Da ständig wieder Fragen zu Obstbaumunterlagen kommen, vielleicht mal ein kleines ABC der Obstbaumkunde:
Wie wird ein Obstbaum "hergestellt":
Wenn man einen Obstbaum kauft, dann vorwiegend nach einer Sorte. Z.B. Boskoop beim Apfel. Damit ist es auch meist getan.
Doch so ein Obstbaum besteht genaugenommen aus ZWEI TEILEN:
- eine WURZEL (UNTERLAGE), d.h. ein kleines Apfelbäumchen, auf das die gewünschte Sorte aufveredelt wird. Dieses Bäumchen bekommt ein Stück Holz der gewünschten Sorte, z.B. Boskoop aufgepfropft. Die beiden Teile wachsen dann zu EINEM zusammen. Man sieht dem Baum die beiden Teile nicht mehr unbedingt an. Oft ist ziemlich unten am Stamm ein "Knick" oder "Knubbel" erkennbar: Das ist die Veredelungsstelle. Oberhalb ist die gewünschte Sorte, die die Früchte trägt (Boskoop), und unterhalb ist die Wurzel des Ursprungsbäumchens, die Wurzel der UNTERLAGE.
Diese Unterlagen sind teilweise gut erforscht worden und wurden teilweise gezüchtet.
Die Unterlage bestimmt DIE GRÖSSE des Baumes.
Es gibt schwachwachsende und starkwachsende Unterlagen. Eine schwachwachsende Unterlage kann beispielsweise bewirken, dass ein "Boskoop" als "Zwergbaum" wächst, oder dass der gleiche "Boskoop" ein großer Apfelbaum wird.
Es ist also sehr wichtig, wenn man einen Obstbaum kauft, dass man weiß, wie groß er mal wird, bzw. wie groß die "WUCHSGESCHWINDIGKEIT" ist. Bei guter Pflanzware von Obstbäumen ist deshalb die Unterlage immer angegeben.
- der zweite Teil des Baumes besteht aus der gewünschten Sorte. Das ist der oberirdische Teil des Baumes. Der Teil, von dem wir das Obst ernten.
Vielleicht kann man hier ja mal in loser Folge einige Unterlagen vorstellen.