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News: Warum muss eigentlich alles immer einen "Zweck" haben? (potz)
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News: Warum muss eigentlich alles immer einen "Zweck" haben? (potz)

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|28|3|Ja, das ist ähnlich wie beim Zähneputzen, Karies und Unkraut haben viel gemein. (o-planten ) 

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Autor Thema: Erde selbst aufbereiten  (Gelesen 16300 mal)

fisalis

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Erde selbst aufbereiten
« am: 07. März 2005, 10:50:32 »

Jetzt ist es wieder soweit: Der Gärtner braucht Erde. Aussaaterde, Blumenerde, Pflanzenerde, Bioerde, Universalerde - so sind die Plastiksäcke angeschrieben, die wohl jeder schon mal nach Hause geschleppt hat. Was da jeweils drinn ist, wissen die Götter. Also selbst mischen?

Ich habe das bisher nicht geschafft. Das ist ja fast ein Halbtagsjob! Oder hat jemand eine Idee, wie man mit vernünftigem, will heissen geringem Aufwand, Erde für die verschiedenen Anwendungen selbst herstellt? Die mir bekannten Anleitungen hätten alle schon im Herbst begonnen werden müssen.

Was ich schon mal versucht habe: Landerde aus dem eigenen Garten (ja, da muss man ein Loch ausheben und sieben), Kompost, halbverrotetes Strukturmaterial (Holzschnipsel bzw. -mehl, Stängel, Gras), Sand in wechselnden Anteilen. Dann soll das Gemisch einige Zeit lagern. Hat sich gut bewährt, allein: - die Arbeit bringt den 0815-Gärtner um!
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Zuccalmaglio

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Re:Erde selbst aufbereiten
« Antwort #1 am: 08. März 2005, 12:15:41 »

Si Si fisalis,
der Aufwand oder besser die Zeit, die man braucht...............
Der Kleingarten sowie die Obstwiese sehen einfach greulich aus, weil
im letzten Jahr die Familie und der Job so viel Zeit in Anspruch nahmen.
Zu so etwas wie dem Mischen spezieller Erden kommt man da schon gar nicht.
Das einzige was immer schnell geht ist das Abtragen der Erde von den Maulwurfshügeln. Ich habe damit bei verschiedenen Gemüsesämereien
gute Erfahrungen gemacht. Evtl. noch mit etwas Sand mischen.
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Tschöh mit ö

fisalis

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Re:Erde selbst aufbereiten
« Antwort #2 am: 08. März 2005, 12:21:56 »

Da bist du ja in einer glücklichen Lage mit deinen Maulwurshügeln. Für Gartenerde muss ich, will ich sie nicht aus den Beeten nehmen, erst mal eine kleine Sprengung vornehmen ;). Was dann rauskommt, ist oft sehr steinig und lehmig, muss also erst gesiebt und zerkrümelt werden. Ich denke, ich mache das weiterhin ab und zu, aber um das Säckeschleppen aus dem Gartencenter komme ich wohl nicht herum.
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brennnessel

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Re:Erde selbst aufbereiten
« Antwort #3 am: 08. März 2005, 13:53:01 »

Ich überwache im Herbst die Wiese nebenan und rücke bei jedem neu entdeckten Maulwurfshügel mit Schäufelchen und Kübel aus. Diese Erde hole ich mir nach Bedarf ins Haus und mische sie mit gekaufter Aussaaterde oder billiger Blumenerde. Dazu kommt noch feiner Sand, der bei jedem Hochwasser am Ufer unseres benachbarten kleinen Flüsschens angeschwemmt wird. Ich lebe diesbezüglich fast im Schlaraffenland :) !
LG Lisl
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Hortulanus

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Re:Erde selbst aufbereiten
« Antwort #4 am: 08. März 2005, 14:00:42 »

Maulwurfshügel nutze ich auch, um steiniges Substrat für meine Steingärten zu mischen. Die Verwendung der Maulwurfserde ist aber nur sinnvoll, wenn noch kein Samenflug stattgefunden hat, also im zeitigen Frühjahr.

