@Staudo und @pearl
Das ist der Ideal-Ansatz ("Idealerweise bewahren wir bis 2030 alle heimischen Tier- und Pflanzenarten in gut erhaltenen Lebensräumen.")
1)Un-ideal und ganz real haben viele Pflanzenpopulationen ihre Einbindung in den ihnen gemäßen Lebensraum längst verloren und hängen in minimalen Restflächen ohne typische Begleiter am seidenen Faden oder über die Klippe. Dennoch repräsentieren sie mit diesen Resten noch einen großen Teil der evolutiven Ergebnisse: Sippenbildung, Arealentwicklung und örtliche Etablierung einschließlich aller auf den verschiedenen Stufen erworbenen Anpassungen.
Ich kann nichts schlimmes daran finden, wenn man solchen äußerlich oft erbärmlich wirkenden Pflanzenbeständen unter die Flügel greift und ihnen ein ordentliches Stück neue Zukunft verschafft. Ich halte das sogar für notwendig.
Richtig ist: Arten überleben in gut entwickelten Biotopen. Daraus wurde oft die falsche Schlussfolgerung gezogen, dass man sich nur um die Biotope kümmern
dürfe, ohne sich um die Populationen zu kümmern, die die Biotope aufbauen. Die irrige Annahme ging so weit, dass einige deutsche Naturschützer glaubten, für Deutschland ausschließlich Biotope als zu schützende Elemente der europäischen Naturschutzrichtlinie (FFH-Richtlinie) anmelden zu dürfen, keinesfalls aber auch die wichtigsten Arten. Daran krankt der Naturschutz hierzulande noch heute.
1) Wenn auch im Naturschutz alles so schnell getan wäre wie in der Klimagesetzgebung.
Oje. Sind wir weit weg vom "Was ist das".