Arten zusammengefasst. Was wesentlich ist, darüber kann man einig oder uneinig sein. Die Zahl der Namen, die verschiedene Menschen für eine Gruppe von Pflanzen vergeben, kann also ausdrücken, dass diese Pflanzengruppe sehr vielfältig ist. Kommen andere Menschen zu der Auffassung, dass das
im Wesentlichen alles eins ist und die von den anderen zur Unterscheidung angeführten Merkmale
nicht wesentlich sind, dann könnten die vielen Namen eher eine Vielzahl und eine große Differenz der Ansichten über diese Pflanzengruppe anzeigen.
Die Autoren der EUROMED akzeptieren 3 Unterarten eines einzigen als Art aufgefassten Frühlings-Krokus:
- einen
östlichen Frühlings-Krokus (Crocus vernus subsp. vernus) - mit sehr vielen Synonymen
- einen
westlichen Frühlingskrokus (Crocus vernus subsp. albiflorus) - mit einigen Synonymen und nicht nur weißen Pflanzen!
- einen Frühlingskrokus, der in den dinarischen Gebirgen und in Österreich wächst
(Crocus vernus subsp. fritschii). ("Nur" die Hybride der beiden anderen Unterarten, eine so genannte "Nothosubspecies")
Da für Österreich alle 3 Unterarten aufgeführt sind, kann ich morgen nachsehen, was die Flora von Österreich dazu sagt.