Also, das Keimen lassen der Samen aus Goldkiwis ist kein Problem (einfach säubern und am besten auf eine Lage eines Taschentuchs, welches einen Topf mit Erde bedeckt aussäen und befeuchten und warten. Das hat bei mir immer geklappt, die eine Taschentuchschicht verhindert, dass die Samen, die ja Lichtkeimer sind, in die Erde purzeln, beim Gießen oder sonstwie, und dann, wenn sie gekeimt sind, ist die Zelluloseschicht schon so modrig, dass die Jungpflanzen in der Erde wurzeln können!) Die Probleme an der Sache sind aber folgende:
-1. es dauert sehr lange, je nach Lust und Laune der Natur, aber auch äußeren (Standort, Nährstoffe etc.) und inneren Faktoren (Gene), bis die Pflanzen blühen werden, bis zu 15 Jahren hab ich mir sagen lassen, von Leuten, dies ausprobiert haben, kann aber auch schon nach 4 Jahren blühen!
-2. Das Geschlecht: man weiß, bis zum Zeitpunkt der ersten Blüten, nicht, ob man ein Männchen oder ein Weibchen aufzieht, d.h. man sollte eine größere Anzahl von Pflanzen ins Blühfähige Alter kommen lassen um sicher zu sein, dass beides vorhanden ist!
-3. Die Nachkommenschaft hat auch einen Vater...und der ist ja nun mal nicht Kiwi-Gold, sondern eben und das ist auch spannend: Irgendein Männchen, je nach Anbaugebiet, in Neuseeland, in Frankreich, in Italien und wo auch immer die Zespri Kiwi Gold (Hort16a heißt die Sorte, es gibt aber von Zespri nun auch eine andere neue Gold Sorte, da die Hort16a ziemliche Schädlingsanfälligkeiten aufwies...) unterscheiden sich die Bestäuber tendenziell...d.h. Samen aus Zespri Kiwi Gold können je nach Herkunft der Frucht unterschiedliche "Kreuzungen" sein (die eventuell auch unterschiedliche Polyploidie-Grade aufweisen könnten, was bei Fruchtbildung eventuell auch zu Schwierigkeiten führen könnte, aber da ist man mal optimistisch)...nun, da es jedenfalls auch einen Vater gibt, werden die Früchte nur zu 50 % der Kiwi Gold entsprechen, wie auch immer sich das auswirken mag, hinsichtlich Geschmack, Farbe, Fruchtgröße, Fruchtbarkeit, es ist spannend, jedoch sollte man sich klar sein, dass das Ergebnis nicht der Ausgangsfrucht entsprechen wird.
-4. die Jungpflanzen werden gerne von Schnecken verzehrt, sie sind eventuell auch im Winter im ersten Jahr zu schützen...
Tja, soweit meine Kenntnisse, aber als Idealist, probiert man das dennoch vielfach und nicht nur mit der Kiwi Gold von Zespri (natürlich aus verschiedenen Herkunftsländern), sondern auch mit der gelben Jingold Kiwi aus Italien, mit der rot-gelben Kiwi aus China, mit der gelben Kiwi-Premium aus Frankreich?, etc.etc.
Nun, Ergebnisse meiner Experimente, die ich vor 4 oder 5 Jahren startete (es hat langsam angefangen, d.h. es gibt ca. 5 bis 6 Pflanzen die schon so alt sind...), kann ich euch noch nicht nennen, außer, dass die Pflanzen gesund wachsen und keinerlei Frostschäden aufweisen...zur Blüte ist bei mir bisher noch nichts gekommen, von diesen Sämlingen!
Wers SCHNELLER und etwas SICHERER (auch Baumschulen machen Ettiketierungsfehler, und ich habe Bekannte, die nach 6 Jahren draufkamen, dass das gekaufte Weibchen ein Männchen war...) kauft gleich eine Pflanze einer der gelb/goldfrüchtigen Sorten, die im Angebot sind, wenn auch nicht oft, zu nennen wäre hier Häberlis "Kiwigold" von der ich heuer nach 5 Jahren erstmals Blüten und auch Früchte (bestäubt durch selbstfruchtbare, bisher nur männliche "Boskoop" und "jenny"), 8 Stück an der Zahl hatte (Fotos hier:
flickr.com). Sie schmeckten nicht ganz so gut wie die Hort16a, aber mir doch besser als die normalen grünen aus dem Supermarkt, mindestens so gut wie die gelben Jingold-Kiwis aus Italien. Weitere im Handel erhältliche gelbe Kiwi Pflanzen sind z.b. "Yellow River", "Golden Heart", "Red Sweetheart" (= eventuell ident mit Hongyang?), und die italienische Züchtung "Soreli", welche vielleicht in mitteleuropäischem Klima am verlässlichsten ausreifen könnte...?!
Beste Grüße
i