Die neuesten Staudenzüchtungen werden wohl niemals in einem allumfassenden Buch angeführt sein, weil diese z.T. wieder in der Versenkung verschwinden. Es ist auch gar nicht notwendig. Ein grober Querschnitt und ein guter Beschrieb der Gattungen und Arten, einschließlich ihrer Lebensbereiche genügt vollauf. Diesem Anspruch kommt die vorletzte Ausgabe des Jelitto-Schacht am ehesten nach. Die aktuelle Ausgabe beinhaltet viele Gattungen, die kaum in Kultur sind oder nur unter eingefleischten Liebhabern kursieren. Einige andere allgemeine Staudenbücher von A-Z sind leider nur noch antiquarisch erhältlich und werden nicht mehr nachgedruckt. Am ehesten wird man noch in England fündig. Phillip-Rix ist so ein Beispiel, allerdings sind hier die Sorten zu englandklimalastig und auf dem Kontinent nicht erhältlich, geschweigedenn nicht zu verwenden.
Mir wurde nahegelegt, das Buch von Fessler neu zu überarbeiten, was mich aber nie sonderlich reizte. Denn welche Staudensorten zieht man in Betracht? Solche, die zum Marktführer mutieren oder diejenigen, die über Jahre ihren Bestand in den Gärtnereien haben?
Fazit: besser aktuelle Kataloge von Staudengärtnereien zur Hand nehmen! Der von Gräfin v. Zeppelin ist beispielsweise sehr hilfreich, es gibt aber noch weitere, die ein umfassendes Staudensortiment beinhalten. Man muss sich ja nicht an den Standortkennzahlen orientieren, sie sind aber doch hilfreich, den Lebensbereich zu definieren. Ich war ja nie so ein "Systematiker", sondern eher ein Bauchmensch, der Stauden nach ihrer Ästhetik miteinander vergemeinschaftet, was viel spannender ist.