Na ja, die Champagnerrenette schäumt ja auch nicht und der Golden Delicious hat keinen metallischen Glanz... ; ich würde Sorten- und Vermarktungsnamen "cum grano salis" nehmen. (Übrigens gibt's Bernstein auch in allen möglichen Schattierungen von hellem Gelb bis Schwarz).
Noch was zu Glen Ample: Reift bei mir jetzt auch - erste Beeren etwas später als Valentina, aber die Haupterntezeit überschneidet sich ziemlich. Große Beeren von mildem Geschmack - fast zu "mild" - grenzt beinahe an fad; da hat die Valentina doch mehr Körper und Saft. Vom Wuchs her ist die Glen Ample "normal" - was dazu führt, dass sie in meinem anderen Himbeerspalier, wo ich sie voller Unwissenheit neben eine Glen Coe gesetzt habe, von letzterer total unerdrückt wird.
Die Glen Coe ist wirklich der Dinosaurier unter den Himbeeren, am besten solitär pflanzen, oder wenn zusammen mit anderen Himbeeren, dann in gebührendem Abstand (>2m) ans Ende der Reihe.
Der dinosaurierartige Wuchs hatte mich übrigens bewogen eine Glen Coe an einen feuchten Waldrand zu setzen, weil da sowieso schon (wilde) Himbeeren wachsen. DIe Rehe danken es mir. Oder wer frisst sonst dauernd die Triebspitzen ab? Also - keine dornenlosen Himbeeren mehr an den Waldrand - oder es braucht Schutz gegen Wildverbiss!
Und dann wäre da auch noch die Willamette in meinem Garten: Was für ein Unkraut! Guter Geschmack - fast wie Waldhimbeeren - aber die Rhizome! Meine Willamettte wurde bei der Baggeraktion Ende letzten Jahres umgesetzt, hatte aber offenbar schon nach allen Seiten hin Ausläufer getrieben, die jetzt mitten in Johannisbeer- und Stachelbeersträuchern auftauchen, immer wieder, fast so wie der Schachtelhalm, den der gute Baggerfahrer auch durch den halben Garten verteilt hat... .