Ich hatte mir zu früheren Zeiten aus einem Garten im Burgenland von sehr starken Pflanzen Samen abgenommen, die zur Blütezeit über 50 Blüten hatten, in der Natur sind solch riesige Büsche eher selten, obgleich ich Standorte kenne, wo sie in beeindruckenden Massen und auch großen Exemplaren vorkommen. Der Fruchtansatz ist nicht jedes Jahr gleich gut! Die ananasähnlichen Früchte sollten alsbald abgesammelt werden, wenn sie gerade am Abfallen sind. Die noch grünen Samen nehmen dann eine schwarzbraune Färbung an.
Früher habe ich es div. Male mit viel Samen zu den unterschiedlichsten Zeiten probiert. Er keimt auch unterschiedlich und zwar egal, wie man es auch immer probiert! Ich hatte nahezu keinen Erfolg, als ich den Samen breitwürfig in ein Lehm-Sand-Gemisch im Kalten Kasten direkt aussäte, wie ich es von Walter Peters/Uetersen erfuhr und dort auch sah. Als ich sie in Saatkisten aussäte, war der Erfolg jedenfalls größer. Ich nehme an, dass die Feuchtigkeit der Torfzuschlagstoffe und die Huminsäuren von etwas Kompost für ein besseres Keimergebnis sorgen, aber sicher bin ich mir da auch nicht. Jedenfalls hatte ich genauso gute oder schlechte Ergebnisse, ob ich nun gleich im Sommer aussäte oder erst im Herbst.
In jedem Fall ist ein Pikieren in Töpfe von Vorteil, da sie dort ungestört weiter wachsen können, und zwar in durchlässige Erde mit viel Sand bzw. Mergelanteil und einem eher höheren pH-Wert.
Ich verfahre im Übrigen seit Jahren auch mit Callianthemum so und bei diesen hatte ich schon immer guten Erfolg! Doch jede Gattung hat seine Mucken. Andere Adonis sollen wesentlich leichter als Adonis vernalis keimen, hörte ich schon von Spezialisten.
Ende der 90er-Jahre kamen Adonis vernalis gerade inflationär auf den Markt, angekurbelt von einer in Salzburg ansässigen Gärtnerei. Als ich recherchierte, erfuhr ich, dass diese in Rumänien zu Massen ausgegraben wurden. Damals gehörte Rumänien noch nicht zur EU, hier hatten viele die Hosen voll, gegen diesen Raubbau etwas zu unternehmen!