Die Erste ist reif, endlich. Eine meiner jährlich angebauten Lieblingssorten, die "Petit gris de Rennes". Sie ist samenecht und jedes Jahr sieht sie ein bisschen anders aus. Aber sie ist immer fast so gut wie die Ur-"Charentais", jedoch viel leichter anzubauen. Meistens wird sie zur Vollreife hin aussen gelblich, dann löst sich der Stiel, das sieht man nicht richtig, man muss leicht dran ziehen. Sie ist dann in einem Reife- und Qualitätszustand, den man nicht kaufen kann, lässt man sie im Zimmer liegen duftet es nach Erdbeeren, tropischen Früchten, im Aroma hat sie diesen muskatigen Ton wie guter Darjeeling-Tee, der den Charentais-Melonentyp vom Cantaloupe-Typ unterscheidet.
Die Laubgesundheit sieht dieses Jahr nach "obere Mitte" aus. Es gab ein paar Hitzeschäden auf dem Vlies, aber da es "nur" mehrmals 34°C bei leichten Schleierwolken (weniger UV-Bombardement!) hatte, waren die Schäden überschaubar, im Gegensatz zur Katastrophe letztes Jahr, die bei oberhalb 36°C und voller UV-Strahlung einsetzte. Pilzkrankheiten noch nichts, es ist weiterhin sehr trockenwarm und das Wichtigste: Nachts nur leichter Tau, nichts wird tropfnass. Da ist sie bei der Ernte, Gewicht 1,1kg, den Zuckergehalt messe ich heute Abend:
Die anderen immer angebauten Sorten sind auch zeitlich hinterher. Die koreanischen Chamoe-Melonen kommen als nächstes, werden gelb. Und dann offenbar "Mangomel", eine verbreitete Sorte. Kleine Honigmelone die durch kräftiges Wachstum und guten Fruchtansatz überrascht. F1-Hybride, leider.
Viele meiner Pflanzen haben dieses Jahr keinen Namen, ich habe mal eine Mischung besorgt und lasse mich überraschen. Eine Überraschung ist schon fast da: Eine genetzte Melone, die aber riesig wird und auch schwer, die Pflanzen setzen trotzdem ohne Ende an. Hoffentlich taugt sie was im Aroma. Die ersten sehen so aus, als würden sie bald reif.