Motte hat heute die Feuerprobe zum Thema "alltagstauglicher Hund" (fast) mit Bravour bestanden: Ausflug nach Torgau und Saxdorf.
Naja, Auto fahren war mal wieder schlimm, es wurde gekotzt, aber dann war ich echt überrascht:
Das Proviantmagazin in Torgau, ein unbekanntes Gebäude und das auch noch mit Treppen, viele Menschen: das wäre noch vor Kurzem undenkbar gewesen. Heute aber verfiel sie zwar kurz in ihre anfängliche Verweigerungshaltung, dann aber ein Blick zu mir: ok, wenn du meinst, dass wir da jetzt reingehen sollten, komm ich halt mit. An der Kasse war nach anfänglicher Skepsis klar, dass dieser Hund keinen Maulkorb braucht, drinnen dann sprach mich so manch Besucher an, was für ein herzallerliebstes Tier das wäre.
Danach Mittag in einer Torgauer Kneipe, in der leider schon zwei Höllen-Yorkshireterrier das Mittagessen ihrer Herrchen unterm Tisch abwarteten und, als Motte den Raum betrat, sofort Theater machten. Daraufhin fragte uns die Wirtin in, ob wir einen Maulkorb hätten (rein größentechnisch hätte mein Hund die kleinen Biester mit drei, vier Hapsen verspeisen können), ließ sich dann aber von uns und Yorkshireterrier-Besitzern überzeugen, dass die Situation absolut ungefährlich ist und wenn überhaupt die Fußhupen eher Motte zerfleischen würden als andersrum.
Danach wieder Auto fahren, wieder kotzen, Saxdorf: Hunde dürfen nicht rein. Alle waren sehr nett, aber Hunde gehen eben nicht. Also: Hund ins verhasste Auto sperren oder vorne anbinden. Ich hatte keine Ahnung, was passiert, da ich sie noch nie irgendwo angebunden habe, aber Versuch macht kluch. Es passierte: nichts. Motte wartete brav, bis wir wieder herauskamen, bekam von irgendwem noch eine Schüssel Wasser hingestellt und der entzückende Herr Zahn meinte dann, dass sich Motte vorbildlich verhalten hätte und Hunde ja eigentlich auch nur Menschen wären
Nun liegt der Hund fix und foxy unterm Tisch und weiß wohl gar nicht, dass sie so müde ist, weil sie heute ein sehr, sehr tapferer Hund war und dazu noch dem einen oder anderen Menschen, unter anderem mir und meiner Familie, ein paar Frühblüherfuzzis und einer torgauischen Gastwirtin viel Freude bereitet hat...