Ach, ich war voreilig und habe Deine neuen Beiträge übersehen, Noodie. Toll-toll!
Das Stillleben mit Falter gefällt mir besonders gut; der Blaue mit rotem Auge verfärbt sich zeit- und temperaturgemäß? Blaue Sprenkel- uiiiiiiiiiii!
Und "hellgraublau, in der Sonne hellgraurosa" klingt besonders interessant.
Ich finde es richtig gut, dass doch so viele Phloxisten Sämlingsversuche machen, es ist unglaublich spannend!
Um auf Deine Frage zu kommen: die nächste Samensaison hat gerade begonnen, warum musst Du jetzt noch alte Samen säen? Sofern es nicht Handbestäubungen von ganz wahnsinnig wertvollen Sorten waren. Distel sagt schon, die Keimrate beim Phlox nimmt deutlich ab, vor allem liegen die Samen meistens über, wenn sie überaltert sind. Das bedeutet für Dich, dass Du eventuell erst nach 2 Jahren weißt, ob sich die Warterei gelohnt hat. Und permanent musst Du sie beobachten und kontrollieren, auf Mäuse und Vögel achten - muss ich Dir die Sache noch mehr vermiesen
?
Zwischen Dezember und Januar ausgesät und draußen aufgestellt (und dann vergessen
) kannst Du sicher im April oder Mai pikieren, 4 Wochen später auspflanzen und dann auf die ersten Blüten des ersten Jahres warten.
Und noch etwas empfehle ich zwecks Arbeitsersparnis; denn Mühe macht es natürlich schon. Ich würde jedes Jahr nur von einer Mutterpflanze eine Dolde abnehmen oder höchstens von einer weiteren, die dicht daneben steht. Du weißt dann, wer die Mutter ist, manchmal
kann man hinsichtlich des Vaters spekulieren, aber durch das Aufspalten ist auch das kaum sinnvoll.
Beim Pikieren und Topfen würde ich schon stark selektieren, nur die allergrößten Keimlinge nehmen, die gut dunkelgrün gefärbt sind und kräftige, gesunde Jungpflanzen versprechen. Mickerlinge über Wochen und Monate mitzuschleifen und dann am Ende vor einer langweiligen Blüte zu stehen, ist Zeitverlust. Das Pflanzbeet bereits vorher gut vorbereiten, ist nützlich
! Bis zum Auspflanzen ist Blattdüngung mit Wuxal sinnvoll: die Kleinen werden gestärkt, erhalten außer den Hauptnährstoffen N-P-K auch noch Spurenelemente, die Mangel und Stress erst gar nicht aufkommen lassen.
Rechtzeitig ein Beschriftungssystem überlegen, ich habe manche Fehler gemacht. Schließlich habe ich Abkürzung der Muttersorte, Jahr und Reihenfolge des Aufblühens genommen. Vielleicht nicht für die Praxis geeignet, weil schließlich alle Pflanzen durcheinander stehen. Der Vorteil, auch nach Jahren zu wissen, welche "Sorte"als erste oder elfte blühte, hat möglicherweise wenig Nährwert. Die andere Möglichkeit und die vielleicht bessere ist ein Durchnummerieren innerhalb der Reihe?
Letztes Jahr habe ich nicht gesät, heuer würde ich es gerne wieder versuchen. Allerdings wird der Platz knapp. Auf das alte Jungpflanzenbeet kann ich keine neuen Phloxe geben, da es munter dort treibt, wo ich einige im Herbst herausgenommen hatte.
Da fällt mir ein, ich könnte ja eventuell Inken die Jungen geben, sie hat ja jetzt einen zweiten Phloxgarten und gaaaanz viel Platz und Zeit