Große Blütenstände mag ich sehr gern.
Überhaupt ist die Frage: Was sind wichtige Selektionsziele? Natürlich Standfestigkeit und Unempfindlichkeit gegen Mehltau - das ist klar. Was aber wären Ziele hinsichtlich des Aussehens? Wahrscheinlich doch wohl, dass die Blütenblätter leicht überlappen bzw. sich an den Rändern berühren. Lücken zwischen den Blütenblättern, die wie Zahnlücken aussehen, sind wohl eher unerwünscht!?
Ein Ideal war früher die geschlossene runde Blütenform mit eben diesen überlappenden Blütenblättern. Eine große Blüte sollte es sein, die Farbe rein bzw. der Kontrast zwischen Auge/Spiegel und Grundfarbe deutlich. Farbverläufe oder gar rauchige Töne waren meist unerwünscht und wurden als "schmutzig" angesehen. Hierzulande.
In der russischen Phloxzüchtung hingegen wurden Rauchphloxe seit den 1930er-Jahren gezielt gezüchtet und geachtet. Kräftige Farben und anderswo als exotisch geltende Farbkombinationen sind und waren beliebt. Das findet nun auch bei uns Gefallen, und einige solcher Phloxe kann man auch bei den modernen holländischen Auslesen sehen.
Die sogenannten windradförmigen Blüten können sehr apart wirken. Allerdings sehe ich sie nicht als die ideale Phloxblüte an. Eine Zeit lang legte man Wert auf niedrigen Wuchs, aber irgendwie sind nicht viele Phloxe aus dieser Phase geblieben.
Interessant ist die neuerliche Hinwendung zu den kleinblumigen
Phlox-
amplifolia-Sorten, die attraktiv für die großflächige Pflanzenverwendung sind, aber in der Farbe wenig vielfältig und in meinen Augen ein wenig langweilig sind sowie kleinere Blütenstände aufweisen. Aber das ist dann schon wieder die von Dir angesprochene Geschmacksfrage?
(Ich möchte Prachtphloxe.
Die bei Wind und Regen den Geist aufgeben. )