Wie versprochen, habe ich mich heute frühmorgens aufs Fahrrad geschwungen und bin mit meinem Mann in die Au gefahren (ich bin leider nicht mehr 'geländegängig' genug, um das alleine zu machen), um Euch ein paar Eindrücke aus dem Auwald mitzubringen.
Vorab möchte ich Euch aber noch etwas zeigen - zum Besseren Verständnis der Situation hier - und zwar eine topografische Karte des Gemeindegebietes von Graz. Die Stadt hat an den breitesten Stellen in etwa 14 km Nord-Süd und ebensoviel Ost-West-Ausdehnung, das Gelände fällt nach Süden ab, mit ihm der Fluß, an den ich Euch mitnehme.
Hier ist mal die Karte:
http://de-at.topographic-map.com/places/Graz-842856/Der höchste Punkt auf dem Gemeindegebiet von Graz ist 754 m hoch und liegt auf der Karte Nordwestlich vom Stadtzentrum in der umgebenden Hügelkette (gehört noch großteils zum Gemeindegebiet), der tiefste Punkt liegt auf 327 m Seehöhe - nicht weit von unserem Zuhause entfernt. Nutzt man die Zoomfunktion, kann man im Süden die Eintiefung des Flußbettes und der anschließenden Au schön erkennen.
Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik betreibt auf dem Stadtgebiet zwei Wetterstationen, eine davon im Stadtzentrum (Universität) und eine am westlichen Hügelrand (Straßgang), für die sie die Daten aktuell im Netz zeigt. Die im Kontext zitierte Wetterstation am Flughafen liegt nicht in Graz sondern in einer südlichen Vorort-Gemeinde. Die Daten dieser Stationen treffen für den Großteil des Grazer Gemeindegebietes leider nicht zu - aber man gärtnert ohnehin live und nicht statistisch
Jetzt geht es aber los auf dem Radweg (man kann von mehreren Stellen aus zufahren, die gewählte ist für mich am einfachsten zu erreichen und zu bewältigen). Man sieht die Grenze der Siedlungszone und die schon erwähnte unattraktive Hochspannungsleitung:
Schon auf den ersten Metern Robiniensämlinge am Wegesrand
Weiter geht es in Richtung Auwald
entlang der Holunder-Quelle für Blütensirup (die Au ist voll davon, deshalb sind sie in Gärten selten)
zu einer der Stellen, wo man zum Ufer runtergehen kann
Wir fahren nicht gerne direkt zum Fluß - der Grund ist gleich zu sehen - auf unserer Seite gibt es noch Auwald und Idylle:
wenn man sich geschickt anstellt, sieht man das beim Fotografieren nicht:
aber das gegenüberliegende natürliche Flußufer ist komplett zerstört und verbaut
noch übler sieht es flußaufwärts aus, wo der Grazer Bürgermeister gerade ein Prestigeprojekt umsetzt (sinnloses, weil extrem teures und nicht benötigtes Wasserkraftwerk) und die verbliebene Restau abholzen hat lassen.
Jetzt aber weiter am Radweg entlang - begleitet von Neophyten - hier mal Essigbaum:
und der häßlichen Fernwärmeleitung, die den Auwald hier aktuell vor der Abholzung schützt:
Wie man sieht, befinden wir uns hier im:
Genau hier - unter der Fernwärmeleitung durchgeklettert
befindet sich übrigens der tiefste Punkt des Grazer Gemeindegebietes - leider kann man nicht ans Ufer ran:
Der Radweg führt weiter in die Au - idyllisch entlang von Neophyten, der Fernwärme- und der Hochspannungsleitung
Solidago und Springkraut - auch gemischt - hier im Schatten blüht der Solidago noch nicht:
Idylle am Eisbach - der hier in die Mur mündet:
nicht so idyllisch
Wieder ein Blick ans häßliche gegenüberliegende Ufer
und zum Trost ein Blick ins Wasser der Eisbachmündung, wo sich Jungfische tummeln:
Die Fahrt geht weiter - Fortsetzung folgt