Meine Gartenguckmacke ist noch relativ neu, und da ich bis auf wenige Ausnahmen bisher nur die mehr oder weniger irgendwie mit Pflanzen bestückten Gärten von Freunden und Verwandten gesehen haben, war Saxdorf sozusagen mein „erstes Mal“.
Beeindruckend, erhellend, lehrreich, überraschend auf ganz verschiedenen Ebenen:
Kunst im Garten: Krempel im Garten wird für meinen Geschmack sehr schnell zu viel, hier ist die Dosis perfekt.
Schneeglöckchen: Millionen davon, schön in der Masse, aber im Detail, wenn man genau hinsieht, guckt einen da, wie Sandbiene es treffend nannte, eine Heuschrecke an. Da könnte ich eher galanthophil werden als bei teuren Diven, die einzeln in Töpfen gepeppelt werden.
Struktur: obwohl das alles ja noch ein wenig nackig war, man also durchgucken konnte, konnte ich keine klare Struktur, keinen Plan erkennen. Dennoch wirkte der ganze Garten stimmig. Wie kriegt man so was hin?
Sammelei: offenbar kann man auch die mit einem stimmig wirkenden Garten vereinbaren.
Und dann die Endlichkeit, die Möglichkeit, dass mit einem selber das Lebenswerk, das einen doch überleben soll, ebenso verschwindet. Dass auch das, was man erschaffen hat, zwangsläufig endlich ist. Man gestaltet ein Stückchen Erde, so dass es ein Paradies ist, und kaum ist man weg, verwandelt es sich sehr wahrscheinlich schnell wieder in eine Brombeerwüste oder, wie es bei mir sehr wahrscheinlich der Fall sein wird, in einen Bauplatz, der mit „hochwertig“ ausgestatteten Mehrfamilienhäusern zugepflastert wird. Um trotzdem bis ins hohe Alter weiterzumachen wie die Herren in Saxdorf, diesen Seelenzustand muss ich erst noch erreichen.