Ich arbeite weiter an dem Thema, habe jedoch immer noch keine wirklichen Erklärungen gefunden.
Hinweise könnten jedoch die Vorträge auf dem internationalen Hydrangea Symposion 2013 geben, wo die japanischen Hortensienexperten die bisher gültige Nomenklatur aufräumen und erweitern.
Dort wird offenbar unterschieden:
"Gaku Ajisai" (Hydrangea macrophylla var normalis, die Wildform von Hydrangea macrophylla in Japan),
"Yama Ajisai" (Hydrangea serrata, wie wir sie kennen),
"Ezo Ajisai" (hier eingefüht als H. serrata var. oder subsp. yezoensis, eine Wildform aus dem Norden Japans),
"Niwa Ajisai" (übersetzt: "Gartenhortensie", vielleicht das was wir hier als "normale" Hydrangea macrophylla kennen) und
"Hime Ajisai" (übersetzt: "Prinzessinhortensie", ebenfalls eine Ballhortensie, die sich jedoch von "Niwa Ajisai" offenbar unterscheidet und die vielleicht eine Gartenform von "Ezo Ajisai" ist)
Man müsste eben besser japanisch lesen können.
"Hime Ajisai" wird offenbar als Synomym von Hydrangea macrophylla 'Rosea' angesehen, einer Hortensie, die von Charles Maries um 1880 in die westliche Welt eingeführt wurde und die als Elternsorte der ersten europäischen Kultivare eine wesentliche Rolle spielte.
Die Abstammung dieser Hortensie von "Ezo Ajisai" aus dem Norden Japans (da, wo die Affen aus Hokaido mit Schneehauben auf dem Kopf in heißen Quellen sitzen, um sich aufzuwärmen
), könnte vielleicht die Winterhärte von alten Sorten wie 'Bouquet Rose' oder 'Generale Vicomtesse de Vibraye' erklären.
Ist diese Robustheit vielleicht durch die Inzucht bei der Suche nach der optimalen "Topfhortensie" einfach abhanden gekommen? Ist halt nur eine Theorie, der ich im Augenblick nachgehe.
ENDLESS SUMMER, das Original mit Sortennamen 'Bailmer' ist übrigens nicht im Rahmen eines Zuchtprogramms entstanden, sondern ein Zufallsfund aus einem Garten in den USA. Diese Information ist durch die Sortenbeschreibung für das US Plant Patent gesichert.