Auf selbstgemischte Kübelerde habe ich nach einem einmaligen Versuch verzichtet. Die Mischung Gartenerde + gesiebter Kompost hat mich kaum noch des Unkrauts Herr werden lassen.

Trotz der hohen Kosten verwende ich nur noch erstklassige Fabrikware (Composana o.ä.). Die Billigprodukte sind m.E. abzulehnen. Zumindest glaube ich, durch sie schon eine Menge Topfpflanzen verloren zu haben.
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Silvia

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Re:Erde selbst aufbereiten
« Antwort #5 am: 08. März 2005, 14:08:32 »

Es kommt sehr darauf an, was man für Erde hat, glaube ich. Unseren schweren Klutsch will ich auch in keinem Topf haben und schleppe deswegen immer säckeweise Blumenerde nicht nur für Kübelpflanzen heran, die ich ins Pflanzloch streue, damit die Pflanzen wenigstens leichter einwurzeln. Dieses klumpige Zeug lässt sich auch nur schwer mit anderen Dingen vermischen. Deswegen habe ich es aufgegeben.

LG Silvia
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Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.

Eva

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Re:Erde selbst aufbereiten
« Antwort #6 am: 08. März 2005, 14:18:52 »

Och, für die Blumenkübel gibt's die Resterde vom letzen Jahr, zusammen mit dem geammeltem Laub vom Herbst und mindestens 1/3 Kompost. Das sitzt über den Winter zusammen. Im Frühling wird dann vor dem Anpflanzen noch etwas Sand und Langzeitdünger eingemischt. Allerdings ist der Besatz mit Unkraut tatsächlich gewaltig - für Anzuchten nehme ich deswegen jetzt auch wieder abgesackte Erde. Aber das ist so viel Schlepperei.

Mein Vater nimmt immer die alte Erde unten aus dem Frühbeet (untenraus wg. weniger Unkrautsamen) für Ansaat und Kübel. Unser Frühbeet wird nicht wie andernorts mit Mist, sondern mit Obstbaum- und Heckenschnitthächsel 40-50 cm hoch befüllt (bischen Thomasmehl, Blaukorn und Kalk kommt dazu) obendrauf Komposterde. Das war die ersten zwei Jahre noch etwas langsam im Verrotten, inzwischen hat sich die Bodenflora und Fauna drauf eingestellt und es wird bis zum nächsten Jahr wunderbarer Humus.

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brennnessel

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Re:Erde selbst aufbereiten
« Antwort #7 am: 08. März 2005, 14:23:43 »

Da habe ich in unserem Tal, das einst das Flussbett der letzten Gletscherausläufer war, besonderes Glück. Hier ist schöne humose, aber auch sandige Erde, die man pur für Topf- und Kübelpflanzen nehmen könnte.
Ich mische sie dazu aber mit dem alle Jahre anfallenden verrotteten Mist, den ich vor der Neubefüllung der Mistbeete auf einen Haufen oder in Säcke schaufle.
 Die gekaufte Blumenerde brauche ich nur für die Jungpflanzen, welche ich bereits jetzt im Wintergarten anziehe.
Mehr als einen oder zwei Säcke kaufe ich dazu nie, obwohl ich weit über 1000 Pflänzchen topfe.....
LG Lisl
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Eva

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Re:Erde selbst aufbereiten
« Antwort #8 am: 08. März 2005, 14:39:03 »

Achja, Fisalis. Wenn Du größere Mengen Erde brauchst (neue Beete, Terassierung im Garten usw.), die gibt es, wenn ein Neubaugebiet auf früherem Ackerland entsteht. Davon einfach mal einen Laster voll Erdaushub anfahren lassen, wenn Platz dafür ist, ist keine schlechte Idee. Außer man hat den Ehrgeiz, das dann innerhalb eines Wochenendes im Garten zu verteilen. Nein, am besten in eine Ecke kippen und dort liegen lassen, bis man die Erde braucht.

