Ferndiagnosen sind heikel - das ist bekannt.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, ich fange mit der einfachsten und am wenigsten schlimmen an. Der frühe Wärmebeginn mit plötzlichem Kälteeinbruch verändert den jungen Trieb, deformiert ihn, knauscht ihn, wellt ihn, manchmal reißt auch der Stengel auf. Ich meine - bin aber nicht sicher- es gibt auch sehr schmale Blätter. Diese Veränderungen kann man abknipsen oder man wartet geduldig auf gleichmäßige, wärmere Temperaturen. Dann wird das neue Laub normal durchkommen.
Das sind sogenannte physikalische Schäden, die keine Krankheiten sind sondern Erscheinungen durch Witterung, Kultur..
Sollten weiterhin fadendünne Blätter erscheinen, deutet das auf Älchenbefall hin.
Schwarze Flecke könnten Pilzerkrankungen sein.
Älchen sind allüberall vorhanden, nicht alle Pflanzen werden von ihnen befallen bzw werden krank durch sie.
Ich habe den Eindruck, dass in diesem Frühjahr verstärkt Älchen auftreten.
Ob der milde Winter daran schuld ist, weiß ich nicht; manche Gärtner vermuten das.
In unserem Garten treten fast nie Älchen auf, begünstigt werden sie aber auch hier durch konstante Trockenheit! Jetzt die Phloxe zu berieseln, wäre die verkehrte Maßnahme, der Befallsdruck wird dadurch gefördert. Also nur den Boden gießen, ihn lockern und möglichst mulchen, damit die Erde länger feucht bleibt.
Karl Foersters Aussage, " Phloxe sind Fresser und Säufer" wirkt sich auch auf die Gesundheit aus. Es gibt sehr robuste Phloxsorten, die fast nie unter Älchen leiden oder sie unter günstigeren Kulturbedingungen schnell überwinden. Andererseits sind aber auch Sorten bekannt, die unter Stress sofort unter ihnen leiden.
Ist der Befall sehr stark, lassen sich jetzt zu Vegetationsbeginn alle Stengel bodeneben abschneiden und über Hausmüll entsorgen.
Diese drastische Hilfestellung lässt den Phlox nach geeigneter Bodenpflege fast immer gesund austreiben und oft kommt es sogar zu einer guten, wenn auch späteren Blüte. Bei welkenden und extrem deformierten Stengeln also mutig sein!