Erstmal vorneweg, ich arbeite nicht in einer Gärtnerei, sondern in der Baubranche. Trotzdem erlaube ich mir mal, meinen Senf dazuzugeben.
Das A und O ist natürlich der Umgang mit Reklamationen, da sind wir uns ja einig. Was man meiner Meinung nach bei eurer Diskussion aber nicht außer Acht lassen darf, ist der Faktor der Betriebsgröße.
Egal wie seriös die Firma ist, je größer, desto schwieriger ist halt auch das Controlling.
Ich arbeite seit vielen Jahren in der gleichen Firma. Als wir anfingen, waren wir noch ein ganz kleines Unternehmen mit wenigen Mitarbeitern. Inzwischen haben wir eine für unsere Region und unser Gewerbe sehr ordentliche Größe. Früher waren bei unseren Projekten in der Regel zwei Mitarbeiter involviert. Jetzt sind die Projekte größer, die Strukturen haben sich mit zunehmender Projekt- und Betriebsgröße geändert und es sind immer mindestens fünf Personen an einem Projekt beteiligt, meistens mehr.
Während es mir früher als eine der Projektbeteiligten noch leicht gefallen ist, Fehlerquellen zu minimieren, ist das jetzt ungleich schwerer, weil ich in die meisten Projekte nicht mehr unmittelbar involviert bin, sondern als Abteilungsleiterin nur noch beaufsichtige. Da es zeitlich gar nicht möglich ist, jeden einzelnen Arbeitsschritt zu überprüfen, ist das Fehlerpotential auch höher.
Dazu kommt dann natürlich noch der Faktor, dass es nicht einfach ist, wirklich qualifizierte und vor allem auch verantwortungsbewusste Mitarbeiter zu finden. Es wird auch von Jahr zu Jahr schwerer.
Was ich damit sagen will: In einem kleinen Betrieb ist es einfacher, vor allem auch für den Chef selbst, alles unter Kontrolle zu behalten. Je größer der Betrieb ist, desto schwieriger ist es. Außerdem ist es nun wirklich so, dass jeder, der arbeitet auch Fehler macht. Wer sagt, er macht keine Fehler, der arbeitet nichts.
Wichtig ist eben nur - und da schließt sich der Kreis - dass mit den Fehlern richtig umgegangen wird.