- man hat immer Erde da, wenn man grad mal einen Schubkarren voll braucht, noch 1/4 Kompost und/oder angerotteten Holzhächsel druntermischen und für die meisten Verwendungen ist das Gemisch ok.
- man kann das Ganze auch mit Wildblumen bepflanzen - sieht hübsch aus.
- rohe Erdhaufen sind Legeplätze für Eidechsen, besonders falls die Erde lehmig ist und eine steile Seite nach Süd- bis Südwest zeigt (wir nehmen inzwischen im Sommer nur noch von der Nordseite Erde weg, weil man sonst immer wieder mal auf ein Gelege trifft, was einem furchtbar leid tut).
- auch Erdbienen u.a. mögen gerne offenen Lehm.
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fisalis

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Re:Erde selbst aufbereiten
« Antwort #9 am: 08. März 2005, 15:12:28 »

Ein Humushaufen als Öko-Kleinstruktur? Ist neben Totholz- und Steinhaufen ja fast etwas in Vergessenheit geraten. Könnte eine gute Idee sein, wenn ich wüsste wo ::). Und dann immer von Norden her abtragen ;D.
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Ingeborg

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Re:Erde selbst aufbereiten
« Antwort #10 am: 08. März 2005, 15:45:15 »

In meiner Gegend sind die Maulwürfe mit dem Presslufthammer unterwegs, falls sie mal verreisen wollen. Es gibt kein sandiges Flußbett oder Neubaugebiete oder Wiese mit Maulwurfshügeln in der Nähe. Mein Patentrezept für Großstadtindianer sieht seit zwei Jahren so aus:

Unten am Berg grabe ich sowieso den Hang ab, damit mein Auto besser um die Kurve kommt. Von dort nehme ich die eingeborene Erde, ein schöner fetter roter Weinberglehm der in der Hitze zu Beton mutiert, in Mörteleimerchen mit auf die Arbeitsebene.
Im Hafen hole ich beim Großhandel scharfen Sand nicht zu fein. Dabei muß ich aufpassen, daß mein Auto nicht unter einer Schütte steht und diese mal los schüttet. Mit dem Mörteleimer 10 Liter fülle ich die Mörtelwanne 60 Liter im Auto. Kostet wenige Eus, aber immer wieder kommt mir der Gedanke, mal mit einer Freundin zu tauschen wenn das Auto dann wieder über die Waage muß. Das Gesicht des Kassierers, wenn das Auto leichter ist als beim rein fahren ... . Die volle Wanne ziehe ich im Garten aus dem Auto und lasse sie stehen wo sie hinfällt. Und wieder kommt das Mörteleimerchen um den Sand portionsweise nach oben zu befördern.
Die dritte Komponente ist Kompost aus dem Kompostwerk. Das ist wieder ein netter Ausflug 20 km über die Autobahn, deshalb kommen hier mindestens vier große Wannen zum Einsatz. Ihr könnt Euch jetzt vorstellen wie es bei mir vor dem Garten aussieht. Ich nenne es die Wareneingangszone.
Alternativ nehme ich manchmal als dritte Komponente Planzerde aus dem Handel die bitte aber keinen Torf enthalten soll.
Und wenn dann mal mein eigener Kompost wieder reif ist, dann kommt auch der zum Einsatz.

Nun wird also ein Teil Sand, ein Teil Lehm und ein Teil Kompost oder Erde in einer Wanne angemischt. Schon bei je zwei Eimern pro Komponente ist das Mischen ganz schön anstrengend. Deshalb warte ich damit gerne bis freiwillige Helfer bereit sind. Diese überlegen jetzt aber schon, ob sie mir nicht mal einen Betonmischer besorgen. ;-)

Bis hierhin ist doch deutlich geworden daß ich leicht wahnsinnig bin. Nun habe ich aber zwei Gärten und der andere Garten hat einen mageren leichten Sandboden. Eine liebe Gartenfreundin hat vorgeschlagen, ich könnte nun immer Lehmboden nach hier und Sandboden nach dort tauschen. Jedesmal wenn ich sowieso fahre ein kleines Wännchen voll. Ich finde der Vorschlag hat was, aber wenn mich jemand dabei beobachtet, lande ich doch in der Klapse oder?

