Erst mit den ersten Beeren beginnt die Vermehrung. Die Generationenfolge ist zwar mit 12-14 Tagen schockierend eng, aber in diesem Rennen haben in den ersten Wochen nach den ersten Beeren noch die Beeren die Oberhand. Die Massenabstecherei begann letztes Jahr etwa mit den Edbeerspätsorten und erreichte die Plateauphase (Totalschaden an allem) bereits Ende Juli.
In Fallen wird sie bereits vielfach gefangen, interessanterweise im Rheintal weniger, aber in Südhessen und Neckarraum mehr. Die Vermehrungsexplosion rollt. Ich verplane gerade das Herbsthimbeerfeld, auch die remontierenden Erdbeeren werden ausgehackt, von denen ich letztes jahr keine einzige ernten konnte - alles zu gärendem Matsch vernichtet.
Wer sich nicht sicher ist, was er vor sich hat, sollte keine Vermehrungsexperimente machen, sondern bei Früchten mit Schale nach den Einstichlöchern suchen und bei weichen Früchten wie Erdbeeren nach den Maden, die relativ gut zu finden. Die Sucherei bringt so oder so nichts, sondern frustriert nur. In den Medien ist sie ein Thema, die Artikel werden nun auch qualifizierter, z.B.
http://www.infranken.de/regional/kitzingen/Mit-ihr-ist-nicht-gut-Kirschen-essen;art113220,1084291Drei forschende Mitarbeiter in Veitshöchheim, na ja. Eine erste Erkenntnis: "So leid es mir tut, das ist der perfekte Schadorganismus", " In den USA wird seit fünf Jahren geforscht, in Südeuropa seit drei Jahren. Ein durchschlagender Erfolg hat sich noch nicht eingestellt. „Wir brauchen einen langen Atem“, weiß die Biologin.". Wir auch, Frau Biologin, wir auch.