Zum Thema Schneiden bin ich der Meinung, jeder der fragen muss ob er schneiden sollte oder nicht, der sollte nicht schneiden.
Meine Beobachtung war, dass man tendenziell später Früchte bekommt wenn man schneidet, weil die Pflanze erst Mal gebremst wird. Andrerseits bekommt man auch genug Früchte wenn man gar nicht schneidet. Ergo hat man mit Schneiden nicht viel gewonnen, wenn man spät dran ist ist man aber gegebenenfalls nach dem Schneiden einfach noch später dran. Zumindest wenn es um die Geschichte mit dem Haupttrieb nach 4-5 Blättern kappen geht. Die Seitentriebe kann man schon eher mal einkürzen, da bremst nicht mehr viel.
Aber am schlimmsten finde ich die absolute Mehrheit aller deutschsprachigen "Fach"-Quellen, die zu dem Thema scheinbar alle aus dem selben Lehrbuch ablesen, und die bei Wassermelonen die selbe Schnitttechnik anpreisen wie bei Zuckermelonen, weil ja "am Haupttrieb keine Früchte gebildet werden"!
Daran erkennt man gut, dass sämtliche deutschsprachigen Quellen nichts taugen. Im Mai gab es mal wieder einen
Magazin Artikel, nur über Wassermelonen, wo meine ich tatsächlich mal nichts über das Schneiden stand. Dafür dann mehrere Andere Fehler und Halbwahrheiten. Am schlimmsten fand ich den Fehler, dass behauptet wurde die Reife dauere nach der Bestäubung "Hat das geklappt, braucht es etwas Geduld, denn es dauert rund
vier Monate, bis die Melonen reif sind." Wer eine Melone vier Monate auf dem Feld liegen lässt, der wird wohl nichts mehr zum Ernten vorfinden. Offensichtlich hat der Autor noch nie selbst eine Melone angebaut, sich bei der Reifezeit an den Angaben in Tagen bei den Sorten orientiert und noch großzügig ein paar Wochen für das deutsche Klima aufaddiert. Dabei beziehen sich Angaben zur Reifezeit von Melonen wie z.B. 90 Tage nicht auf die Reifezeit ab Bestäubung, sondern ab Aussaat. Ein gewaltiger Unterschied. Auf meine Email von 17.05. hab ich keine Antwort bekommen und geändert wurde im Artikel auch keiner meiner kritisierten Punkte.