Aber mal im Ernst, dieses oben beschriebene Gemisch hat sich für alles wunderbar bewährt. Zusätzlich gebe ich bei Bedarf etwas Sand unten ins Pflanzloch. Die Pflanzen sind alle glücklich und die langwierige Pflanzaktion schweißt uns zusammen.

Grüßle Ingeborg
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fisalis

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Re:Erde selbst aufbereiten
« Antwort #11 am: 08. März 2005, 16:01:58 »

Ein sehr interessanter Bericht. Vor allem das dynamische Zusammenspiel der vier Wannen und des Mörteleimerchens haben mich tief beeindruckt und zum Schluss geführt, dass es ohne Fleiss eben doch nicht geht.
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Eva

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Re:Erde selbst aufbereiten
« Antwort #12 am: 08. März 2005, 16:59:50 »

Auf einem Blech lässt sich viel leichter mischen als in der Wanne - da kommt man mit der Schaufel schlecht dran. So haben wir auch Beton gemischt. Blech (ungefähr so groß wie eine Türe) hinlegen, darauf das Zeugs was gemischt werden soll auf eine Seite häufen, dann zwei-, dreimal den ganzen Berg von rechts nach links schaufeln (am besten zu zweit, dabei kann man so schön ratschen, kleine Portionen geschaufelt mischt besser als große Schaufeln voll). Beim Betonieren wird dann beim drittenmal umschaufeln Wasser dazugegeben und noch zweimal gemischt.

Zum Erde mischen tuts als Untergrund auch trockener gestampfter Lehmboden (im Frühjahr ist da leider nix trocken) oder ein großes Brett. Der Sound beim Schaufeln auf Blech ist eher gewöhnungsbedürftig - aber auf nassem Boden rutscht die Schaufel nicht, Brett hab ich keins. Gepflasterter Untergrund ginge natürlich auch.... Mischen im 60 l Kübel hab ich mal probiert, das ist kreuzbrecherisch.
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fisalis

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Re:Erde selbst aufbereiten
« Antwort #13 am: 25. Mai 2005, 09:13:22 »

Analog zu Betonmischern gibts auch (elektrische) Erdmischer. In der Gärtnerei, wo ich vor Urzeiten mal ein Praktikum gemacht habe, habe ich oft damit gearbeitet. Lohnt sich natürlich nur für grössere Mengen, kann aber in Baumärkten ausgeliehen werden.
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Re-Mark

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Re:Erde selbst aufbereiten
« Antwort #14 am: 28. Mai 2005, 21:23:45 »

Ich hatte es irgendwann mal mit normaler Gartenerde für Töpfe/Balkonkästen versucht, mit wenig Erfolg. Das Zeug verschlämmt immer, außerdem wiegt es mehr als eine Blumenerde auf Torfbasis. Meine Aussaatversuche in Kompost gingen zwar gut auf, dann aber viele an Stängelfäule ein. Bisher habe ich keine Alternative zu gekaufter Blumenerde, aber großes Interesse an möglichen Lösungen.

Habe letztes Jahr meine Eltern überredet, das Eichenlaub nicht in Säcken abtransportieren zu lassen, sondern neben dem Kompost aufzuhäufen. Muß demnächst mal reingucken, aber viel Hoffnung auf brauchbare Lauberde habe ich nicht. Denn wir haben es nicht gezielt aufgeschichtet, daher wird wohl viel zusammengeklebt sein und manches faulen. Außerdem soll Eichenlaub, wenn die Gerbsäuren erstmal zersetzt sind, ziemlich kalkhaltig sein.

Gab es da nicht mal irgendwelche Versuche mit Substrat auf Holzwollbasis?
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