Nachdem die ägyptische Tigermücke in Südamerika Hauptüberträger des Zika-Virus geworden ist, sieht man sich unter Druck, mit Methoden dagegen vorzugehen, die auch im Kirschessigfliegen-Thread hier schon genannt wurden.
Das könnte der Anwendungs-Musterfall werden, der auch einmal gegen die Kirschessigfliege in Stellung gebracht wird.
Dazu werden massenhaft männliche Mücken (die nicht stechen und keine Krankheiten übertragen) mit einem Killergen gezüchtet. Paaren sich diese Mücken, stirbt der Nachwuchs bereits im Larvenstadium ab. In Freilandversuchen in Brasilien (Piracicaba), Panama und auf den Cayman-Inseln konnten die Mückenpopulationen um mehr als 90 Prozent verringert werden, was nachweislich die Neuinfektionen mit Krankheiten verringerte, die diese Mücken übertragen. Damit wurden zu ersten Mal in grossen Massstab transgene Organismen im Freiland ausgesetzt, was bekanntlich ein heiss diskutiertes Thema ist.
In der Pipeline sind auch transgene Olivenfliegen, Kohlmotten, Baumwollkapselwürmer, Malariamücken. Sollte sich verstärkte Akzeptanz durch erfolgreichen Einsatz der Methode bilden, werden auch Fruchtfliegenarten wie die Kirschessigfliege oder die Mittelmeerfruchtfliege zum Ziel werden. Zulassunganträge gibts aber in Europa nicht, die Leitlinien sehen ein sechsstufiges relativ strenges Prüfungsverfahren vor, so dass ausserhalb Europas mehr läuft.