du könntest auch noch einen waagerechten Schnurbaum als "Spalier" erziehen, damit hast du mit der Wuchsleistung der Pflanze auch keine Probleme. Einfach eine einjährige Veredelung im 90° Winkel umbiegen auf die Waagerechte und so weiterführen auf einem Draht. Es soll solche Bäume gegeben haben die 14 m lang waren. Dabei kann man wohl auch etwas stärkere Unterlagen wählen.
Jörg ... einfach wie man Rosen zieht, in die Waagrechte, damit sich da neue Triebe mit Blüten bilden? Das leuchtet ein.
Ich kann mich erinnern, Papa hat beim Spalier immer im Jänner die neuen senkrecht stehenden Triebe abgeschnitten.
Zuccalmaglio: Ich hab bloss versucht, die vorigen Ratschläge zusammenzufassen. Wenn Du schreibst, dass M. Verté auf Quitte und Marille/Pfirsich auf St. Julien A problematisch werden könnten ... was rätst Du als Alternative? Oder bezieht sich das rein auf die Spaliererziehung als solche?
Damit die Bäume im Spalier auch optisch was hermachen, meine ich, sollten die ohnehin 2 Meter Abstand zueinander in etwa haben. Ansonsten kann man kaum einen Trieb waagrecht ziehen, weil schon der nächste Baum steht. Bei etwa 10 Meter Seitenlänge würde ich dann 5 - 6 Bäume pflanzen können, das klingt gut.
Was Marillen/Zwetschken/Reineclauden etc betrifft ... St. Julien nehmen die gar nicht mehr gern, wie es scheint (Wurzelschösslinge etc). Die gelistete schwachwüchigste Unterlage scheint "WaxWa" zu sein, vermutlich diese hier:
WAVIT® Prudom
Ist eine speziell für den modernen Marillenanbau selektierte Zwetschkenunterlage aus Wangenheimer Frühzwetschken-Sämlingen. Da Wangenheims-Sämlinge recht unterschiedlich wachsen, haben wir uns schon lange bemüht, diese sehr robuste Unterlage homogener zu bekommen.
Der erste Schritt war, Kerne nur aus einer vollkommen isolierten virus- und phytoplasmenfreien Samenspenderanlage zu produzieren, wo Wangenheims sich nur selbst befruchten kann (WaxWa). Dies hat zu deutlich einheitlicheren Unterlagen geführt. Trotzdem führt diese generative Vermehrung zu Aufspaltungen, wo immer wieder Spurtypen auftauchen, welche dann extrem schwach wachsen und kleinere Früchte bringen. Einzelne Spurtypen führen gerade bei Marillen immer wieder zu Affinitätsproblemen.
Darum wurden an mehreren Stellen in Europa Klone ausgelesen und diese vegetativ vermehrt. Der derzeit erfolgreichste und am weitest verbreitete ist WAVIT® Prudom.
Durch die In-Vitro-Vermehrung bringt WAVIT einen absolut einheitlichen Schwachwuchs, der ca. 10 % unter dem von Torinel und GF 655-2 liegt. Auf guten, wüchsigen Böden stellt Wavit die beste Unterlage für den modernen Marillenanbau dar, auf trockenen Standorten sind Pfirsichunterlagen oder Myrobalanenklone zu bevorzugen. WAVIT ist robust gegen Chlorose und Wurzelersticken und macht wie Wangenheims allgemein sehr gesunde, langlebige Bäume. Eine gute Affinität mit allen Marillensorten in unserem Sortiment, frühe und hohe Erträge, das Fehlen von Wurzelausschlägen und ihre klimatische Robustheit sorgen für eine rasche Verbreitung.